Punakha (5) 🇧🇹

Bhutan

Punakha Dzong

Punakha liegt in einem Tal mit zwei Flüssen. 🌍 (1240üNN) An ihrem Zusammenfluss steht der Dzong (Pungtang Dechen Photrang Dzong) aus dem 17Jh. Das ist der Wichtigste im ganzen Land, weil hier alle Könige gekrönt, verheiratet und was es sonst noch zu tun gibt, werden. Tatsächlich kam uns auf der Straße die Königin entgegen.

Als wir ihn zum ersten Mal erblickten, faszinierte mich eher die Farbenpracht der Bäume, die ihn einrahmten.

Wie immer haben wir Glück. Genau zu der Blüte der Bäume hier zu sein, ist der schönste Moment.

Schulkinder:

PunakhaIn der Schule ist die Klasse immer in der gleichen Kleidung. Uniform wäre etwas zu hoch gegriffen. Die Muster sind von Region zu Region unterschiedlich. Es wird generell in allen öffentlichen Einrichtungen des Staates auf traditionelle Kleidung Wert gelegt. Die Schals der Männer symbolisieren ihren Stand.

Noch etwas für mich ungewöhnliches: Fährst du durch dörfliche oder einsame Gegenden, verbeugen sich die von der Schule heimkehrenden Kinder am Straßenrand vor dir beim Vorbeifahren. Sie bringen damit nicht den Wunsch zum Ausdruck, mitgenommen zu werden. Es ist eine Geste der Höflichkeit und des Respekts vor Älteren.

Die Nacht verbrachten wir in einem Hotel (Pema Karpo) etwas außerhalb. Wir wanderten am Fluss entlang gen Sonnenuntergang.

PunakhaAm nächsten Morgen hatten wir noch einen Tempel (Chimi Lhakhang) aus dem 15Jh zu besichtigen. 🌍 Ihm wird nachgesagt, unfruchtbaren Frauen zu helfen. Neee nee – vergiss es! – das Thema ist abgehakt! Man wandelt von der Straße über Reisfelder zu dem Tempel, welcher auf einer kleinen Kuppe in einem Flussbogen steht. Die Häuser haben hier Malereien, mit denen wohl niemand in Deutschland seine Fassade gestalten würde. Irgendwelche intoleranten Touristen sollen dafür gesorgt haben, dass diese Symbole so langsam verschwinden. Soll’n se doch da bleiben wo se her kommen, wenn’se damit nich zurechtkommen. Warum fährt man denn so weit? Doch um die Diversität zu genießen und nicht die Ferne seiner Heimat anzupassen.

Punakha


Es geht zurück nach Paro. Auf unseren Wunsch, das Leben der Bhutaner näher kennenzulernen, wurden wir in einem Bauernhof untergebracht. Du wohnst in einem extra dafür hergerichteten Raum auf dem Heuboden. Dem Holzhaus sieht man sein Alter und seine Geschichte bis in den letzten Winkel an. Uralte Bretter sind verbaut worden, aus Zeiten, in denen Baumstämme noch mit Hand zu Brettern gesägt wurden. Die Treppenstufen steil und abgelatscht.

Paro Farmhouse
Paro Farmhouse

Jedes Brett hier kann eine Geschichte erzählen. Essen tust du mit der Familie. Viel Konversation ist aufgrund der leichten Sprachunterschiede kaum möglich, was die Kinder aber völlig unbeeindruckt lässt. Es wird übrigens mit Fingern gegessen. Zum Essen generell kann ich sagen, dass es nicht wahnsinnig abwechslungsreich ist, aber lecker. Es wird viel leicht gedünstetes Gemüse gegessen. Natürlich Bio. Echt! Darauf wird hier geachtet. Außer dem traditionellen Chilli-Cheese werden die anderen Beilagen nicht wahnsinnig gewürzt. Nach einiger Zeit entwickelt der Geschmackssinn die Fähigkeit, die feinen Unterschiede zu schmecken.

Wir erhielten ein traditionelles heißes Steinbad. Steine werden ins Feuer gelegt und wenn sie richtig heiß sind, in der Wanne versenkt. Dem Wunsch der Privatsphäre geschuldet, wurde nur das Fußende der Wanne durch die Wand hinaus zum Feuer geführt. An ihm saßen die Kinder des Hauses und schmissen einen neuen heißen Stein auf Zuruf in die Wanne.

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