Murnau – Oberammergau 🇩🇪 (4)

Unterammergau Schloss Linderhof

Ehrwald: Noch immer dieses monotone Geräusch auf dem Dach. Der Regen hört einfach nicht mehr auf. Das Resort hat den Schwimmbad/Sauna Bereich aufgrund dieses Umstandes heute schon früher geöffnet.  Bis 12 können wir diesen nutzen, was wir auch machen. (🇬🇧 translate article)

Dann fahren wir rüber nach Murnau, schauen kurz auf dem Campingplatz vorbei. Wie stellt sich ein jeder Campingplatz bei Regen dar? Er liegt zwar schön auf einer Halbinsel im See, doch das ist nicht das, worauf man gerade achtet. Dieses Grau in Grau, nasse Wiesen und nasse Zeltleinen, kein Platz wo man gesellig zusammensitzen könnt. So schaut kein Sehnsuchtsort aus. Wir fahren in die Stadt. 🌍

Ich nehme an, das meiste Leben spielt sich in der Fußgängerzone ab. Es sieht heuer nicht gar gewaltig aus, aber doch schon mehr als in den angrenzenden Gassen.

Bunt bemalte Häuser – im Sonnenschein sicher auch schöner.

Im Rathaus ist grad eine Ausstellung. Das lockt doch irgendwie. Also schon weil es drinnen ist. Eigentlich ist heute geschlossen – heute ist auch alles andere zu Besuchende in diesem Ort geschlossen – doch hier werden wir reingelassen.

»Auf und Ab der Gefühle« Ja, das passt genau zu dem, was ich gerade erlebe. Ich möchte es mir ja nicht eingestehen, doch das Wetter trübt ein wenig meine Lebenslust. Doch was erkenne ich auf dem Kunstwerk? Irgendwie ein wenig wie das Sonnensystem, mit ein paar enormen Sonnensturmausbrüchen und rechts? – vorbei mit Licht?

Gehen wir zum Nächsten. Harmonisch fügen sich unterschiedlich gefärbte Kreise in ein buntes, zum Teil etwas gestreiftes Fleckenmeer. Einzig eine Frage bleibt für mich nicht beantwortet, welche zur Erfüllung des Kunstwerks Namen aber notwendig. Warum ist der eine Kreis nur halb? »Leichtigkeit des Seins«

Eines stelle ich Euch noch vor. »Blick in die Zukunft« Ich versteh ja nicht ganz, wie es möglich sein soll, in seine Zukunft zu blicken. Es ist ja doch eher so eine Vermutung, projiziert man die gerade erlebte Linie etwas weiter. (Rutschst du gerade den Berg hinunter aufgrund eines losen Steines, so vermutest du dich doch eher im Krankenhaus, als dass du es wirklich siehst.) Ich schaue nun aus dem Fenster, um es dem Kunstwerk gleich zu versuchen. So sehe ich noch weiteren Regen in der nahen Zukunft, aber auch irgendwann mal Sonnenschein.

Wir brauchen etwas, was drinnen zu besuchen ist. Ja und was heute geöffnet ist. Wir fahren zum Schloss Linderhof, welches der crasy König gebaut – also bauen ließ. 🌍

Sehr groß ist das Schloss nicht. Immerhin das einzig fertiggestellte von den Seinen, mit ein paar Finessen. Der König bewohnte nur das obere Stockwerk. Unten waren die Angestellten. Hier zu sehen der Tisch, welcher sich auf einer Art Fahrstuhl befand. Unten in der Küche reichlich – vermute ich – gedeckt, wurde er einfach nach oben gefahren. Die Angestellten mussten nicht mit den Tellern durchs Haus.

Natürlich huldigte der König den lieblichen Formen der weiblichen Bevölkerungshälfte. Interessant sind noch die Kamine. Keiner wurde je befeuert. Im Untergeschoss wurde Feuer gemacht und die warme Luft durch Kamine in die oberen Räume geleitet. Der König konnte so ungestört von dem Holznachlegen oder Asche rausbringen seine Zeit genießen. Eventuell ist dadurch aber wenig Abwechslung in seinem Leben gewesen. Es ist doch immer noch aufregender einer Magd beim Feuermachen zuzusehen als dem Baume beim Wachsen, oder?

Im Spiegelsaal dann der ganze Prunk hundertmal reflektiert. Kann einen armen Bauernsohn schon beeindrucken.

Der Regen hat ein klein wenig Erbarmen. Also etwas weniger stark. Natürlich wollen wir uns auch den Park ansehen. Ein Gutes hat ja der Regen. Es sind wesentlich weniger Leute da als gewöhnlich.

Ein kurzer Spaziergang führt zum Maurischen Kiosk.

Der Blick hinein.

Natürlich überall verteilt Figuren im Park. Mal schön Vergoldet…

Mal aus feistem Porzellan. Wir haben hier gelernt, wie die Figuren hertransportiert wurden aus dem fernen Sachsen. Sie wurden in Butter eingegossen, um nicht zu zerbrechen. Beim „Auspacken“ wurde bei Unversehrtheit gesagt »Alles in Butter!«

Wir fahren zum Zeltplatz nach Oberammergau. Hier haben sie zwei Kategorien. Die Eine ist der Zeltplatz an sich und die andere ein Camperstopp. Bei Zweiterem hast du nur den Platz an sich. Also kein Klo, keine Dusche, kein Wasser… Das wollten einige wohl umgehen und so hängt überall ein Schild, dass das nur für Campingplatzgebuchte zu benutzen ist. Irgendwie fühlt sich das komisch an.


Am Morgen, der Regen hat noch nicht aufgehört, ziehen wir in die Stadt. 🌍

Was auffällt, sind die vielen Lüftel Malereien an den Hauswänden. Mich erstaunte diese Wortfindung dafür.

Auch sehr viele Herrgottschnitzereien sind vertreten. Solch eine Dichte an Schnitzwerkstätten habe ich nirgends vorher gesehen.

Ganze Geschichten an den Hauswänden.

Hier nun die Erklärung. Franz S. Zwink hat dieses Haus bemalt, wohl als Erstes in dieser Art, welches den Namen Lüftel trug. So ist diese Fassadenmalerei danach benannt worden.

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