Schreiberhau Szklarska_Poreba
Von Schreiberhau machen wir uns auf zum Zackenfall / Wodospad_Kamienczyka. Es ist der höchste Wasserfall im polnischen Riesengebirge und springt über drei Stufen in die wunderschöne Zackenklamm herunter. Im mittleren Teil ist eine künstlich ausgehauene Höhle, das sog. Goldloch (Złota Jama), wo man Pegmatiten und Amethysten abgebaut hat.
Die Schlucht ist zwar nicht sehr lang, aber durchaus sehenswert.
Interesannt finde ich, dass du mit einem Bauhelm ausgestattet wirst. Das habe ich eigentlich noch nirgends gehabt.
Wir fahren den Berg auf und über die Grenze nach Harrachov am Flüsschen Mummel. Ach wie ist es schön, dort nicht in einer langen Schlange zu stehen. Die Jugend heute, so einigem überdrüssig, weiß gar nicht, welch eine Freude das war und sieht es als selbstverständlich.
Der Ort an sich bietet nun nicht viel Außergewöhnliches. Ein Ort im Riesengebirge, welcher in die EU katapultiert wurde. Vieles ist renoviert und die üblichen Einkaufszentren auf der Grenzstraße.
Natürlich wird erst einmal das gegessen, was man hier essen muss. Wild mit Knödel. Ist wirklich lecker.Den wenigen Schnee in der Gegend mussten wir selbstverständlich auf seine sportlichen Fähigkeiten testen.
In Szklarska_Poreba bummeln wir die Hauptstraße rauf und runter, so wie wir dieses jedes Mal tun, wenn wir hier sind.
Zurück fahrend, halten wir an den noch in Betrieb befindlichen Glashütten der Gegend. Auf dem Bild ist eine von den Vielen, welche es nicht geschafft haben.
In Warmbrunn Cieplice wandeln wir durch den Schlossgarten in der Abendsonne,
gehen die Hauptstraße rauf und runter, wie es sich für Kurgäste so gehört.
02.05 Hirschberg
Der alte Marktplatz – für mich neu, im Frühling, ohne Schnee. Ich verbinde diesen Platz mit lautlos fallenden Flocken und der besten heißen Schokolade, wo gibt. Wie gerne habe ich sie immer in einem der vielen kleinen Restaurants an diesem Platze genossen, um der eisigen Kälte zu entkommen.
Unsere heutige Wanderung soll uns zur Kynastburg Zamek ksiazecy Chojnik führen.
Bevor wir uns nun aufmachen, möchte ich euch ein wenig näher bringen, was es mit diesem Orte so auf sich hat. Heute lieget er da im Walde und wird von Touristenströmen überflutet. So im 13. Jahrhundert hat doch der Herzog Bolko diesen 1850m hohen Felsen entdeckt und für würdig befunden eine Burg zu tragen. Recht hatte er. Niemals ist es den anstürmenden Wilden gelungen, diese zu bezwingen. Einzig Tor hatte es Leid und so schlug er seinen Hammer. Der Blitz zerstörte das Gemäuer. Kommen wir nun zu den Bewohnern. Nach H. Bolko zog ein Bruno in die Burg. Er hatte eine einzig Tochter. Diese, genannt Kunigunde, ließ er die uneingeschränkte Willensfreiheit und behandelte sie eher wie einen Jungen. Genau weiß ich es nicht und kann nur vermuten, dass er sich mehr gewünschet einen Sohn an seiner Seite. Kunigunde ritt auf stolzen Rosse durch die Wälder, stellte dem Wild nach und spielte mit Schwert und Degen, denn mit Puppen. Der Vater hatte wohl eines Abends einen zu viel gehoben und stürzte in die Schlucht. Kunigunde ward untröstlich und begrub ihn in dieser Höllenschlucht. Nun aller Aufsicht beraubet wurde sie immer unzugänglicher. Die paar minnesingende Ritter die fortan nach ihrem Reichtum trachteten, wurden Kunigunde sehr schnell zur Last. So beschloss sie zu verkünden, Derjenige der volltrunken gleich ihrem Vater den Ritt über die äußere Brüstung schaffe, solle ihr Gemahl werden. Natürlich ward die Begeisterung sehr gedämpft und nicht wenige beschlossen, es nicht für Wert zu befinden. Die Anderen kamen allesamt dahin, wo schon ihr Vater war. Alsbald wurden keine neuen Bewerber mehr gesehen, was den Missmut in Kunigundes Herzen steigerte. Nun trug es sich zu, dass ein Ritter heraneilte, welcher sich ihr nicht nenne wollte. Dieser schaffte den Ritt und Kunigunde offerierte ihm ihr Heim und Herz, da er denn Bann gebrochen. Dieser wiederum erwiderte, dass er nur deswegen hier sei und sie keinesfalls beerben möchte da er schon eine Holde sein Eigen nenne und keinesfalls Kunigundes blutig befleckte Hand in der seinen wolle. Das nun Kunigunde nicht gerade amüsiert darüber ward gewesen, kann sich jeder vorstellen. Aber warum gleich in die Schlucht springen? Ich wünscht, es wären fahrende Händler genau zu dieser Zeit des Weges gekommen. Ein bisschen Frustshopping hätt sie besänftigen können und wer weiß wie vielen Kinderlein sie hätt könnt schenket das Leben, um sie unbeschwert über grüne Sommerwiesen tollen zu lassen. Na ja….
Nun lasst uns ziehen den Berg hinauf. Rechts und links des Pfades immer wieder Felsen welche einladen – ja was? – zum Abenteuern.
Die Sonne scheint durchs jungfräuliche Grün und verlocket uns zu verlassen des Weges Schlänglichkeit.
Hinab können wir nicht dem Pfade folgen. Die schönen Weitblicke am Rande des Abgrundes sind einfach zu verlockend einen Blick fallen zu lassen.
Ohne uns selbst, gleich Kunigunde….
sicher hinunter ins Tal nach Sobieszow
In der Piechowice Huta Szkla Krysztalowego versorgeten wir uns mit den nötigen Gläsern für die nächsten Jahre.
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