Du wirst mit einem Bus in die Einöde gefahren. Das Problem mit dem Nordlicht ist, es ist immer da, aber nur zu sehen, wenn es nicht von Wolken verdeckt wird. Ok –die Wolken sind das eigentliche Problem. In der ersten Nacht haben wir erst auf einem Foto bemerkt, dass da ein wenig Nordlicht war. Eigentlich ist das der sicherste Weg, überhaupt zu testen ob Aktivität vorhanden ist. Bei völliger Dunkelheit löst du deine Kamera mit 10Sec Belichtungszeit aus. Dann schaust du dir das Ergebnis an. Es kommen echt unheimliche Aufnahmen zustande. Bei Tourende sind wir etwas entäuscht raus aus dem Bus. Der Guide meinte nur, wir sollen uns unsere Voucher aus dem Haus holen. Wenn es nichts zu sehen gab, kannst du die Ausflüge solange fortsetzen bis du was gesehen hast, dein Urlaub vorbei ist oder du einfach aufgibst. Das ist Service auf dem höchsten Niveau. Du trägst dich einfach in eine Liste mit Uhrzeit und Adresse ein und sie werden da sein um dich abzuholen.
Bei der nächsten Tour hatten wir mehr Glück. In Island gibt es unzählige Webseiten, die das Wetter vorhersagen. Aber ein kleines Glückspiel ist es trotzdem. Unser Guide schlug den entgegengesetzten Kurs ein. Er hat da so ein Gefühl, ansonsten drehen wir um. Dann hielt er an und sagte er müsse mal kontrollieren wie es aussieht. Kamera raus und wie beschrieben. Es geht los, sagte er. Ich seh nur den Mond vom Pluto. ( Namens: Nix ). Der Guide: »Wir warten noch eine viertel Stunde. Momentan wird es mehr.« Irgendwann stellte ich mich auch darauf ein. Ich sah einen grünen Schimmer. Dieser wurde immer intensiver und waberte wellenförmig über das Firmament.
Mittlerweile war er so intensiv, dass man schon verschiedene Farbtöne, von Grün bis Rot, ausmachen konnte. Beeindruckend. Wir standen dort nun über eine Stunde in der Wildnis bis unser Guide sagte, dass er es nun nicht mehr länger herauszögern kann die Heimfahrt anzutreten. Wir haben schon die doppelte Zeit. Auf dem Weg zurück nach Reykjavik sahen wir noch vereinzelt das Nordlicht. Angekommen im Hotel wollten wir uns gerade zur Ruhe begeben. Ein Blick aus dem Fenster verriet Außergewöhnliches. Das war ja das reinste Feuerwerk da draußen. Nordlicht mit einer so großen Intensität, dass es deutlich über dieser beleuchteten Stadt zu sehen war. Unglaublich.
Der Urlaub hat sich schon mal gelohnt.
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