Sete Cidades (5) 🇵🇹

AZOREN - SÃO MIGUEL / FLORES

São Miguel Sete Cidades

Ponta Delgada: Heute Morgen nun blitzt ein wenig Helligkeit durch einen Spalt der schweren lichtundurchlässigen Gardinen.

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Gerade läuft ein Kreuzfahrtschiff ein und wird den Rest des Tages die Luft dieses Ortes mit seinem immerwährend laufendem Diesel beglücken. Schon schüttet er seine Container gleich geschichtete Fracht aus. Diese ergießt sich in die engen Gassen der Stadt und überflutet alle Geschäfte, welche nicht rechtzeitig die Tür verschlossen. Viele buchen Fahrten aufs Meer. OK – doch da kommen sie gerade her. Ich kann durchaus verstehen, wenn sie die Chance nutzen wollen Wale zu sehen. Ich habe ja nur den halben Tag hier und werde mich hüten mich da unterzumischen.

Gerade kommt noch eine Marinefregatte dazwischen. Die Ausflugsboote müssen warten und die in Schwimmwesten geschnürten warten ungeduldig. Würde mir auch nicht anders gehen. Es dauerte ja schon ewig, bis alle instruiert, verpackt und das Boot ablegt. Nach 5 Metern dann im Hafenbecken wieder zu warten – so kann man einen Tag verbringen, muss es aber nicht.

Andere Frühaufsteher nutzen die junge Stunde, den Körper dem Meer zuzufügen. Hätte ich das nur gewusst. Doch noch weiß ich nicht des Wassers Temperatur.

Der heutige Tag startet mit Sommer. In mir quillt das Verlangen, nicht nur im Hotel rumzusitzen. So geh ich in die Stadt, um nach einem Mietwagen zu fragen. Im Grunde haben wir ja einen, welcher nur unglücklicherweise auf einer anderen Insel rumsteht. Ich bekomme für die 5 Stunden den niedrigsten Preis, welcher ohne umständliche Erklärung machbar ist.  Wolkenfrei über Sete Cidades ist wirklich rar. Das muss man doch nutzen! Die Landschaft dahin erinnert uns an Hobbeton.

Oben am Kraterrand gehen wir diesen ein wenig entlang.  🌍 Der Weg ist nicht sonderlich ausgebaut und verläuft oft auf einem schmalen Grat direkt am Abgrund. Alsbald kommen wir auf den richtigen Weg. Dieser ist nun breit und befestigt.

Schon fangen die ersten Wolken an sich an den Bergen zu verfangen. Den Krater vollständig zu umrunden fehlt uns die Zeit. Wir kehren kurz hinter dem Pico da Cruz um

Wir umrunden vollständig den Lagoa do Canário. Immer wieder tolle Blicke in den Krater von Sete. Kaum einer läuft noch hier und der Weg verschlechtert sich zusehends. Am Auto haben wir einen Strafzettel. Ok – viele strebten hier heute Morgen hoch und der regulären Parkplätze waren nur wenige.

Viel Zeit bleibt nicht. Auf dem Weg zurück stoppen wir am Miradouro da Vista do Rei. 🌍 Die Lücken in den Wolken zeichnen Muster über den Seen.

In Anbetracht des Strafzettels fahren wir doch noch mal zurück in unser Hotel und lösen unseren Essens-Gutschein ein. Nun nur noch kurz durch den Hafen und zum Flughafen. Ich hätte es ja fast nicht geglaubt, dass wir noch einmal die Insel verlassen.

Wir fliegen mit einer Propellermaschine. Die ganze Abfertigung ist sehr gemütlich. Also ohne Gedrängel am Sicherheitscheck und beim Boarden. Bei strahlender Sonne läuft man einfach übers Rollfeld.

Dann endlich in der Luft. Nur noch Teile der Küste schauen aus den Wolken.

Auf halber Strecken fliegen wir an dem höchsten Berg Portugals vorbei. Sehr schön zu sehen, wie er die Wolken fängt. Sicher nicht ganz zum Nachteil für die Wasserversorgung auf der Insel.

Die Landung war etwas unfreundlich. Wir dachten, das grad gutes Wetter hier wäre. Es schüttet in Strömen.

Ich lese nach ☁︎ Das Klima auf der am meisten westlich gelegenen Insel Flores ist wesentlich wolken- und regenreicher als auf der östlich gelegenen Insel Santa Maria. Flores hat ca. 1600 Sonnenstunden (etwa wie im Ruhrgebiet), Santa Maria ca. 1900 Stunden (etwa wie im Oberrheingraben). Auch ist sie die Westlichste aller Inseln des Archipels. Der Ort Fajã Grande ist die westlichste Siedlung Europas. Den Namen verdankt die Insel den vielen Blumen. Ansonsten lag die Insel die meiste Zeit seit ihrer ersten Besiedlung mehr oder weniger im Dornröschenschlaf. Kein den Atlantik querendes Schiff machte, hier stopp.☁︎

Kurz unterbrich der Regen und lässt es angenehmer erscheinen. Doch schon bald geht es weiter als wenn es normal wäre. In unserem Ort sind alle Geschäfte geschlossen. Unten an der Kreuzung ist ein kleines Restaurant mit drei Tischen. Es war eigentlich ganz lecker. Wir fragen uns nur, wie kommen hier Italiener her. Der kurze Weg zurück lässt uns total durchweichen. Erst einmal feuern wir den Ofen an.

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