Vom Waterberg fahren wir nun nicht den schnellsten Weg weiter. Wir fahren einmal um das Plateau herum, weil der Weg schöner sein soll. Die Gegend ist offensichtlich fruchtbarer. Mitten auf der Straße plötzlich ein Gatter. Ich halt mal an und wir schauen. Tja, sieht so aus, als ob man es einfach aufmachen kann. Ich drück es auf und – es fällt sofort wieder zu. Alleine ist eine Passage nicht möglich. Einer muss fahren -einer muss das Tor halten. Bei dieser Aktion lernen wir ein sehr fleißiges Tier kennen. Seine Arbeit möchte ich auf keinen Fall meistern müssen. Den ganzen Tag rollt er den Mist anderer Leute weg. Schon beeindruckend, welche Kugelgröße er schafft, zu rollen. (🇬🇧 translate article)
Noch ein paar andere Gestalten. Dieser hier hat wirklich tausend Füße und ist um die 25 cm lang.
Die Straße zieht sich fast gerade über das Land. Rechts und links ein paar Büsche am Horizont ein Bergrücken. Die Erde ist ockerfarben. Plötzlich geht das Auto steil nach unten, als wenn es fallen würde. Nachfolgend ein ächtsen und stöhnen des Fahrwerkes. Die negative Beschleunigung schleudert uns nach vorne. Dunkle Klumpen dreckigen Modders fliegen außen an den Scheiben vorbei. Federgetrieben strebt das Auto gen Himmel, um kurz nach diesem Versuch wieder durch die Schwerkraft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden. Die Schrecksekunde ist nun auch vorüber und endlich tritt mein Bein auf die Bremse. Wir stehen auf dem Weg mitten in Afrika und starren nach vorne. Was zur H.. war das denn? Es war doch ein ganz normaler Weg und absolut gerade. Verwundert steige ich aus und schaue zurück. Mitten auf dem vormals ebenen Weg ein riesen Loch gegraben mit unserem Wagen. Irgendwo in den Bergen sind zwei Tropfen Regen gefallen, die unter der Oberfläche kriechend den tiefsten Punkt erreichen zu versuchen und dabei die Straße durchfeuchteten. Zurückbleibend ein lehmiges Gemisch nicht tragbarer Erde. Ab jetzt müssen wir mehr auf die Straße achten. Ich erinnerte mich eine leicht dunklere Schattierung wahrgenommen zu haben.
Neben der Straße hier liegt ein großer Meteorit. Der liegt einfach so rum. 🌍 Ein paar Leute haben offensichtlich versucht, sich ein Scheibchen abzusägen. Mir reicht die bloße Berührung mit diesem metallischen Stück aus einer anderen Welt.
In Grootfontein besuchen wir einen Genossenschaft-fair-trade-Laden. Hier bringen die Leute aus der Gegend irgendwelche handwerklichen Produkte her. Diese werden zu relativ günstigen Preisen verkauft. Günstiger habe ich es nie mehr gesehen. Leider haben wir nichts gekauft für unsere Lieben daheim.
In Tsumeb kaufen wir ein paar Stücke sliced Streuselkuchen. 🌍 Das ist noch nach Rezepten vor 100 Jahren. Nichts mit Backrohlingen. Glücklicherweise.
Unweit von Tsumeb ist ein fast kreisrunder See (Otjikoto). 🌍 Es ist eher ein Krater mit steil abfallenden Wänden, welcher mit Wasser gefüllt ist. Hier ist es eigentlich egal wie, aber wenn dort Wasser ist, dann ist es toll. Taucher haben schon versucht, zu erkunden, wie tief der See sei. Ich hab nur noch die exakte Nennung von »unheimlich« im Gedächtnis. Auch ist er Grab von unzähligen militärischen Hilfsmitteln, was ich zum einen begrüße, da sie nun nicht wieder ihrem eigentlichen Herstellungszweck dienen können. Neben diesem Krater steht eine Dampfmaschine aus deutscher Produktion, welche lange Zeit einen anständigen Dienst verrichtete.
Gegen Abend erreichen wir den Etosha NP und übernachten in so eine Art Fort. 🌍
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