Weinheim (2) 🇩🇪

Rheinland-Pfalz

Weinheim liegt ja nicht wirklich weit von Mannheim entfernt. Doch wir sind ja nicht im Urlaub. Den ganzen Tag am PC dank Home-Offices. Da braucht es schon mal eine Abwechslung. Wir packen unser Abendbrot in den BUS und machen uns auf den Weg. Langsam müssen wir uns auch mal vertraut machen, wie das so mit dem Reisen mit Wohnmobil funktioniert. Eine App hilft sehr viel weiter bei Parkmöglichkeiten. (Stay4Night) Mitten im Ort ist ein kleiner Stellplatz nur für Wohnmobile und zudem frei. Unglücklicherweise sind alle Parkplätze drumherum kostenpflichtig, was so manchen Autofahrer verlocket.

Wir finden genau einen freien Platz und machen uns auf in den Schlosspark. Denen, die da an Geschichte interessiert sind, möchte ich euch eine kurze Zusammenfassung geben. Die beiden Kurfürsten Ruprecht und Ludwig, beide die Dritten, kauften in den frühen Vierzehnhunderten verschiedene Anwesen, um sie als Herbergen zu nutzen. Ab und zu hielten sie dort wohl eine Tagung ab. Ich denke eher, es war ein großes Gelage. Dabei rann wohl das Geld schneller durch die Finger als erwünscht. So verpfändeten sie das Schloss an den von Handschuhheim. Als die Pest in Heidelberg grassierte, nutzte Ottoheinrich das Ensemble mit seinem ganzen Hofstaat. Die Pfälzer hatten dann in den späten Sechzehnhunderten ihre beliebten Erbfolgekriege, was in der ganzen Gegend wohl für einige Zerstörungen sorgte. Weinheim blieb größtenteils verschont (die Burg war allerdings hin) und war der eigentliche Nutznießer der ganzen Chose, da die Verwaltung wie auch die Münze hier herzogen.  Johann Wilhelm wollte sich folgend einen riesigen Palast hier hinstellen, was die Bevölkerung geflissentlich zu verhindern verstand.

Ãœber allem thront die Ruine der Burg Windeck.

Wie wird es aussehen, wenn die Coronazeit vorbei? Wird sie dann auch noch so einsam stehen?

Unten in der Stadt ist es angenehm ruhig. Allerdings vermute ich, die Stadt kennt hauptsächlich andere Situationen. Die Straßen und Gassen sind eng, wie man das von einer alten Stadt erwartet.

Auf dem Marktplatz herrscht gespenstige Ruhe. Auch wenn die Sonne nicht sichtlich rauslockt, ist das heuer nicht der eigentliche Grund. Immer noch hält uns ein kleines Wesen in Ketten.

Hier der rote Turm. So richtig rot scheint er mir nicht.

Dann ein paar Meter weiter stehe ich plötzlich vor diesem Oschi. Was ein Baum. Das ist sie wohl? Die Älteste und größte Zeder Deutschlands

Durch den Schlosspark kann man auch in den Exotenwald kommen. Wir fahren lieber mit dem BUS auf den Waldparkplatz am Ende der Bodelschwingstraße, da wir ihn auserkoren, unser Platz fürs Abendmahl zu sein.

Zuerst erwandern wir den Exotenwald. Die Magnolienblüte haben wir ein wenig verpasst.

Die Mammutbäume sind mit einem B gekennzeichnet, was sicherlich für Baum steht. Wer es bis dato nicht bemerkte, dem wird auch diese Markierung nicht helfen, denke ich so bei mir. Allenthalben ist es ein schönes Gefühl, über diese alte Rinde zu streichen. Angenehm weich und warm fühlt es sich an. Was dieser Baum schon so alles erlebte?

Hoch ragt er hinaus in den Himmel. Wenn auch nicht so stattlich wie seine Familienmitglieder in den Wäldern Sequoias, doch schon sehr beachtlich.

Es muss ja irgendeinen Vorteil haben, mit einem BUS durch die Landen zu fahren. Einer davon ist zweifellos, dort sein Mahl zubereiten zu können, wo man gerade ist. Wir verspeisen unser selbstgebackenes Brot mit Blick auf Magnolienblüten.

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