Wir pflanzen den Regenwald (5) 🇨🇷

Costa Rica

La Tigra: Gestern Abend haben wir noch eine Nachtexpedition gemacht. OK – bevor jetzt jemand auf die Idee kommt, es wäre genau zur Geisterstunde muss ich doch die Uhrzeit nennen. Es war um 19:00. Nichtsdestotrotz war es stockfinster und ohne Lampe wäre ich da ganz schön rumgegeistert. 🌎

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Glücklicherweise war der Mond fast voll. Doch so richtig wohl ist einem ja nicht, wenn dir hier gesagt wird, nur mit geschlossenen Schuhen und langen Sachen. Klar kommen mir bei diesen Vorsichtsmaßnahmen nicht die großen Raubkatzen in den Sinn. Doch allerlei giftiges Getier von Schlangen, Fröschen bis hin Insekten.

Zuvorderst untersuchen wir den kleinen Teich. Darin quakt es mächtig.

 

Diese Beiden sind gerade dabei ihre Art zu erhalten. Ich mein Mal, wenn das Fräulein immer ihren Liebhaber rumschleppen muss, sollte es ihn nicht wundern, wenn sie keinen Bock hat.

 

Nun ziehe ich noch ein Stück weiter in den finsteren Wald. Bewegt sich da was? Es ist wie ein dünner Faden. Sicher nicht dicker als ein Makkaroni. Eine Schlange versucht sich im Baume. So richtig raus hat sie es noch nicht. Von einem Blatt geht sie senkrecht nach oben. Ca 30 cm geht es auch gut. Nun wackelt das Blatt und alles kommt aus dem Gleichgewicht.

Wir ziehen uns zurück. Das meint, in unser Häusel. Die eine Seite ist total offen. Du fühlst dich irgendwie draußen. Lediglich das Moskitonetz ist zwischen uns und der Wildnis.


Langsam kommt die Dämmerung. Echt früh. Die Vögel erwachen alle gleichzeitig. Ein paar Brüllaffen tun das was sie am besten können. Ich kuschele mich noch mal an. Die siebener Stunde halb voll treibt es mich hinaus.

Ich schaue in die Landschaft. Es ist alles so friedlich. Hier verkauft jemand irgendwelche Pflanzen an dem Weg. Wenn mir jemand begegnet und ich sie ansehe, können sie einfach nicht anders. Immer bekomme ich ein Lächeln geschenkt und einen schönen Tag gewünscht. Ich mag es.

Heute kommt nun unser Weltrettungsplan. Wir forsten den Regenwald neu auf! Das ist hier so eine Idee, der Natur wieder etwas mehr Raum zu geben und genau das zu finanzieren mit der eigentlichen Idee. Du kaufst also einen Baum und pflanzt ihn ein. 3 Jahre wird ein wenig die Stelle frei gehalten. Dann muss der Baum es alleine schaffen. Uns wird erklärt, dass alles zusammenhängt. Ist nicht wirklich neu für mich, doch in der Welt, wo alles nur ausgerichtet auf Geld, oft vergessen. Kaum haben sie hier Bäume gepflanzt, kam das Wasser zurück. Die Luft und das Klima hierum wurden angenehmer. Die Idee wollen sie auch der Jugend näher bringen. Mit ein bisschen mehr Respekt vor der Natur kann man diese auch so nutzen, dass beide Seiten davon etwas haben. Recht haben sie.

Wir stiefeln durch den Teil, welcher schon aufgeforstet worden ist. Die Tiere kommen von ganz alleine zurück. Die Blattschneideameisen lassen hoffentlich mein Baby in Ruhe.

So grabe ich in dieser feuchten lehmigen Erde ein Loch und setze meinen Baum. Es ist ein wirklich toller Platz. Genau hier ist ein Abhang. Wenn mein Baum einmal groß, kann er schön ins Land schauen.

Noch ist er klein mein Sideroxylon capiri.

Dann sind wir noch in die nahegelegene Stadt Quesada gefahren. Na ja – es war nicht wirklich sehr erquickend. Klar kann man etwas einkaufen gehen, doch danach verlangte es uns nicht. So sind wir zurück und haben ein wenig über die allgemeine Weltlage philosophiert.

Zurück zur Hütte streife ich noch mal durch das Gelände.

Der Regen startet, dunkel ist die Nacht und wir sind in unserer offenen Hütte, liegen im Bett und geben uns dem hin.

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