Cedar Island: Wir warten auf die Fähre. Da das ein wenig mehr Zeit beanspruchen wird, gehen wir an den nahe gelegenen Strand. Mit einem wahnsinnig kleinen Gefälle sinkt hier der Meeresboden hinab. Das muss ideal sein, mit kleinen Kindern. Die können gar nicht ertrinken, weil sie dazu erst mal Meilen hinauslaufen müssten. Getrübt wird des klaren Wassers Spiel nur durch ein paar auffällige Quallen. Die langen Tentakeln der Tiere streichen über den welligen Grund. Ich weiß nicht, ob sie sind suchend oder eher verloren. Der kleinen Welle Spiel mit diesen Geschöpfen ist nett anzusehen. Wie zerbrechlich es auch aussieht, zu nah möchte ich dem nicht kommen.
Die Fähre bringt uns der Insel näher. Wenn ich mir das auf der Landkarte anschaue, beginne ich zu grübeln. Die sind ganz schön weit draußen und abgeschnitten von allem. Da so auf einer Sandbank leben bei dem Hurrikan Gebiet hier.
Eine klitzekleine Bucht bildet den Hafen von Ocracoke. Das gefällt mir sofort. Alles scheint so ruhig und entspannt. Ein kleiner Fußmarsch bringt uns zu unserem heutigen Quartier. Glücklicherweise ist noch ein Zimmer frei. Der Hausherr drückt uns den Schlüssel in die Hand und ich merke, er ist in Eile. Gut, was ist Eile in diesem Ort? Wir erfahren, dass er gerne ins Restaurant möchte. Sein Business scheint unterrangig oder die haben hier noch totales Vertrauen in die Menschheit. Beides scheint sympathisch. Wir schmeißen also unsere Taschen ins Zimmer und machen uns gleichfalls auf den Weg zu Restaurant.
Es liegt am Hafen, wo sonst, und könnte auch auf die Shaggys Liste. (SmacNally’s) Gemütlich sitzt du auf einer Terrasse über dem Wasser und genießt den Sonnenuntergang. Jeder des Ortes scheint hier versammelt.
Wir erlauben uns noch einen kleinen Abstecher an den Südpunkt. Den Wagen müssen wir auf dem Weg stehen lassen, weil ohne Allrad, hier nichts geht. Ein breiter Sandstrand, so weit das Auge reicht. Im Grunde ist die ganze Insel nicht breiter als dieser Strand. Komisch, hier leben zu wollen. Vor diesen Küsten ist nun einer der berüchtigtsten Seefahrer im Dienste seiner selber in Neptuns Reich aufgebrochen. (Blackbeard)
Weiter geht es diesen schmalen Inselstreifen entlang. Am Ende wartet die nächste Fähre, die uns nach Hatteras Island bringt.
Der nachfolgende Küstenstreifen ist durch den Film • Das Lächeln der Sterne / Nights in Rodanthe • bekannt. Die Insel ist noch, ja ich würde sagen beängstigend, schmaler. Du fährst wie auf einem Damm. Rechts wie auch links ist nur noch Wasser – so weit das Auge reicht. Die größte seitliche Ausdehnung ist bei dem Orte Rodanthe.
Die Pfahlhäuser sehen recht einladend aus. Wenn du genau hinschaust, siehst du im Wasser lauter Holz Stümpfe. Schnell wird klar, was hier noch steht, war ehemals die dritte Reihe. So schön es mag auch gewesen, hier ein Haus erworben zu haben direkt am Meer, so schnell war es auch vergangen. Jahr um Jahr, Welle um Welle knabbert die See hier Korn für Korn des Sandes ab. Lange wird es die Insel wohl nicht mehr geben. Kurz hinter dem Ort wird das nur allzu deutlich. Weiter geht’s Richtung Norden
Ein großer Buddelkasten erregt unsere Aufmerksamkeit. (Jockey’s Ridge State Park)
Kinder und Jugendliche stürzen sich lachend die Hänge hinunter, um kullernd am Grund zum Liegen zu kommen. Was für ein Gaudi.
Drachenflieger fliegen die paar Meter hinunter. Ja – das ist die höchste Erhebung weit und breit. Die Gebrüder Wight haben hier mit ihren Flugversuchen begonnen. Die Versuche scheinen nicht zu enden.
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