Weihnachten auf Ägyptisch 🇪🇬

Natürlich ist der Titel total falsch. In Ägypten ist dieser rote Mann, erfunden von Coca Cola, nicht historisch verankert. Nichts desto trotz wollen sie in unserem Hotel sehr gastfreundlich erscheinen. So wird die biblische Geschichte studiert und dem kommerziellen Gehabe in unseren Heimatländern gleichgetan.

Als erstes gibt es die Sitznachbarlotterie. Du suchst dir einen Tisch aus, an dem du sitzen möchtest. Finde ich etwas schwierig. Erwischt du einen Tollen oder nicht? Kein Wunder, dass die Schlange sehr lang ist. Jeder versucht etwas rauszubekommen über die, die schon am Tisch eingeschrieben sind. Folgend hast du noch die Möglichkeit, eine Flasche Wein oder Schampus für den Abend zu kaufen. Ich frage, was der Sinn sei, es schon heute zu kaufen. Tja, zu Weihnachten, also dem Fest das es in diesem Land gar nicht gibt, ist die Steuer doppelt so hoch. So scheint es verlockend, schon heute die Flasche zu kaufen. Leider sind die Preise ab 60€ aufwärts. Wir entscheiden, dass Alkohol etwas überbewertet sei. Auch wäre es nicht ratsam zu viel zu trinken, da wir am nächsten Morgen tauchen fahren.

Die Sonne ist schon lange nicht mehr am Himmel. Die Pfade der weitläufigen Hotelanlage sind mit Kerzen beleuchtet.

Direkt vor unserem Häuschen, ist das große Treffen. Du bekommst einen Begrüßungstrunk gereicht.

Eine Ziegenmutter mit ihren Kleinen, dem biblischen Hirten sowie ein Kamel stimmen dich ein.

Nach ein paar kurzen Dankesworten gehen wir geschlossen in das Festzelt. An dessem Eingang ist die Crew versammelt. Sie klatschen und wünschen frohe Weihnacht.

Ein Künstler versucht sich mit alten Liedern. Er ist nicht schlecht und schafft es tatsächlich einige zum Tanzen zu locken. Natürlich erst als sie gespeist und getrunken hatten.

Gewiss kommt auch der Weihnachtsmann und verteilet an jedes Kind, welches artig gewesen war, oder vorgab es gewesen zu sein, eine Kamelpuppe. Bei den Kleinsten löst dieses noch Freude aus.

Aus Hugarda reist ein Chor an. Die Jungen Mädchen singen christliche und hebräische Lieder. Es ist irgendwie sehr süß. Blöd finde ich, dass viele Leute die sehr kurze Pause nutzten, um sich aus dem Staub zu machen. Sie hatten gegessen und getrunken und alles mitgenommen was möglich war. Dem Chor gegenüber fand ich es respektlos. Die 20 Minuten hätten sie schon dableiben können, oder?

Unser Tisch war nun auch schon halb leer. Wir tranken nichts. Uns war de angebotene Hauswein nicht lecker genug. Der Kellner fragte uns, und wir sagten ihm, dass der Wein nicht so lecker sei. Was für uns aber kein Problem darstellt. Daraufhin ging er nach hinten und holte uns eine halb volle Flasche des teuren Weins. Das geht aufs Haus, meinte er mit einem Lächeln.

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