Seychellen (1) 🇸🇨

Praslin Anse Lazio

Der Winter in Deutschland mit seinen typisch einhergehenden Temperaturen beschert GG nicht wirkliches Wohlbefinden. Auch schon lange nicht mehr in die Tiefen des Ozeans vorgedrungen zu sein und die Wärme des Indischen Ozeans ließen den Entschluss reifen auf die Seychellen zu fahren. Wo liegen diese denn. Ja – mitten im Meer. Sonst ist hier nicht viel. Es gibt 115 Inseln. Diese alle zu besuchen versuchen wir erst gar nicht und beschränken uns auf drei der zur inneren Gruppe gehörenden.(🇬🇧 translate article)

Starten werden wir mit Praslin, welches eine Größe von ca 38km² hat. Das ist schon etwas größer als Filitheyo mit seinen 500x900m, doch riesig ist es nicht, verglichen mit La Reunion und seinen 2.512 km². Als Zweites besuchen wir La Digue mit ca 10km² und als letztes Mahé, welches 157km² trockenen Boden offeriert. Sonst ist hier meistens nur Meer. Die Staatsfläche beträgt 458km² und das meiste Trockene habe ich gerade aufgelistet. Als Hauptattraktionen der Inseln gelten sicherlich ihre Grenzbereiche. Wenn ich nur unsere drei Inseln betrachte, haben diese schon 77 ausgezeichnet Strände. Das versetzt mich ja schon wieder in Stress, welchen ich im Urlaub doch vermeiden wollte. Kann oder sollte ich mir alle ansehen? Da müsste ich ja 4 Strände pro Tag besuchen, dann auch noch das Schnorcheln und Tauchen… Beruhigend wirkt es auf meine Angst einen Inselkoller zu bekommen.

Ursprünglich waren die Inseln nicht besiedelt. Mit der Ankunft der Europäer wurde keiner vertrieben. Schon mal gut. Vasco da Gama kam hier wohl auf seiner großen Erdumsegelung vorbei, so gegen 1500. Besiedelt wurden sie dabei aber nicht. Warum, das müssen wir noch rausfinden. Jedenfalls machten die Franzosen ca 250 Jahre später den Anfang, als sie zufällig auf die herren- wie frauenlosen Inseln trafen. Den Briten wurden die Inseln nach dem Kolonialkrieg zugesprochen, bis sie dann 1970 in die Unabhängigkeit entlassen wurden. Durch diese Umstände ist auf den Inseln eine Kreol-Sprache entstanden. Noch wichtig zu wissen ist, dass die Seychellen zu den ersten Ländern gehören, welche den Naturschutz in die Verfassung aufgenommen haben und mittlerweile 60% unter Naturschutz stellten.

So viel zur Geschichte. Lasst uns jetzt die Inseln erkunden.

Von Berlin fliegen wir nach Frankfurt und von da direkt auf die Hauptinsel. Hier halten wir uns nicht lange auf, denn es geht mit der Fähre weiter nach Praslin. 🌍 So ist der Plan.

Berlin: Die letzten Nachrichten unseres Flughafens waren ja nicht wirklich verheißend. Gut, man schreibt ja auch kaum in der Zeitung, dass alles läuft. So streben wir an 2 Stunden vorher da zu sein. Der Bus kam pünktlich, der Zug kam pünktlich und das selbsteinchecken vom Koffer dauerte nur 2 Minuten. Was ein Mist! Neuerdings kann man an diesem Flughafen einen Zeitbereich reservieren für die Sicherheitskontrolle. Ich hatte uns 45 Minuten für den Koffer gegeben. So stehen wir nun vor dem fast Track und sind viel zu früh. Nach 20 Minuten dürfen wir passieren und sind in 5 Minuten durch. Ja toll. Bestellen die dich extra so früh her, um dir genug Zeit zu geben zum Shoppen? Na ja, ich hab nix zu meckern gefunden. Selbst Wasserhähne zum Auffüllen deiner hastig ausgetrunkenen Wasserflasche haben sie installiert. Jetzt das Ganze auf eine Stunde vor Abflug gestaucht, wäre es wieder so wie es sein sollte. Unser Flug hat schon mal 10 Minuten Verspätung.

So, nun ist der Flieger da und einsteigebereit. Leider habe sie nur eine andere Maschine gefunden und so die Sitzplätze durcheinander gewürfelt. GG‘ s Platz war doppelt belegt und ich hatte einen ziemlich weit hinten. Noch immer stehen wir auf dem Rollfeld rum. Im Hinterkopf ticken die Sekunden. Wir haben nur 60 Minuten zum Umsteigen. Dann geht es tatsächlich los. Es ist ja noch nicht sehr spät, doch die Sonne verfärbt den Himmel rot. In Frankfurt, wo wir umsteigen müssen, landen wir weit weg und die Maschine fährt lange herum. Kaum sind die Anschnallzeichen erloschen, springen wir auf. Doch das ist nicht wirklich hilfreich. Wir sind nicht am Terminal, sondern irgendwo. Draußen steht der Bus. Der fährt auch erst, wenn alle ausgestiegen. Ich geb auf. Nun startet die zweite vollständige Umrundung des Flughafens. Wir kreuzen Landebahnen, fahren von einer Seite auf die Andere, dann auf der anderen Seite wieder zurück. Ich hab es gar nicht mehr erwartet, dass wir jemals wieder aus dem Bus herauskommen werden. Nun das Terminal A entlang gerannt.

Dann musst du mit dem Fahrstuhl in irgendeinen langen Kellergang. Machst du das nicht so, bist du raus aus dem Sicherheitsbereich. Die Stufen hoch gerannt und bis zum Gate 44. Erschöpft kommen wir an. Das Bordpersonal sagt uns » schön, dass ihr da seid, aber wir warten auch noch auf einen Flieger aus Zürich.« War eine gemeinsame Entscheidung der Crew, weil der nächste Flieger auf die Seychellen erst in 2 Tagen geht.

Mir soll es recht sein. Lieber wäre mir natürlich gewesen, die hätten mir das mal vor meinem Flughafen Marathon gesagt. Ich bin nun hier und hab meinen Platz. Also jedenfalls für über 9 Stunden.

Noch in Europa bekommen wir unser Menu serviert. So richtig klar war uns nicht, ob wir dafür bezahlen müssen. Schon sehen wir uns verhungern. GG kommt mit der Nachricht zurück, es sei umsonst. Ich meine nur, umsonst ist nix! Hier ist das Essen schon inkludiert. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür ist wiederum die Energie zum Wärmen des Brötchens nicht inbegriffen gewesen. Eisig kalt wie grad der Tragfläche entkommen kommet es serviert. Die beigelegte Butter ist nicht minder tiefgefroren und nur durch Schneiden in dünne Scheiben auf der Brötchenhälfte zu verteilen. Also son richtiges Yellowknife Mahl. Ne – im Grunde hab ich schon schlimmeres im Flieger bekommen. Verbleibende Flugzeit 7:35H. Mit jeder Minute wird das Rumhängen unbequemer. GG ist schon umgezogen. Hier zieht es von unten kalt rein. Hinter mir wird auch schon geschnieft. Soll ich noch schreiben wie ich mich die Nacht hin und her wälze auf diesen unbequemen Sitzen?

Sa:

Von Mogadischu geht’s gerade raus aufs Meer. Schon sind die ersten Strahlen der Sonne zu sehen. Doch wo wollen wir hin? Ist das in diesem riesigen Blau zu finden? Da nun Land. Groß ist es nicht. Doch immerhin gefunden.

Das, was am Flughafen zu tun ist, ging relativ schnell. Nun mit dem Taxi zum Fährterminal. Der Taxifahrer hat uns erst mal beschissen. Ich weiß schon, warum ich seltenst mit Taxi fahre. Am Fährterminal ist der Strom ausgefallen und GG freut sich auch nicht, dass es erst um 11 weiter geht. Die Sonne ballert erbarmungslos. Gerade noch froh aus der Kälte entkommen, schon von der Wärme total abgeschlafft.

Kurz laufen wir mal der Straße Rinnstein entlang, um ermattet zurückzukommen.

Wir machen das, was unbedingt zu machen ist, um auf die Fähre zu kommen. Fragt ihr euch was? Na ja –  erst mal mit der E-Mail das Ticket holen. Dann den Koffer einchecken. Das würde auch alles effizienter gehen, aber das möchte man hier gar nicht. Hat wohl schon jeder mal erlebt, welcher viel rumreist. Da wird ein Tam Tam um was gemacht, was eigentlich nebensächlich. Doch man möchte ja was vom Tag haben. So wird eifrig getan und dirigiert und … ja es hätte auch nur fünf Minuten brauchen müssen.

Die einzige Lokalität macht jetzt auf. Glücklicherweise! Doch noch schleicht sich kein neuer Elan in meinen Körper. Wir hängen am Tisch und hoffen, dass der Sekundenzeiger weniger Müßiggang, als wir, hat.

Unglaublicherweise geht es dann doch los. Absolut pünktlich. Das Schiff schiebt sich auf den Ozean und kontinuierlich unserem heutigen Ziel näher. In mir macht sich der verpasste Schlaf bemerkbar. GG hat auch nicht ihre positivste Stunde.

Praslin:

Das Deborden geht schnell. Die Koffer werden ausgeladen. Alle Passagiere stehen im Carrey und heben die Hand, wenn der Ihrige aus dem Rumpf des Schiffes erscheint. Behänd wird dem Rollkoffer ein Schubs gegeben in Richtung Eigner. So rollt er dann übers Kay.

Wir beeilen uns nicht sonderlich, zumal unser Mietwagen erst für die nächste Fähre gebucht. GG geht erst einmal baden. Jemand ruft für uns an und schon nach einer Stunde ist der Wagen da.

Lange müssen wir nicht fahren. Nur an einem Laden stoppen wir. Das Angebot ist übersichtlich und relativ teuer. Wir sind schon ein wenig verwöhnt in Europa.

In unserem Quartier für die erste Woche mach ich erst mal die Augen zu.

Viel wird heute nicht mehr gemacht werden. Ich geh erst mal an den Strand. Na ja, es scheint schlimmere Orte zu geben.

Nur noch ein kleiner Ausflug an einen der schönsten Strände. (Anse Lazio) Das ist schon toll, doch was macht man hier sollte man hier leben? Herzinfarkt bekommt man sicher nicht. Ist ja eigentlich toll.

Die Kinder habe jedenfalls Spaß.

Mit letzter Helligkeit verlassen wir den Strand. Im Dunkeln zurück zu unserem Quartier. Leicht ist das nicht bei diesen sehr schmalen gewundenen Wegen.

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