Der Countdown läuft. Noch 30Stunden auf der Uhr. Wir sind ja nun auf einer Insel. Die Möglichkeiten sind etwas beschränkt. Gut, hätte ich eine Yacht oder einen Haufen Geld – es lohnt nicht darüber nachzudenken. Ich muss also sehen, was die Insel so hergibt. Ich versuche mal Kontakt mit der endemischen Bevölkerung herzustellen. Sprich dem Management. Wir hecken eine Blumenparade und ein Geburtstagskuchen aus. Ich bin gespannt. Das Englisch, meines wie auch deren, scheint die größte Hürde zu sein. Komplementär ist anders. Auch bin ich mir nicht sicher, ob es nur eine Höflichkeitsfloskel ist. Kulturell gibt es da schon einiges, was zwischen uns passt.
Am Vorabend versuchte ich eine kleine Flasche Rosé zu bekommen. Klein gibt es hier nicht. Alles andere ist teuer. GG muss sich natürlich die Überraschung verderben. Als sie mich mit dem Personal verhandeln sieht, nimmt sie an, es sei etwas nicht in Ordnung. Die Ausgabe von 100$ für eine nicht mehr mögliche Überraschung, lohnt nicht. So lasse ich es bleiben. Wir tingeln die Kokosnussaufkopffallalley im Dunkeln zurück. Machen es uns auf unserer Terrasse bequem und warten.
Flughunde kreisen über uns, Krabbis ziehen ihre Bahnen im Sand, ein florales Gemälde hinterlassend, Geckos schreien, das Meer brandet, der neue Tag, die erste jungfräuliche Sekunde. GG hat’s geschafft. Bis hier war es nicht so schlimm.
Beim morgendlichen Frühstück werden wir von der Normalität überrascht. Ich zweifele an der Abmachung. GG will’s natürlich wissen. Floating war noch nie ihr Ding. Ich geh noch mal zur Rezeption. » Alles ist arrangiert « Wir kommen zurück und das Bett ist in Blumen getaucht. Nun erst mal an den Strand, ein wenig schnorcheln.
Nachmittags fahren wir mit dem Boot raus. Nur 20 Minuten Fahrt. GG macht sich Sorgen, dass sie den Fischen ein Mal zubereiten könnte. Sie hat gar keine Zeit darüber nachzudenken, denn die nächste Aufgabe steht an. Mit vollem Taucher-Equipment vom Boot springen. Es ist ja nicht nur die Flasche. Die 4 Kilo Blei wiegen ja auch schon – ich glaub so ungefähr 4 Kilo. Das Ganze mit diesen Flossen. Da sieht eine Ente doch wesentlich behänder aus. GG steht an der Rehling und schaut aufs Meer. Ich weiß nicht, was in ihrem Kopf vorgeht. Der Boy sagte nur: » jump! « Es ist einer der wenigen Momente, wo sie tut, was ihr geheißen. Es geht runter und Schwärme von Fischen nehmen uns in Empfang.
Grüne, Gelbe, Blaue. Ein tolles Schauspiel. Gefühlt kaum in Neptuns Reich, müssen wir auch schon wieder raus. Die Luft wird knapp. Schon wieder eine Stunde vorbei?
Unser Abendbrot habe ich heute in der Sunset-Bar geordert. Als wir das unserem Kellner im Restaurant sagten, meinte der traurig: » Ihr mögt mich nicht «. Ein wenig komischen Humor hat er schon. Gibt sich aber wirklich Mühe. Das allein ist genug für mich. Zurück zum Essen. Wir bekommen einen Tisch auf dem Strand, umringet mit Laternen und jungen Palmen. Sterne leuchten über uns. Das servierte Essen ist lecker. Zum Schluss kommt dann der versprochene Kuchen.
Schwierig ist das Entflammen der Kerzen auf diesem, aufgrund des stetem Lüftchen. Kaum geschafft, folgt das obligatorische Ständchen. Beim Namen wird in ein etwas missverständliches Gemurmel übergegangen. Ich fand es einen gelungenen Abend.
Wir ziehen weiter in eine andere Bar. Ja – in die einzig Andere. Dort treffen wir Ein paar Leute vom Tauchen wieder und lassen den Abend ausklingen.
Bienvenue au club !
Noch geht es ihr gut dabei