Poel 🇩🇪

Immer mal wieder haben wir Sehnsucht nach Meer. Setzt man sich in Berlin ins Auto und fährt los, kommt man zwangsläufig irgendwann ans Meer. Da so ein Wochenende endlich, suchen wir nach einer Richtung, welche es ermöglicht, noch innerhalb eines Tages anzukommen. Da fällt schon mal Richtung Osten weg. Nach Süden wäre toll. Bloß die Alpen zu überwinden in so kurzer Zeit? Am kürzesten ist es nach Norden zu fahren. Auch wenn dieses Meer nicht gerade für seine angenehmen Wassertemperaturen bekannt. Kaum auf der Insel Poel tauchen wir ein in ein Meer, welches wir gar nicht suchten, welches uns aber mehr als begeisterte.

Das Meer an sich lädt eher zum Müßiggang. Wellig kann man dieses geruhsame Schwappen des Wassers nicht nennen.

Auf der Insel ist es nicht notwendig, mit dem Auto zu fahren. Damit wären dir auch viele Orte verschlossen. Wir radeln an der Küste entlang.

Die einzige größere Ansiedlung, mit einem kleinen Hafen, ist Timmendorf. Hier bekommt man auch etwas für des Leibes Wohl. Kommt es hier aus den lokalen Gewässern? Versprochen wird es.Das Meer spielt mit dem Sande und formt jeden Tag etwas Neues. Mal nimmt es und mal gibt es. Von unserer Warte aus gesehen. Hier entführt es dich weit hinein in ein Reich, wo du sonst nie trockenen Fußes.

Hier knapst es Tag für Tag etwas ab. Froh, noch den Weg befahren zu können, sind wir etwas vorsichtig. Hinter jeder Kurve könnt sich das ändern.

Kleine Seen in dem fast platten Hinterland. Meistens triffst du nur Feder, wie auch domestiziertes Vieh.

Den Sonnenuntergang in einem Strandkorb, welcher vergessen wurde abzusperren. Ich bin ja nicht grundsätzlich ein Freund von diesen Ungetümen, welche den Strand verschandeln und Revieransprüche manifestieren. Hier nun so menschenleer kann man es schon genießen.

Wismars Altstadt wird gerade wieder schön gemacht. Der Krieg hat einiges zerstört und dann die zarte Sanierungszurückhaltung des Ostens. Manches hat aber auch ein Gutes. Diese Straßen sind nicht Autofreundlich umgestaltet worden. Keine vierspurige Straße durch den Ortskern, um zwei Sekunden früher bei Edeka zu sein.

Oben, vom weit sichtbaren Kirchturm, kann man eben so weit sehen.

Der Rest des Kirchenschiffes wünschen die Bewahrer der Stadt auch wieder aufzubauen. Unten stehen Paletten mit den so typischen roten Klinkern. Jeder, der möchte, kann einen solchen Stein kaufen und einen Namen rauf schreiben. Es ist wohl selbstverständlich, dass der zu entrichtende Obolus weit über dem des nahegelegenen Baumarktes ist. Egal. Ich finde es gut und schenke meiner Tochter einen mit ihrem Namen versehenen und in der Kirche verbauten Stein.

Auf dem Wege zurück stoppen wir noch kurz in Schwerin, laufen ein wenig über die Schlossinsel und genießen ein Kaffee.

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