Für den heutigen Tag haben wir einen Transport in die nahegelegene Stadt Lushoto gebucht und von da aus eine Wanderung zum Irente View Point. Dieser ist am Rande der Usambara Mountains. Von ihm hat man einen schönen Blick über die Weiten des Landes.
Im Ort wandeln wir erst einmal über den Markt. Hier wird alles verkauft. Schöne bunte Kleidung, Lebensmittel, rostige Nägel, Kohlebügeleisen….
Es ist wirklich eine Freude, da rüber zu gehen. Von einem LKW werden die Sachen vom roten Kreuz Container versteigert. Komisch ich dachte immer die werden hier einfach so verteilt. Weiter geht es aus der Stadt heraus. Unser Führer ist sehr nett, mit viel Geduld. Da wir an allem interessiert sind, fragt er, ob wir vom Weg abgehen wollen und durch die Siedlung. Wir sind sofort dabei. Zäune sind hier keine.
Du läufst also über die Felder und mitten über den Hof der Bauern. Sie sitzen da und bereiten etwas zu essen zu, waschen oder frisieren sich die Haare, schreinern ein wenig herum oder tun sonstige Arbeiten.
Ich war am Anfang etwas zurückhaltend, da mitten durchzumarschieren.
Wir wurden überall mit einem lächelnden Jambo begrüßt und so legte sich meine Scheu. Wir begegnen einem Jugendlichen, der einen schweren Sack auf dem Kopfe trägt.
Es wurde beschlossen, diese Tätigkeit mal auszuprobieren. Mit ein wenig fragendem Blick überließ er uns seine Last. Es sieht einfacher aus als es ist. Das Teil ist gar nicht so leicht und riecht irgendwie komisch.
Am Aussichtspunkt fällt der Berg steil ab. Die Aussicht ist toll. Wir verweilen eine Weile und machen uns auf den Rückweg. Unser Führer war irgendwie ein wenig nervös, was er zu verstecken suchte. Eine kleine Brotzeit mitten im Wald.
Wir tingelten zurück. Im Ort suchten wir unsere Fahrer. Sie waren nicht da. Unser Führer telefonierte und wurde immer kleinlauter. Irgendwas läuft schief. Er beteuerte, dass alles ok sei. Nach 20 Minuten kam das Auto und brachte uns zurück zur Farm. Wir gaben unserem Führer ein gutes Trinkgeld. Der Chef der Farm fragte uns, wie es gewesen sei. Wir lobten den Ausflug. Im Gehen bemerke ich, wie er unseren Führer beiseite nahm und ihn zur Schnecke machte. Wir waren viel zu lange unterwegs und er hat auf der Farm noch genug zu tun, was er jetzt nachzuholen hätte. Ich war entsetzt. Hoffentlich muss er nicht unser Trinkgeld abgeben. Um ihn nicht noch weiter in Schwierigkeiten zu bringen, tat ich so als hätte ich nichts bemerkt. Meine Ansicht über den Chef hier bestätigte sich zunehmend.
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