Das Wochenende steht vor der Tür und ich möchte es nicht reinkommen lassen. Vielmehr drängt es mich rauszugehen. Des Stechlin Sees Wasser sollen die Reinsten weit und breit sein. Erfreut über ein Ziel, packen wir das Notwendigste. Doch schon auf der Stadtautobahn wird uns bewusst, so toll diese Idee auch war, waren wir nicht diejenigen, die darauf als einzige kamen. So stocke es noch vor Tegel. Also gut. Probieren wir den Weg durch die Stadt. Ich möchte schon, doch ich werd’s nicht – erzählen, wo wir überall waren, bevor wir nur annähernd in die Richtung fuhren, welche wir uns vorgenommen. In Neuglobsow ist tatsächlich ein Parkplatz für Wohnmobile. Es war nun nicht mehr sehr früh am Tage und das Wetter herrlich. So ist es nicht verwunderlich und dadurch aber keinesfalls besser, dass wir keinen Parkplatz mehr bekamen. Auch das rein und Rausfahren der Autos nervte. Wir kehren um und versuchen es in Menz.
Im Schleusenweg wird ein kostenfreier Wohnmobilparkplatz offeriert. 🌍 Gleich dahinter geht der kleine Weg hinunter zum Roofensee. Die Badestelle mit einem Örtchen ist gleich nebenan. Wir wollen erst einmal Baden und dann die Gegend erkunden.
Auf dem Weg zu unserem Parkplatz ist eine alte Ferienunterkunft aus vergangenen Tage eines vergangenen Staates. Warum das nun dem Verfall preisgegeben?
GG möchte sich nun die Zeit für die Zeit nehmen. Das kann bekanntlich etwas dauern. Ich schnappe mir das Kajak und schon geht’s hinaus auf den See. Immer wieder gibt es Stellen, welche den Wochenendhäuschenbesitzern einen Zugang zum See erlauben. Viel ist nicht los. Einzig an der Badestelle schreien die Kinder.
Des Sees Ufer sind alle abgepaddelt. GG hat auch schon einen Großteil ihrer selbst gestellten Aufgabe abgearbeitet. Erst mal eine kleine Pause oben beim BUS. Unglücklicherweise ist der Wasservorrat an seiner Neige. Das bisschen müssen wir uns für die Toilette aufheben. Wie nun kochen? Ich schnappe mir mein Faltrad. Neuglobsow hat eine kleine Verkaufsstelle. Sonst gibt es hier nichts in der Gegend. Wie machen das die Älteren nur? Mein erster Stopp gilt erst einmal der alten Dorfkirche Menz. Gleich nebenan ein Gehege mit Gänsen. Sonst ist hier Stille. Klar die sind alle am See unten.
Neuglobsow: Wie sollte es anders sein. Jedwede Stelle wo du noch etwas erwerben könntest hat geschlossen. Tja, ist nach 6. Mal ein Abstecher zum Stechlinsee. 🌍 Seine Ufer sind nicht mehr so voll, doch einsam bist du noch lange nicht. Das Wasser schimmert verlockend – apropos – war mein Auftrag nicht irgendwas mit Wasser. Baden war es nicht.
Ich fahre wieder zurück zur Landstraße und dann in Richtung Fürstenberg. Der asphaltierte Fahrradweg läuft nahe der Straße durch den Wald. Immerhin hat der Aldi noch nicht geschlossen. Mit fünf 1.5l Flaschen fahre ich zurück. 35 Kilometer Radfahren hatte ich nun wirklich nicht für heute eingeplant. Schon gar nicht mit solch einem schweren Gepäck. Mein Abendbrot scheint wohl verdient.
Langsam neigt sich die Sonne dem Horizont zu. Noch einmal geht es in den See. Nachfolgend erkunden wir noch die Gegend. Ein schmaler Pfad folgt dem Ufer.
Kaum ein Windhauch bewegt das Wasser. Lautlos – nur das Rascheln unserer Schuhe im Laub und der Vögel Rufe.
Urtümliche Konstruktionen laden zum Verweilen.
Uns jedoch zieht es zurück zu unserer, sagen wir mal fast privaten Badestelle.
Am nächsten Morgen fahren wir nach dem ersten Kaffee rüber nach Neuglobsow und ergattern tatsächlich einen der beliebten Parkplätze. 6€ für den Tag sind zu löhnen. Ich will mich nicht stressen lassen und so verschwinden die Münzen kurzerhand im Schlitz. In dem Café gleich daneben gönnen wir uns den zweiten Kaffee und etwas Gebäck. So beruhlich sollte jeder Tag anfangen.
Auf Richtung See. Wir passieren die Dorfkirche. Jeder würde vermuten, dass diese schon etliche Jahrhunderte hier stehet. Doch so alt ist sie gar nicht. Mitte des letzten Jahrhunderts wurde sie erbaut auf dem Gelände des ehemaligen Herrenhauses der heimischen Glashüttendynastie. Wir passieren das Haus Bernadotte, welches Fontane vermutlich als Vorlage für das Schloss im Roman diente.
Wir gehen Richtung Norden zur Fischräucherei. 🌍 Klar riecht das lecker. Der Umstand keinen Hunger zu haben betrübt mich ein wenig.
Sind das diejenigen welche zukünftig im Ofen hängen.
Da ist er nun. Der Stechlinsee, Norddeutschlands größter Klarwassersee. Als Fontane hier mit seinem hölzernen Karren ankam, um eine Jagdgesellschaft zu begleiten, notierte er: „Glänzend und blinkenden fasst, liegt die Nachmittagssonne auf dem Wasser“ Mich erinnert die Farbe an die Südsee. Wir folgen dem Ufer Richtung Norden. Klar sind wir auch einmal perpendikular gefolgt. Also schwimmen. Herrlich.
Durch den dichten Wald und den Fenchelberg zurück zum Dagowsee.
So oft war ich lange nicht im Wasser und doch auch hier kann ich nicht umhin.
Doch nun genug getan. Ich lasse den Tag ausklingen.
Auf der Rückfahrt stoppen wir an einer alten Landstraße, welche noch in so einem Zustand ist, wie ich ihn lange als normal ansah. Auf einer Seite grobes Pflaster. Auf der Anderen der Pferdeweg, damit die sich nicht die Hufe brechen.
Zum Stoppen brachte uns allerdings nicht diese Straße. Wir badeten noch einmal in Sonnen.
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