Hotel Pedacito de Cielo: In der Nacht habe ich endlich verstanden, was Regenwald bedeutet. Es bedeutet, dass es regnet. Also ohne Unterlass. Lediglich mal richtig stark und dann mal etwas weniger. Als die Dämmerung einbrach, waren wir noch kurz Regenfrei. Wie bin ich froh ein paar gut übereinander gestapelte Bäume um mich rum zu haben. Was ist das da draußen nur für eine Geräuschkulisse. Totale Finsternis und dieser finstere Raum bis oben gefüllt mit Geräuschen. Ich kann es nicht anders beschreiben. Es ist fast erdrückend. Dann startete der Regen. Die Geräusche verstummen. Also alles andere als dieses Ploppen, wenn ein Tropfen, falsch Millionen davon, aus ein paar Kilometer Höhe auf ein Blatt knallen und zerstoben, sich auf andere Weise wieder verbinden, um eine Lage tiefer das Gleiche zu tun, nur mit weniger Energie, bis sie denn ganz unten. In Gänze ein Geräusch, was monoton und beruhigend, wenn du denn ein Dach über dem Kopf hast. Wir sind nicht gezwungen weiter zu erkunden. Wir starren ein wenig in die Finsternis.
Am Morgen – ok ich weiß nun nicht welche Zeit für euch so Morgens bedeutet – so gegen 5:30 ist die Geräuschkulisse dieselbe. Wir verzichten großzügig mit den Early Birds zu partizipieren. Drehen uns noch mal um und lauschen.
Um 7:00 gibt es Frühstück. Das ist hier meistens Reis mit Bohnen und Ei. OK – meistens kann ich nicht wirklich behaupten bei den nun eingenommenen 2 Mal. Doch der Schnitt über diese Beiden ist exakt das.
Gleich nebenan essen die Vögel.
Der Regen wird ein wenig weniger. Wir bekommen Gummistiefel. Nach 2 Kilometern ist das Biosphärenreservat Camino al San Juan. 🌎
Wir treten ein unter den wachen Augen von…
Erst einmal sieht es nicht wir Primärwald aus. Ursprünglich war das ganze Gebiet eine Ananas-Plantage. Diese wurde aufgegeben, um mehr Raum für die endemischen Tiere zurückzugewinnen. Die meisten Bäume hier wurden in Handarbeit gepflanzt.
Dann sieht es so aus. Für mich kaum zu unterscheiden von dem, was ich natürlichen Wald nennen würde.
Hier wird nichts weggeräumt. Das macht die Natur auf ihre Weise.
Pilze zersetzen das alte Holz.
Ich habe hier keine normale Ameise fotografiert. Das Teil ist ca. 3 cm lang. Der Gigant unter den Ameisen. Als ich nun mit einem kleinen Stöckchen rumhantierte, sagte unser Guide, dass ich ein wenig vorsichtig sein solle. Die sind nicht so ganz ungiftig. Sollten sie einmal zupacken.. Doch wird sie mich dann zu dem Bau ziehen?
Natürlich gibt es auch mannigfaltig Blumen.
Manch ein Geselle tarnt sich und vertraut darauf, nicht entdeckt zu werden.
Manche haben eine komplett andere Strategie. Das auffällige Rot sagt jedem Fressfeind, lass mich bloß in Ruhe. Einer der giftigsten Frösche! So ein wenig von dem Sekret seiner Oberfläche auf eine Pfeilspitze gebracht, bringt es so manches Tier zur Strecke, sollte es getroffen. Sie nennen diese Sorte hier blue Jeans. Ob das wirklich der Fachbegriff…
Ein paar Fledermäuse verstecken sich unter einem abgestorbenen Baum.
Beim Schneiden einer Frucht fällt mir etwas herunter. Was mein Verdruss ist die Freude Anderer.
Ich lass sie gewähren. Irgendwie genieße ich es auch.
Am Nachmittag machen wir noch eine kleine Tour den Fluss hinunter bis an die Grenze zu Nicaragua.
Ein paar Häuser sind entlang des Stromes.
Wir erreichen Boca San Carlos. 🌎 Hier ist Ende von Costa Rica. Der Fluss Rio San Carlos geht hier in den Juan Fluss auf, welche vollständig zu Nicaragua gehört. Das ist schon hart. Die Leute hier wohnen am Fluss aber dürfen diesen nicht befahren. Für die 47 Einwohner gibt es sogar eine Schule. Der Bummel durch Down Town ist schnell erledigt.
Wir sitzen als einzige Gäste in so etwas wie einem Café und schauen auf den Fluss. Mehr ist hier auch nicht zu tun. Der Ort ist Herzinfaktfrei. Milch ist hier nicht zu bekommen und so trinken wir Tee aus Kurkuma, Zimt und Honig.
Nun nur noch zurück in der Abendsonne. Ich lümmele vorne auf dem Kahn und genieße die Reflexionen, die Vögel, das Rauschen des Wassers.
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