Ägäis 🇬🇷

Griechenland

Wir sind ja sehr verbunden mit dem Meer. Immer mal wieder sind wir gerne auf dem Schiff und lassen uns schaukelnd den Wind um die Nase wehen. Doch liebe ich nicht die großen Schiffe. Eher die kleinen Segelbote, wo du noch als Mann mit dem Meer eine Art liebevolles Geplänkel spielst. Also nicht wirklich gegeneinander und doch herausfordernd. Wir kennen jemanden, der ein Boot in Griechenland sein Eigen nennt und den Unterhalt dessen, mit kleinen Touren bestreitet. Dieses Boot hat einen Rumpf aus Beton. Ich bin bass erstaunt. Ich erwarte eher so etwas wie Holz oder Plastik. Doch Beton? Für eine Brücke oder ein Haus – OK. Ein Boot – ich lass mich überraschen.

Athen Monastiraki

Wir fliegen nach Athen und stürzen uns ins Getümmel. Die Stadt ist voll mit sehr alten Häusern.

Athen Hadriansbibliotek

Athen Adrianou

Athen Dioskouron

Athen Akropoli Pathenonas

Das berühmteste Bauwerk ist sicher die Akropolis. Mitten in der Stadt thront sie auf einem Hügel. Daher stammt auch der Name, welcher so etwas wie obere Stadt bedeutet. Wenn man sich mal vor Augen führt, wann das alles erbaut worden ist, kann man nicht anders als größte Hochachtung vor den Baumeistern dieser Zeit zu zollen. Das ist mehr als 400 Jahre vor Christus erbaut worden und steht noch heute.

Von hier hat man einen schönen Blick auf die Stadt.

Frauen spielen auch damals schon die tragende Rolle.

Akropoli Irodou Attikou

👍 oder 👎 war hier wohl nicht das Entscheidende.

Athen Syntagma

Zurück in der Unterstadt kommen wir noch in den Genuss der Wachablösung. Diese alten Rituale verwundern mich immer wieder und zaubern in mein Gesicht ein Lächeln.

Streift man des Abends durch die Gassen, sieht man immer wieder die Akropolis.

Doch nun starten wir unser Seeabenteuer. Wir fahren mit der Fähre rüber nach Ερμιόνη.

Dort wartet unser Segelschiff.

Der Ort liegt idyllisch auf einer kleinen Halbinsel.

Wir kommen oben im Fährterminal an und gehen ans südliche Ufer.

Nun das erste Mal auf dem Schiff.

Es geht los Richtung Πόρτο Χέλι.

Wir durchkreuzen die Meerenge von Δοκός und fahren immer an der Küste entlang.

 

Ich mache mich mal ein wenig mit dem Schiff vertraut. Das hier ist sozusagen das Herzstück. Die Kombüse.

Gegenüber der Navigationstisch.

Und hier nun mein Betätigungsfeld als Leichtmatrose.

Weiter geht es quer über den Αργολικός Κόλπος nach Τυρός.

Τυρός ist auch nur so ein kleiner ruhiger Ort, welcher Seglern eine Möglichkeit bietet am Kay zu ankern, zu übernachten und Restaurants bieten, etwas zu essen, zu chillen und die Möglichkeit die Toiletten zu benutzen.

Weiter geht es der Küstenlinie folgend nordwärts nach Παράλιο Άστρος.

Die Sonnenuntergänge faszinieren auch hier, wie überall auf der Welt.

Gemeinsam sitzt man im Hafen auf der Mauer und erzählt sich seine Geschichten. Wenn man so die ganze Zeit aufeinander hockt und es nicht viel Möglichkeiten gibt einander auszuweichen, kann es schon einmal zu ein paar unterschiedlichen Auffassungen kommen, wie die Welt so funktioniert. Eventuell lieget es auch daran, dass wir dem Nacktsegeln nicht so richtig etwas abgewinnen können. Wir sind zu fünft an Bord. Ich und GG, der Eigner des Schiffes und gleichzeitig der Kapitän, dazu noch seine Ex und eine junge Frau, welche auf der anderen Seite des Flusses fischt. Welches mich nicht wirklich interessiert. Doch sie geht mir wenn möglich immer aus dem Wege. Ein paar Probleme scheint sie in der Bewältigung ihres Lebens zu haben und ist hier förmlich adoptiert worden. Finde ich gut, doch mit dem Gefühl an Bord zu sein und von einem Mitglied eigentlich nicht erwünscht, drückt die Stimmung doch ein wenig. Um dem unter Deck während der Nacht aus dem Wege zu gehen, habe ich mir angewöhnt auf Deck zu schlafen. Das ist irgendwie total toll. Alles dunkel um dich herum. Die Sterne über dir. Leicht schaukelnd in den Schlaf gewiegt. Der Wind streicht um deine Nase. Du selbst eingemummelt in deinen Schlafsack.

Wir verlassen Παράλιο Άστρος und fahren langsam wieder zurück. Unser Ziel ist die Insel Ύδρα.

Dort ankern wir in einer kleinen abgeschiedenen Bucht und wie immer zum Abschluss des Tages, ein Bad.

Weiter geht es nach Πόρος. Eine schmale Durchfahrt, dann kommst du in die geschützte Bucht.

Viele Segelbote liegen hier vor Anker.

Wir legen bei, bei einem anderen Boot und feiern gemeinsam. Was ist nicht wichtig.

Am nächsten Morgen verlassen wir diesen beschaulichen Ort und machen uns auf den Weg nach Πέρδικα. Einer kleinen schützende Buch verdankt dieser Ort wohl seine Entstehung.

Nach dem Anlegen streifen wir wie immer durch die schmalen Gassen.

Ein Katamaran möchte anlegen. Sein Kapitän hat nicht wirklich viel Erfahrung. Der Wind bläst ziemlich kräftig. So läuft er Gefahr, gegen die Mole oder die anderen Schiffe zu donnern. Nach 3 beinahe Crashs reicht es den anderen Skippern. Sie lassen sich Seile am Schiff anbringen und geben dem anfangs sehr unwilligem Kapitän genaue Anweisungen. So gelingt es am Ende das Schiff, ohne Blessuren festzumachen. Ich frage mich, wie jemand solch ein teures Schiff solch unfähigen Mitarbeitern anvertrauen kann.

Doch gegen Abend haben sich alle wieder beruhigt.

Das morgendliche Bad darf natürlich auch heute nicht fehlen.

Ich mache mal einen kleinen Spaziergang auf die gegenüberliegende Seite. Das habe ich bei dieser Tour schon etwas vermisst. Meistens läufst du ja nur auf diesem schwankendem Etwas.

Des Cafés Hund begleitet mich die ganze Zeit. Auch er war über die Abwechslung sehr erfreut. Und so alleine losziehen macht ja auch nicht so viel Freude wie in Gesellschaft.

Am Morgen ist der Wind wieder ganz schön frisch. Wir machen uns auf zu unserem letzten Ziel auf dieser Segeltörn. Es geht nach Αίγινα. Im Laufe des Tages frischt der Wind immer mehr auf. Ein Boot nach dem anderen streicht die Segel und fährt mit Motorkraft in den nächsten Hafen. Unser Kapitän kann ja gut segeln und alle wissen es. Doch ich habe das Gefühl, dass er es sich selbst noch beweisen muss. Trotz seines Alters hat er nicht die Gelassenheit. Kritisiert ständig die Anderen. Nun schaute er auf seine Segel und ich hatte den Eindruck, er wolle auch auf Nummer sicher gehen. Ich wiederholte seine Worte, dass hier keiner richtig segeln können und wir nun mal zeigen können, wie es gemacht wird. Das konnte er nicht abschlagen, ohne sein Gesicht zu verlieren. So kreuzten wir im scharfen Wind, fuhren mit vollen Segeln in die Hafeneinfahrt, rafften sie in Windeseile, schmissen den Anker, drehten uns hierdurch und kamen in der letzten Lücke am Kay zum Stehen. Es war nicht einfach, aber alle machten alles richtig.

Am Ufer standen die Leute und riefen uns zu, dass hier endlich mal jemand anlandet, der sein Handwerk noch versteht. Unserem Kapitän schwelgte die Brust, obwohl ich die ganze Zeit sein mulmiges Gefühl spürte. Mir hat diese Manöver am meisten Spaß gemacht.

Von hier aus geht es mit der Fähre wieder nach Athen, dort mit dem Bus zum Flughafen und ab nach Hause.

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