16.11 von Magamba nach Dar-es-Salaam (14) 🇹🇿

Tansania

Unser Festlandurlaub neigte sich dem Ende. Nach Dar-es-Salaam werden wir von hier kutschiert. Der Chef persönlich fährt uns mit so einem Mitsubishi Kleinbus. Ich bin nicht wirklich erfreut. Der Bus sieht schon wie ´ne Gurke aus. Egal, das Meiste, was in Deutschland vom TüV separiert wird, ist hier noch lange nicht am Ende. Ich wundere mich aber auch, dass diese Fahrt von etlichen hundert Meilen im Preis inbegriffen ist. Nun gut, sicherlich hat er was in der Stadt zu tun. Alles verladen und los geht’s. Wieder die schlängelnde Straße hinunter in die Stadt und dann ins Tal. Nun auf einer geraden Piste dem Horizont entgegen. Viele Städte liegen nicht am Wegesrand.

20091116 030 Lushoto nach Dar es Salaam In den vereinzelten Siedlungen sitzen überall Händler am Straßenrand. Es sieht sehr beruhigend aus. Für mich.

20091116 011 Lushoto nach Dar es SalaamWie sie da sitzen und über die Dinge erzählen, die vorgefallen sind. Sie hoffen sicherlich auf mehr Kundschaft. Wir halten irgendwo und der Chef steigt aus, schaut unters Auto, steigt wieder ein und fährt weiter. Kein Wort kommt über seine Lippen. Im nächsten Ort hält er neben einem alten Autowrack. Wir sollen mal kurz aussteigen. Er muss mal was prüfen lassen. Ein paar Leute kriechen unter den Bus. Wieder am Tageslicht, palavern sie. Es sah so aus, als ob sie sich schon lange kennen und sich über Tante Ngewes neues Kind unterhalten. Mit Nichten. Das Automatikgetriebe verliert Öl, erfahre ich auf Nachfrage. Es wird einen kurzen Moment dauern und dann geht es weiter. Wir setzen uns auf eine Mauer. Nach 15 Minuten sehe ich noch gar keine Änderung. Nach 45 Minuten sage ich, dass ich jetzt mal den Ort erkunden werde. Der Chef findet es nicht sonderlich gut.

20091116 027 Lushoto nach Dar es SalaamNach 90 Minuten bin ich wieder da und frage nach dem Fortschreiten der Arbeiten. Ja, Ja, es ist gleich so weit. Im Inneren rechne ich die afrikanische Zeitspanne „gleich“ in metrisches System um. Sch..ße – noch so lange. Wir gehen resigniert in ein Restaurant, ein paar Häuser weiter. Dort verharren wir. Man mag es nicht glauben, aber es ging wirklich irgendwann weiter.

20091116 024 Lushoto nach Dar es SalaamWir kamen nach Dar-es-Salaam, bezogen unser nettes Quartier (Swiss Garden Hotel) und ließen uns von einem Taxi ins Zentrum bringen.

20091117 001 Dar Es Salaam Swiss Garden HotelDie italienische Fraktion blieb im Hotel. So, nun kommt der Trick, wie man relativ sicher zu Fuß durch eine afrikanische Stadt kommt. Wenn du unter Haien bist, selbst als Makrele. schwimm wie ein Hai und red´ wie ´n Hai . Ich möchte nicht sagen, dass die Leute hier alle dir nur Böses wollen, eher das Gegenteil. Aber Einer würd´ schon Einer zu viel sein. Schaust du dich die ganze Zeit angsterfüllt um, lockst du diesen Einen an, wie der Docht das Feuer. Du gehst also durch die Straßen, als ob es ganz normal ist, dass du hier lang gehst, weil du es ständig machst. Grüße alle zurück, die dich freundlich anlächeln, als ob es deine Nachbarn wären. Es wird dich keiner ansprechen, um dir Dinge zu verkaufen, die du schon dein ganzes Leben versuchst loszuwerden. Keiner klaut dir die Handtasche und keiner macht dich blöde an. GG sagte, sie werde es versuchen. Und? Alles kein Problem. Die Leute sind nett und so ist auch die Stadt genießbar.

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