Wüstenregen (2) 🇮🇱

Israel

Negev: Ich rekele mich aus dem Rohr und erkunde das Gelände. 🌍

Alles feucht und Wolkig. Mich dünkte, wir seien in der Wüste.

Das Wadi führt Wasser, wie lange nicht. Nach dem Frühstück machen wir uns auf nach Süden.

Wir passieren En oder Ein Avdat, so genau weiß das hier keiner. Eine Ausgrabungsstätte und ein Naturpark locken die Vorbeifahrenden. Die Straße führt nahe an einem Canyon vorbei, welcher Teil des Parks. 🌍 Dieser ist heute Eintrittsfrei, weil der Rest des Parks geschlossen. Auch schon bei meinem letzten Besuch hatten wir hier Wasser. Liegt wohl doch an mir, grübele ich.

Nun geht es weiter nach Mitzpe Ramon. Ein großer Krater. 🌍 Ein Polizeiwagen steht quer auf der Straße kurz bevor es hinein geht und verweigert uns die Weiterfahrt. So gehen wir in das Krater Informationszentrum.

Hier teilen sie uns mit, dass alle Straßen nach Eilat gesperrt seien, wegen Überflutungen. Sie raten uns runter zu fliegen. Na toll. Was kommt als Nächstes? Also erst mal ein Blick in den Krater.

Ich finde gewöhnungsbedürftig, wie die jungen Leute hier Sefis machen. Die Mimik und das Gehabe, genauso wie bei uns. Nur das die hier ein Maschinengewähr umzuhängen haben. Irgendwie passt da irgendwas für mich nicht.

Nun ein teures Frühstück mit sehnsüchtigem Blick auf den Krater, wie auch auf die gesperrte Straße. Irgendwie ist es hier nicht mein Ort. Ich will hier weg. Warum genau, kann ich nicht benennen. Was soll ich auch noch hier nach der Ansage, dass die Straße heute garantiert nicht mehr aufgemacht wird. Wir fahren nochmals zu der Polizeisperre um zu erbitten, wenigstens den Krater anschauen zu können. Dort hat sich jemand positioniert, welcher wie ein Zombie aussieht. Ungelogen. Der arme Kerl. In jedem Gruselfilm würde er die Hauptrolle verkörpern können. Wir wissen nicht, ob er dazugehört oder nur mal seine Chance sah etwas auszurichten. Alle fahren erschrocken zurück. Wir versuchen es noch mal bei den beiden Polizisten. Kein Englisch, kein Durchkommen. Was als Alternative? Ich schau auf die Karte. Wenn wir schon mal hier sind, dann eben totes Meer. GG ist noch unschlüssig sitzt aber auf dem Beifahrersitz. Da wir nun Zeit zu haben scheinen ohne Ende, stoppen wir an den Ausgrabungen in Avdat. Uns wird vermittelt, dass die Straße an der Jordanischen Grenze sicher heut wieder aufgemacht werden wird. Sie seien schon am Räumen. Weiterhin bekommen wir den Tipp, die 225 durch einen landschaftlichen schönen Krater dorthin zu fahren. Bis jetzt sind wir den halben Tag rumgegurkt und sind Eilat keinen Kilometer nähergekommen.

Wir fahren durch sehr schön kolorierte Landschaft. Klar muss man sich das mal ansehen. Der Wind pfeift kalt übers Land. GG hat nichts wirklich Warmes dabei. So möchte ich meinen Ausflug schnell gestalten und renne den Abhang hinunter. Besser gesagt ich versuche es. Schon bei den ersten Schritten über dieses bunte Gestein werden meine Füße immer schwerer. Dazu ist das Ganze noch total modderig rutschig. Ich in vollem Schwung auf dem Abhang. Zeit darüber nachzudenken, dass das eine äußerst widrige Kombination sei, habe ich nicht. Langsam versuche ich zu bremsen. Meine Fußabdrücke mittlerweile Yetigroß. Ok, geschafft, ohne lang hinzustrecken. Nun langsam wieder nach oben.

 Immer spärlicher wird das Grün. Dann steht links ein Schild – colored sands. GG sofort »Das ist Meins« 🌍

Der Anblick ist einfach berauschend.

Weiter geht‘s Richtung Mt. Rotem und dann links Richtung Ein Tamar. Etwa 2km vor der Kreuzung mit der 90 ist dann Schluss. Nichts bewegt sich mehr. Was nun? Die Straße ist wohl geschlossen. Wird hier heute noch etwas passieren? Vor allem wann? Ich geh mal zu dem Auto vor mir um zu fragen. Sofort kommen wir in ein nettes Gespräch mit zwei Herren von dem einzigen anarchistischen Kibbuz, wie sie behaupten.  Wir tauschen uns ein wenig scherzhaft über die allgemeine Lage der Welt aus. Die Polizei berichtet uns beim Vorbeifahren, dass es in ca. 30 Minuten weiter gehen wird. Die bekommen wir in dieser Gesellschaft schnell rum.

Nun also los. Kilometermäßig sind wir immer noch genau so weit entfernt wie heute Morgen. Oft ist auf der Straße noch Sand von den Überschwemmungen. Rechts geht die Sonne unter. Links das Jordan Gebirge im Abendrot. In totaler Finsternis erreichen wir Eilat. Unser Vermieter war sehr erstaunt uns zu sehn. Damit hätte er nun überhaupt nicht mehr gerechnet. (Villa Kibel) Wir beziehen unser Zimmer und wollen was essen gehen. Da ist nichts auf der Karte des nahen Restaurants, was uns anmacht. Schon gar nicht für den geforderten Preis. Also in den Späti und was kaufen. Außer zubereiten und essen, passiert nun nichts mehr.

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