Zitadelle Spandau

Spandau b. Berlin

Des Wohnzimmers Weitläufigkeit ist zu normalen Bedingungen schon mehr als ausreichend. Doch wenn die Terrassentür bleibt geschlossen, um des Wetters Unbill zu halten draußen, wurde es gefühlt schon beengter. Die bloße Vorstellung eines niemals endenden Wohnzimmers ist schon berauschend, auch wenn sich das eine Ende ins kalte Universum streckt. Einfach nur die Vorstellung von… Und nun schließt sich die Tür und von der unendlichen Länge des Wohnzimmers werden mir (♾️-10) Meter abgeschnitten. Das ist schon spürbar. Auch wenn ich diesen Teil bisher wenig benutzte. Durch diesen verordneten Teil-Lockdown fühlt sich der Verlust noch grausamer an. GG ist noch immer nicht wirklich all-terrain-tauglich. Dürfen wir überhaupt raus? So beschließen wir mal wieder unseren Büs zu starten. Nicht für eine große Reise, sondern nur mal ums Eck. An der Spree angekommen, habe sie doch tatsächlich gar keine Parkmöglichkeit. Den möglichen Aktionsradius von GG schon für die Meter vom Wagen zum ersten Baum zu verschwenden, erscheint nicht optimal. So fahren wir weiter raus aus der Stadt. Kurz vor Spandau stoppen wir an der Zitadelle. 🌍 Das scheint praktikabel ein trefflich Ausflug ohne Flug zu werden.

Für alle die es interessiert, packe ich mal die Meilensteine dieses Gemäuers in ein Säckel und ein Jeder der es möchte, kann sich das aufhalsen.

Dieses Bauwerk, welches die renaissancetechnisch  logische Weiterentwicklung slawischer Festungswälle darstellt, liegt kurz über dem Zusammenfluss von Spree und Havel.  Gegenüber ist die Altstadt von Spandau.  So um die 1550 fühlten sich die Kurfürsten Brandenburgs verpflichtet, die nahe gelegen Residenzstadt vor einfallenden Horden zu schützen. Es dauerte eine Weile, bis dann die ersten Truppen Quartier namen.  Als gleich wurde angefangen daran rumzuwerkeln. Ob das Ziel der Name oder das Ziel dem Name Rechnung trug, ist mir nicht bekannt. Jedenfalls wurds ne Zitadelle. OK – als dann die Schweden mal hier vorbeizogen, mit allerlei gefährlichen Eisen in den Händen, belagerte sie wohl auch mal die Zitadelle. Ob für diesen Einsatz ein solcher Aufwand gerechtfertigt sei, mag ein jeder für sich selbst entscheiden. Als jedenfalls Napoleon vor dem Tore stand, fragte der Burgherr nicht nach seinem Begehr, sondern hängte allsogleich seine Unterhose an einen Stock und schwenkte sie über den Zinnen. Rund um Spandau bauten sie noch mehr Festungen. Warum? Hier war ein bedeutendes Rüstungszentrum. Als sich mal wieder die Deutschen und Franzosen behakelten, wollte man diese Gemeinde vor den künftigen Behakelungen schützen. Na ja, als man noch mit dem Pferde und ner Steinschleuder in den Krieg zog, mag eine solche Feste einen gewissen Störfaktor in der veränderten Frontlinie haben. Doch als dann der Mensch sich darüber wurde gewiss, dass er des Tötens Waffen Effizienz ins unermessliche steigern könnt, war doch so ein Gemäuer eher ein Witz denn eine sichere Feste.

Weiter geht’s in der ruhmreichen Geschichte. In Groß-Deutschlands dunkler Epoche forschten sie hier als Heergasschutz Labor an dem Nervengas Tabun. Als die dunkle Phase sich rabiat durch eine kommende rote Phase andeutete, nahm der Kommandant kampflos seinen Stock. Ich glaube dem Gemäuer ward nicht von Ungemach, dass bedingt durch den Potsdamer Vertrag abermals der Hausherr wechselte, welcher in England seine Wiege hatte.

Heute sind das Stadtmuseum Spandau Mieter, sowie einige Künstler.

So ganz verstand ich nicht warum, auch nicht warum hier und schon gar nicht, warum bei dieser Kälte. Doch es war wahrlich interessant anzusehen, wie Götz Lemberg kleine Stücke der Spree-Ansichten aneinanderreiht, wo sie doch den Poltwa, im eigentliche Lemberg, eingebuddelt haben.

Wir gehen auf die Bastion Brandenburg,

schauen über die Havel Richtung Norden.

Altes Pflaster gefasst in alte Klinker

Hinüber in die Bastion Kronprinz

Dort hat sich die Kunstbastion eingenistet.

Ok – doch rein, schein ich nicht zu dürfen. Oder doch? Es ist ja schon eine Kunst das zu wissen zu vermuten….

Noch ein Plakat locket mich.

Doch nur ein Blick hinein ist mir vergönnt.

Am kleinen Hafen kommt heuer auch kein Schiff und so müsst ich wohl lange warten bis denn die Eine… ja auch nicht nur im Nebulösen so ist auch GG weit entfernt davon hier zu sein.

Oben luegt man hinüber nach Spandau.

Da ist es nun. Das älteste Bauwerk. Sieht für mich gar nicht so wie eine Festung aus. Könnt auch kurz neben einem Getreidemarkt stehen.

Stallung oder Lager? Was mach es heute noch einen Unterschied.

Als Abschluss werfe ich noch einen Blick in die slawische Vergangenheit. Heute leider geschlossen. Wir begeben uns zurück zu unserem Bus.

GG möchte noch wissen was geht…

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