Ich sitze im Kino. Vor mir auf der Leinwand fliegt ein Hubschrauber durch einen grünen Urwald. Keine Straße, keine Ansiedlung stören das Bild. Der Flug geht weiter durch eine Talmulde. Rundherum scharfkantige Felsen gefüllt mit üppiger Vegetation. Weiter geht es über den Grat. Das grün verschwindet. Eine Landschaft wie versteinertes Meer öffnet sich dem aufmerksamen Beobachter. Wellen und feinste Strukturen unterschiedlichster Färbung. In der Mitte ein Krater. Das Bild schwenkt und wir kommen wieder in eine Landschaft bedeckt mit üppiger Vegetation. Plötzlich ein fast kreisrundes Loch welches direkt in die Unterwelt zu führen scheint. Von allen Seiten stürzen Wassermassen in dieses Loch. Fantastischer Anblick. Nun kommen fröhliche Menschen unterschiedlichsten Couleurs ins Bild. Ein Schriftzug »La Reunion«. Man ist das toll, sage ich zu GG. Nun kommt der Film, weswegen wir eigentlich hier sind. Bei einem weiteren Besuch des Kinos der gleiche Vorspann. Es passiert äußerst selten, dass mich eine Werbung irgendwie dazu verleitet ihr nachzugehen. Zu Hause angekommen schwärme ich noch immer von den Bildern. GG »Was kostet den ein Flug dorthin?« Ich schaue nach und berichte. GG »Ok über Weihnachten. Ich bin dabei!« Es ist ja noch eine Weile hin. So früh habe ich noch nie etwas gebucht. Wir haben einen Flug.
Der Flug an sich ist wie alle Flüge. Das Publikum ist etwas anders. Es sind viele fröhliche Menschen an Bord mit unterschiedlichster Haut und Haarfarbe. Die meisten haben ein Haufen Gepäck. La Reunion liegt fast gerade runter, Richtung Süden. Daher kaum Zeitverschiebung obwohl man 9 Stunden unterwegs ist.
Am Flughafen erst mal das Auto geholt und los geht’s. Für die ersten paar Tage habe ich über Airbnb ein Quartier gebucht. Sonst lassen wir uns überraschen. Ich habe noch nie Urlaub auf einer Insel gemacht. Es erschien mir zu klein um darauf längere Zeit auszuhalten. Jetzt stehen mir drei Wochen bevor. Mit diesem Gefühl starte ich ins Paradies.
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