C|O-Berlin

An diesem Tage entspricht das Wetter überhaupt nicht dem, was uns versprochen. Sonntag assoziiert doch nicht diesen drizzeling rain den lieben langen Tag. Wir sind ein wenig unschlüssig, was wir denn machen werden und damit locket das Internet. Zu Mittag entschließen wir uns für einen kalten Entzug. Einfach den Stecker raus vom Router. Was bleibt nun weiter übrig? Auf geht’s.

Kaum aus dem Haus, kommen wir an einer Installation an der UDK vorbei. Immer mal wieder wird diese Vitrine mit allerlei möglichen Zeugs gefüllt. Nur der Ort gibt Anlass dazu, dieses als Kunst bezeichnen zu müssen. Ich denke, dass gleichwohl der Künstler dieses tat bei der Erschaffung. So ist es sicher nicht verwunderlich, dass wir versuchen, es zu ergründen. Mutter? Ja hat nicht ein jeder eine solche? Beginnet nicht ein jedes Erdenbürgers Leben in der wohligen beschützten Wärme einer werdenden Mutter Bauch. Mit Durchschreiten des Ereignishorizonts nur noch mit einer dünnen Schnur mit ihr verbunden. Das bringt mich zurück auf das Kunstwerk. Hier die leuchtenden Neonröhren, mittig verbunden mit einer Verteilerleiste. Wie auch wir durch die Nabelschnur, beziehen sie alles Notwendige durch dieses Kabel. Erscheint weit hergeholt. Noch weiter erscheint mir aber diejenige zu sein, der wir hier diese Ode feiern. Wo ist die Mutter oder was? Ist es die Mehrfachsteckdose, das weit verzweigte Stromnetz, das Energiewerk, welches Kohle aus der brandenburgischen Erde entnimmt, um durch Verbrennen in den Lebenssaft der Neonröhren zu verwandeln? Es bleiben ein paar Fragen offen. Gewollt oder auch nicht!

Um die Ecke kommt gerade des Busses Jelb. Seltenst erfreute ich mich dieser Anblick mehr. Kurz vor der C|O Berlin entlässt er uns.

Am Tresen erhalten wir eine etwas zurückhaltende Auskunft darüber, was heute hier gezeigt wird. Sehet selbst warum.

Junge Frauen im Grün oder auch für den Genießer »Salad with Chick«

Das setzt sich auch gleich fort. So eingestimmt komme ich zu:

Hat er recht, fällt mir da erst mal ein. Nur frage ich mich, wo da das andere Geschlecht erwähnt. Das ist heute nicht mehr up to date. So stellt sich der Freitod des Künstlers in Frage.

Versuchen wir uns daran. Wie lautet denn die feminine Ausdrucksform von Penis. Nehmen wir hier einfach mal pussy. Eingearbeitet in die Aussage würd dann da stehen »Penis is pussy, there is no need for statements« Im Prinzip, wenn man wollt, könnte man das sicher so ausdrücken. Ich wär damit d’accord. Und toll wär’s auch wenn alle so denken würden. Wenn einem nicht die Höflichkeit total abhanden gekommen wäre besser noch »Pussy is Penis …« Eine klitzekleine Ausnahme würde ich mir erbitten wollen. In allen Belangen des Lebens, ausgenommen das Körperliche. Da hätt ich gerne schon den feinen Unterschied. Allenthalben muss ich gestehen, dass ich wohl eher andere Wörter benutzt – und im Grunde hat er diese Aussage ja auch gar nicht gemacht. Er spricht hier nur vom penis. Meint dieses, Penis is penis and pussy is pussy? Wie meint er das? Soll sich jeder in seine Rolle fügen oder ist es egal welchen Geschlechts? Fragen können wir ihn nicht mehr. So scheint mir diese Aussage an sich nur fürn A…sch. Sorry für die unerquickliche Wörtwahl – aber ich hab nicht angefangen.

Also bin ich Unwissender wieder ganz am Anfang.

Das macht sicher Lust. Wenn’s ein Apfelbaum – wär‘s klar.

Bis hier nun dachte ich, dass es sich um Frauen arrangiert in Blattwerk handeln wird. Etwas unsicher, wie auch neugierig, entern wir den nächsten Raum.

 

Noch fügt es sich harmonisch in meine erste Theorie. Sicher gibt es eine bestimmte Entwicklung. Das Blattwerk liegt höher, die Pflanzen sind härter, der Frauen Anzahl größer.

Hier stand ich nun davor und versuchte zu entschlüsseln. Ich find’s gelungen. Als gleich wird wohl ein Jeder versuchen zu ergründen was, wie und von wem. Mir ist ja mein Körper prinzipiell gewogen. Aber gibt es nicht auch die Momente, wo du nicht richtig weißt, was er so grade macht. Beim Schlagen eines Nagels in der Wand Härte. Hat nicht ein trotzig Fingerchen schon mal probiert und auch das Nachsehen…? Wie nun soll es funktionieren, potenziert so wie hier dargestellt?

Der gleichen Linie folgend und noch weniger Auflösbar.

Dann komm ich zu der Wand, von der ich nur dieses Foto aufzeigen möchte. Alles andere verlor in meinen Augen zu sehr die Unschuld. Zu präsent die Teile deines Körpers, welche normalerweise im Höschen.  Und wer will schon bis zum Blinddarm sehen? Einige Stereotype des Umgangs der Geschlechter, welche mich eher verstören denn begeistern.

Wir folgen lieber der Bildershow auf der Leinwand.

Die Taklamakan Wüste in China. Düne an Düne, so weit das Auge reicht – nicht vermutend das hier irgendwas gedeiht und doch…

vereinzelt zartes Leben. Landschaftsgestaltung mit Frauenkörpern.  Hat auch was!

Hier steh ich nun davor und überlege. Eigentlich fällt mir im ersten Augenblick gar nichts ein außer das Wort bezaubernd.

Genüsslicher kann man diese Frucht einfach nicht erfahren.

Kommen wir nun zum letzten der Bilder die ich hier reinstellen werde. Ja Was? Mann, Frau und Fisch. Mann lässt Kopf hängen, Frau ebenso wie auch der Fisch. Was ist passiert? Aus Sicht des Fisches sicherlich auch nur für seine Lage verständlich. Was nun betrübt das Paar, da doch zwei der Fische da? Beschreibt es unsere Gesellschaft die niemals wird satt? Kann sein es fehlt das Leibchen?

Ok – nur mal so zur Erklärung. Sicher erweckt es den Eindruck, dass nur das weibliche Geschlecht verewigt. Das entspricht mitnichten der Wahrheit. Dass die männlichen Körper sehr kurz kommen in meiner Abhandlung liegt schlicht in der Ursache begründet, dass diese mich nicht so sehr faszinieren.  Auch der Künstler versuchte einiges in einem Video näher zu bringen getreu dem Stil – Wie baue ich eine Vebasto Standheizung ein – welche ihr euch in jedem Baumarkt ausleihen könnt. Daneben steht der eigentliche Antrieb. Er meinte, die westlichen Staaten sehen die Chinesen nur als Roboter und so wollte er zeigen, dass sie auch penis und pussy hätten. Ob dieses mich nun zum Experten der chinesischen Kultur macht und zur Verständigung und Verständnis beiträgt, wage ich bezweifeln zu wollen. Selbstredend, das auch von der Warte der Chinesen einiges mit der europäischen Kultur im Missklang – Sehnsucht – Neid – Unverständnis , ihn inspirierte. Einen Versuch dieses Thema anzugehen ist sicher nicht vollkommen abwegig.  Ob ihm das gediehen mag dahingestellt. Viele der Bilder sind gelungen ob sie nun geschichtlichem Hintergrund folgen oder nicht.

 

Gehen wir nun in die nächste Ausstellung.

Die Zusammenstellung klingt interessant wie ungewöhnlich. Lassen wir uns überraschen.

Ok? Noch erschließt es sich mir nicht.

Auch diese Perspektive wirkt nicht wesentlich erhellender. Bis jetzt fehlt mir hier alles. Die Kunst, die Exponate und die Worte, es zu benennen.

Nur noch eine Vitrine mit alten Bildern. Wo ist das Geschirr und die Vietnamesen zum Anfassen? Ich werd daraus nicht schlau. Faszination, Neugier – stellt sich nicht ein.

Also weiter in den letzten Part. Wir betreten jetzt die Installation Sub Rosa – was immer das bedeuten mag – von Sylvan Couzinet-Jaques.

In einem völlig stockdunklen Raum laufen Videos von rauchenden Personen.

Gut aber was soll das? Sub Rosa? So düster ist es so was von Sub.

Begeisterung findet das aufregende Blinken. Ich frag mich, ob das auch zu der Installation gehört oder die Installation ist. Letztendlich stellt sich enttäuschenderweise heraus, dass diese nur die Quelle der Videos ist.

Viel hilft mir das nicht weiter.

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