Rund ums Schönefelder Kreuz 🇩🇪


Der Titel ist natürlich nicht ganz richtig und verwirrt eher als dass er hilft, das zu beschreiben, was wir taten. Doch wir kreuzten so oft die Autobahn, dass mir das als Erstes in den Sinn kam, als ich gefragt worden bin, wo wir waren. Im Grunde geht es von  Miersdorf  über Ragow,  Mittenwalde bis hin  KaWe.

Wir starten unweit des Miersdorfer Sees. 🌍 Auf der einen Seite ist dieser von Häusern gesäumt und auf der anderen befindet sich ein Freibad.

Nun geht es auf einer Nebenstraße am Waldrand entlang.

Diese endet unvermittelt. Noch geht es kurz durch den Wald. Dann stehen wir auf den weiten Flächen der ehemaligen Rieselfelder. 🌍 Dem gewiss, recken wir ein wenig die Nasen in den Wind, ob wir noch etwas riechen. Doch diese Art von Abwasserbeseitigung ist schon lange nicht mehr gebräuchlich.

Wir finden alte Landstraßen mitten in dem sonst so unwirtlichem Gebiet.

Tatsächlich führt diese über die Autobahn mit einem herrlichen Blick auf das Schönefelder Kreuz.

Wir folgen weiter dem Paul Gerhard Weg. Dieser ist ein Kirchenlieddichter, welcher in Mittenwalde lebte.

Nichts schränkt deinen Geist ein. Endlose Weite.

Dieses Schild verwundert mich ein wenig. Klar ist der Flughafen nicht weit, doch dass sie hier nun ein Warnschild aufstellen? So tief sollten sie doch wohl nicht fliegen. In Wahrheit ist hier ein kleiner Modell-Flugplatz. 🌍

Wir kommen nach Ragow. Dieser Ort wurde schon im 14. Jahrhundert erwähnt. Interessant fand ich die Angabe, dass er von 16 Köttern besiedelt wurde und ca. 52 Hufen groß. Damit kann man ja mal etwas anfangen.

Wie für eine brandenburgische Ansiedlung üblich ist keiner auf der Straße. Wir sehen hier das Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr. 🌍

Die Paul Gerhard Kirche. Sie wurde auf den im 30-jährigen Krieg zerstörten Resten einer im 14. Jahrhundert gebauten Kirche errichtet.

Dieses Denkmal betrachtete ich nun mal etwas genauer. Klar komme ich mehr oder weniger aus der Gegend. Oft sah ich so etwas auf dem Dorfanger rumstehen. Doch angesehen habe ich es mir nie. Das war halt da und gut. Hier sind die Namen derer aus Ragow aufgezeichnet, welche mit Gott für den König im Befreiungskriege fielen. Solche Denkmäler werden wir noch mehrere auf dieser Tour sehen.

Das hier ist wohl der Stegepfuhl. Der Name ist Programm. Doch wofür ist denn eigentlich der namengebende Steg in diesem Pfuhl? Baden wird da ja wohl kaum einer gehen. 🌍

Schon in Mittenwalde radeln wir zum Tonsee. Ein kleiner See welcher auch ein beliebtes Angelgewässer ist. Das Wetter und der See – zu verlockend, um nicht einfach mal rein zu springen. 🌍

Wir nähern uns Mittenwalde vom Friedhof her.

Diesen einmal umrundet kommen wir auf ein kleines Grundstück, welches den jüdischen Friedhof beherbergt. Ganz ist mir nicht das Ansinnen des Gestalters erkenntlich. Erinnert mich ein wenig an das Stelen Spektakel am Brandenburger Tor. 🌍

Durch die Badergasse kommen wir in die Stadt. Sicher entspricht es nicht mehr hundertprozentig dem Anblick, welchen wir im 13. Jahrhundert erwarten würden, als die Bader auf dem Marktplatz die Zähne zogen oder den Teufel mit allerlei obskurem Gemixten austrieben. Doch in der Neuzeit angekommen scheint es auch nicht. Zum Glück.

Das Berliner Tor und der Pulverturm. Hier kommt man normalerweise in die Stadt. 🌍

Wir drehen uns um 180° und radeln die Hauptstraße entlang, welche hier Yorckstr heißt. Noch immer sind kaum Leute auf dem Pflaster. Irgendwie steigt bei allen Beteiligten das Verlangen nach einem Kaffee und einem Stück Kuchen. Der Kaffee und der Kuchen waren nicht schlecht, doch die feilbietende Verkaufsfachkraft war wohl von einem anderen Fach. Nach einem Jahr ausruhen durch Corona sollte sie doch gestärkt zurück in den Service kommen. Möglicherweise hat sie Gefallen am Homeoffice gefunden. Doch das harmoniert nicht vorzüglich mit den Aufgaben, welche ihr angetragen. Den Verdruss ließ sie uns spüren.

Glücklicherweise hat Mittenwalde heuer eine Umgehungsstraße. So quält sich kein Verkehr durch die Stadt. Noch immer ist die alte Straßenstruktur vorhanden. In der Mitte die Hauptstraße und rundherum oval angelegt die Nebenstraßen. Wir schauen noch bei der Kirche vorbei und fahren dann weiter Richtung Süden.

Da ist er nun, der Nottekanal. Richtig frisch sieht das Wasser nicht aus. Träge fließt es dahin. Ursprünglich war es auch kein Kanal. Das ursprüngliche Fließ war allenthalben nicht schiffbar. Der Ausbau war die erste längere von Menschen gemachte Schifffahrtsstraße Brandenburgs. 🌍

Schnurgerade folgt der Weg über Kilometer dem Kanal. Wieder einmal unter der Autobahn hindurch.

Die erste Brücke ist schon in Königs Wusterhausen, genannt KaWe. 🌍

Wir schlittern nur am Rande des Ortes vorbei, durch einen schönen Park hinter dem Schloss und letztendlich zu diesem. Wer es ursprünglich geschaffen oder wem es bestimmt, ist mir nicht ganz klar. Friedrich Wilhelm kaufte es seinem Sohn Friedrich I. 🌍

Nun kommt die Bergetappe unserer Tour. Es geht es den Funkerberg hinauf. Zuerst fällt der alte Wasserturm ins Auge, welcher heute ein Café beherbergt. 🌍

Kurz danach steht noch einer der Seitentürme der ersten Funkstation Deutschlands.

Heute so eine Normalität war früher etwas ganz Besonderes. Doch wer empfing das, was die hier anfingen zu senden? Noch waren Radios nicht in jedem Haushalt – da man ja eh nichts empfangen konnte. Noch gut erinnere ich mich an das alte Röhrenradio meiner Großmutter. Was für Städte waren dort auf der Skala. -Die große weite Welt.-

Wir folgen dem „Bergrücken“ nach Hoherlehme,

über den Galgenberg 🌍

 

und den Höllengrund zurück zu unserem Startpunkt.

Jetzt ist es Zeit, den Grill anzuwerfen. Ein Igel schaut verwundert vorbei und hofft nicht auf diesem zu landen. So sitzen wir bis tief in die Nacht, arbeiten die deutsche Geschichte auf und zählen die Umrundungen der ISS. Da verliert sich die Lust, an einem See zu übernachten in den voranschreitenden Sekunden des neuen Tages.

Wir bleiben einfach stehen. Schön, dass wir immer ein Bett dabei haben.

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