Paro Taktsang – Tiger’s Nest – སྤ་གྲོ་སྟག་ཚང oder »der Tag« (6) 🇧🇹

Bhutan

Paro Taktsang

Heute ist es nun soweit. Es geht ins legendäre Tigers Nest. 🌍 Man wandert so durch den Wald und kann es ab und zu am Berghang sehen. Irgendwann rutschte es dann GG gegenüber unserem Führer raus, warum wir nun ausgerechnet heute hier her wollten. Unser Führer war nun sehr beschäftigt. Er telefonierte viel rum. Das Kloster ist aus dem 8.JH. Der Legende nach kam ein Tiger angeflogen und landete auf dem Felsvorsprung, um zu meditieren. Im Kloster konnte man keine Fotos machen. Es gibt mehrere Räume in dem Komplex. Das Älteste ist um die heilige Höhle gebaut. Die Bhutaner legen an jedem Punkt mindestens einen Geldschein ab. Für einen kleinen Beitrag kann man sich von einem Mönch auch weihen lassen. Du trinkst da so ein komisch schmeckendes Wasser. Anschließend bekommst du einen gelben Faden mit einem Knoten oder einem anderem Symbol des Glaubens. Mir wurde es alles haarklein erklärt. Die meisten Dinge habe ich aber schon wieder vergessen. Wir sind vollkommen mittellos auf diesen Berg. Bargeld zu besorgen ist hier eine andere Geschichte. Unser Führer drückte uns kurzerhand 1000NG in die Hand. Gebt ihr mir zu gegebener Zeit wieder. (Wir haben bis jetzt noch nicht mal für die Reise bezahlt) Wir folgten der Tradition und verteilten das gerade eben gewonnene Geld. Irgendwie war es schnell alle. In dem letzten Teil des Klosters war ein Mönch. Diesem erklärte er offensichtlich mein Begehr, genau an diesem Tag genau hier zu sein. Der Mönch befand, dass es keinen besseren Ort für mich geben könnte. Er weihte mich für Lau und schenkte mir noch einen Glücksbringer oder Geistervertreiber. Er fand meine Idee toll.

Paro Taktsang
Taktsang – Tiger’s Nest Monastery – སྤ་གྲོ་སྟག་ཚང

Der Geburtstag ist für Bhutaner eigentlich kein besonderer Tag. Wichtig ist der Monat und das Jahr. Also, ob du ein Drache oder eine Ratte bist. Als auf Druck der Nachbarstaaten die ersten Reisepässe in Bhutan ausgegeben werden sollten, war es ein Problem für die Meisten, anzugeben, wann sie genau geboren wurden. So wurden sehr viele Pässe mit dem ersten Januar als Geburtsdatum ausgegeben. Heute wissen aber die meisten, dass der Rest der Welt mehr tam tam um diesen Tag macht. Wohl auch gefördert von der Werbeindustrie, die Verlockungen in dieser Richtung verstreut, um an dein Geld zu kommen. Auf dem Rückweg heckten GG und unser Führer irgendwas aus. Ich borgte nochmals 1500NG, um eine Urkunde und etwas Kaffee zu kaufen.


In Paro zurück, wollten wir ein wenig alleine die Stadt erkunden. GG nötigte mich dann in ein Lokal. Dort waren unsere Führer und noch etliche andere, die dem gleichen Geschäft nachgehen. Sie haben mir eine Geburtstags-Cremetorte organisiert.

ParoDiese Art von Kuchen ist hier absolut nicht üblich. Der Bäcker hat es auf Verlangen extra gezaubert (das waren die Telefonate). GG wurde noch dazu befragt, wie man das mit den Kerzen so hält. Echt total nett. Als sie dann mit der Torte reinkamen. Total verschmitztes Gesicht, gespannt, was ich wohl sagen würde. Die Köche und anderen Führer standen hinten und lugten durch einen Vorhang. Ich bat sie alle herein, um an der Zeremonie teilzunehmen. Ein verschämtes Gekichere ging durch den Raum. Jeder bekam ein Stück der Torte, nachdem ich die Kerzen ausgeblasen hatte. Von den 10 Leuten, die dabei waren, konnten genau 1,5 englisch. Allenthalben versuchten sie, mir ein Ständchen zu bringen. Es war genau so nett wie ungewöhnlich und wird immer in meiner Erinnerung bleiben.

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