Ao Nang อ่าวนาง (2) 🇹🇭

Thailand [Krabi]

Bangkok: Der Wecker klingelt um 5Uhr in der Frühe, was nicht wirklich unsere Zustimmung findet. Draußen steht ein Minivan – unser vorgebuchter Transfer – welcher unterstützt von einem kleinen Jungen schnell beladen ward. Dieses Mal ging die Fahrt zum Flughafen auch relativ schnell. Die Stadt schläft noch halb. Mit einer für diese Region irrwitzigen Geschwindigkeit donnern wir durch die nur spärlich beleuchteten Gassen. Nur Überreste aus menschlicher Produktion liegen verschmäht am Straßenrand. (🇬🇧 translate article)

Im Flughafen erst mal in die Sky Lounge zum Frühstücken. Danach wurden wir angehalten schnellstmöglich den Flieger aufzusuchen, weil wir (wie immer) die Letzten seien. Nach uns kamen aber noch welche. Im Flieger gab’s dann zweites Frühstück, was aus Erdnüssen und Wasser bestand. Für die Dauer der Reise und dem ausgehandelten Preis scheint mir auch –Nichts- angemessen zu sein.

Krabi

Vor dem Flughafen stehend, haben wir keine Lust auf Bus. Diese sehen hier nicht so schlecht aus aber die Abfahrtzeiten erschrecken uns. Die Nächsten, die aus der Halle kommen, sprechen wir an. Wir teilen uns das Taxi nach Ao Nang. 🗺️ Dort angekommen merkten wir, dass wir hier gar nicht hin wollten. Aber in Thailand geht immer was. Wir werden zum Strand geschickt. Dort sind auf einer Hälfte diese Long-tail boat (เรือหางยาว  ) genannten Kähne. Die sehen annähernd wie ein Kajak aus. Geformt aus des Uhrwaldbaumes Holze und sicher schon etliche Jahre auf dem Buckel. Hinten ist ein wahnwitzig großer offener Motor auf einer quer liegenden Bohle mit Zopfgummis befestigt. Eine ca. 3 Meter lange Welle führt schräg ins Wasser. Die Schraube schmückt sie an dem versunkenen Ende. Am Strand stehet nun der Kaptein des stolzen Schiffes auf der Suche nach Fahrgästen. Sein Handwerker, Maschinist oder auch Steuermann fummelt derweil an dem Motor herum oder macht grad ein Ölwechsel ins offene Meer.

Wir chartern kurzerhand diesen Linienseelenverkäufer für wenig Geld nach Railay.  Donnernd wie qualmend nimmt das Gefährt Fahrt auf. Die Gegend ist nicht schlecht anzusehen. Klippen und Palmen. Am Strand werden wir an Land gesetzt. Ich habe nur Angst, dass die einen Schwimmer erwischen, mit diesem Vehikel.

Selbstverständlich waren wir auf der falschen Seite der Halbinsel. So stolperten wir durch die mageren Anpflanzungen.

Das Zimmer war der obere Teil in einer kleinen Blockhütte, mit Blick auf ein paar Palmen.

Es wurde Zeit, wieder mal etwas Nahrung aufzunehmen. Was lag da näher, dieses in der angeschlossenen Lokalität zu probieren. Mit dem einzig englisch sprechenden Kellner haben wir dann auch etwas finden können. Plötzlich fing es an zu regnen. Also nicht das Hamburg typische immer fortwährende leichte Pieseln. Es kamen so 50cm am Stück, scheint mir. Genauso schnell wie es anfing, hörte es auch wieder auf.  Wir haben unser Mal zu uns genommen, um dann in unserem Zimmer einen ausgedehnten Mittagsschlaf zu halten.

Danach noch über steinige Klippen fast bis zum Nachbarstrand.

GG zog es aber vor, vor dem Dunkel werden zurück zu sein. Selbstverständlich habe ich ihr diesen Wunsch nicht abgeschlagen. Nahe dem Hotel sah sie einen Fischspieß auf dem Grill liegen. Dieser zog es nach sich, dass ich alle 5 Minuten hörte, was für eine Lust sie hätte diesen zu verspeisen. Ich denke, wir werden wohl nicht umhinkommen es noch zu tun. Wir haben es natürlich getan. Er war wirklich lecker wie auch viel zu klein für GG. Auch die zusätzlich gekaufte Krabbe konnte ihre Gelüste nicht vollständig befriedigen.

Des Nachts hatten wir dann eine Invasion von Mücken. Eine hatte GG’s Auge auserkoren. Geendet hat es dann in einem längeren Gespräch über all den Unbill dieser Welt und GG’s Abzug auf die Terrasse. Tja, da war dann auch noch die böse Maschine. Ein Generator, der die ganze Nacht lief und höllischen Lärm verbreitete. Noch nie im Leben habe ich eine Maschine mit so einer schlechten Aura gespürt. Normalerweise sage ich eher: „Sie tut ihren Dienst und will auch nur geliebt werden“ Es funktioniert. Geräte, die du beachtest, versuchen ihr Bestes. Das konnte ich hier einfach nicht sagen. Als ich das Teil nächsten Morgen am Strand sah, wollte ich nicht einmal nahe ran. Sie steht da in einem an eine Garage erinnernden Bauwerk mit sperrangelweiten Türen. Drinnen faucht sie wie ein eingesperrter Stier.

Zurück in mein Schlafzimmer. Irgendwie habe ich es dennoch geschafft etwas Ruhe zu finden.


Mein Morgen war dann eher am Mittag – verständlicherweise. Eigentlich wollten wir den Sonnenaufgang erleben. Ein andermal. Vielleicht!? Ich mag ja die frühmorgendlichen einsamen Spaziergänge am Strand bevor das Leben erwacht. Wohl ein wenig spät heute. Ich bin mal zur Südspitze der Halbinsel gelaufen. Dort war es sehr einsam, weil man teils über Kliffe klettern muss.

Zurück im Quartier war GG schon auf und erwartete mich sehnsüchtig beim Frühstück. Ein kleiner sehr bequemer Pfad führt auf die andere Seite zur Phra Nang.

Diese ist wirklich schön aber schon lange kein Geheimtipp mehr. Auch hier laufen Einheimische mit gegrillten Maiskolben auf tragbaren Grills den Strand entlang. An dem südlichen Ende kurz hinter der Höhle (Noi Cave) klettern wir auf die andere Seite des Kliffes.

Es sah wirklich sehr schön aus. Als die Flut eintraf, beschlossen wir zu der Princess Lagune zu gehen, da sie nur dann ausreichend Wasser führen soll. Der Weg dahin war wirklich sehr beschwerlich. Erst ging es die Klippen hinauf. Barfüßig! Oben auf einem Plateau entlang bis zu einem großen Loch.

An dem sehr glitschigen Felsen waren ein paar ebenso glitschige alte Seile angebracht. Dazu kamen noch die sehr scharfkantigen Felsen. EU-Norm und Sicherung sieht anders aus.

Egal, ich bin angefixt und will nun sehen, was da ist.  Ich steige, schlittere, hangele alleine ab, um dann unten in einem absoluten Modderloch zu stehen.

Inmitten diesem ist eine ca 5 Meter große braune Pfütze. Bevor ich endgültig im Schlamm versinke, breche ich meinen Ausflug ab. Mag sein, dass es mit Wasser etwas besser aussieht.

GG wartete geduldig, während sie von Mücken zerstochen wurde. Also zurück. Endlich wieder in der Zivilisation versuchten wir den roten Lehm durch ein Bad abzuwaschen. Die benutzte Kleidung haben wir gleich in die Wäscherei gebracht. Nun erst mal den Strand entlang zu Mutters Restaurant um zu essen, ein wenig relaxen und am Strand entlang zu flanieren.

Mit einbrechender Dunkelheit trinken wir einen Cocktail liegend auf einer Kokosmatte in ´ner Hippie bar. Die Musik schallt von allen Seiten ohrenbetäubend. Ein jeder natürlich in einem anderen Stil. Jeder Versuch dadurch auf sich aufmerksam zu machen. Mir ist es zu laut und zu flehend. Die beworbene Party war auch nicht besonders toll. So besorgen wir uns Bier, zwei Tüten Chips und eine Taschenlampe um am Strand zu relaxen als die Einzigen, ausgenommen mal die tausend Krabben. Die da schauen wollten, was da so in unseren Tüten sei.

Fazit: Die Gegend ist ja nicht schlecht. Die Leute hier sind nicht so, wie ich mir das vorstellte und wie ich berichtet bekam. Ein sehr starker Duft von Vergrämtheit liegt in der Luft. Sicher ist der große Tsunami erst zwei Jahre her und überall siehst du noch die Badeschlappen der Ertrunkenen rumliegen. Mich aber nur als Geldgeber zu sehen, der ausgenommen werden soll ohne ein Lächeln, gefällt mir nicht. So starte ich in den nächsten Abschnitt mit gemischten Gefühlen.

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