Bolivien – Uyuni 🇧🇴 (12)

Uyuni cementerio de trenes

Wir verlassen La Paz in der Frühe. Es ist Sonntag. Die Straßen sind ungewöhnlich leer. Die roten Ampeln versuchen vergeblich, die vereinzelten Autofahrer zum Halten zu bewegen. So sind wir schnell am Flughafen. Dort angekommen schnappt sich unser Fahrer die Koffer und ruft nur »Rápido rápido«. Wir haben doch eigentlich noch Zeit. Er sprintet weiter zum Check-in und kreuzt alle Schlangen. Dann sehen wir, warum er so spurtete. Ein großer Bus hat gerade seine Fracht ausgeladen, welche zum Check-in strömte. Anschließend bringt er uns noch zur Sicherheitskontrolle. Solche Fürsorge erlebt man bei uns selten.

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Wir fliegen über teils unwirtliche Landschaft. Es sieht nicht aus wie ein Hochgebirge. Eher alles etwas Hügelig. Am Rande schon immer ein paar hohe scharfkantige Berge. In der Nähe von Uyuni sieht man die große Fläche des Salzsees.

Am Flughafen suchen wir wie gewohnt unseren Namen. Keiner steht da. Ein Fahrer sucht vergeblich eine Marion. Dann düst er ab und wir stehen alleine da. Ein kurzer Anruf und der Fahrer kommt. Er sieht für uns so aus wie der, der Marion suchte. War wohl irgendwie eine Verwechslung, da der eigentliche Fahrer krank geworden war. Die Einfahrt in die Stadt stellt sich nicht sehr lieblich dar.

Ist halt eine Stadt, die um sich herum eines in Hülle und Fülle hat, nämlich nichts. Das spiegelt sich irgendwie wider.

Da wir auf die anderen Mitglieder der Tour warten müssen, gehen wir ein wenig herum. Tatsächlich gibt es eine Art Fußgängerzone. Der Bär steppt hier nicht. Mehr los ist in der Markthalle. Ich weiß immer noch nicht, wer auf die Idee kam, hier eine Siedlung zu gründen. Es waren wohl die Bergarbeiter. User Guide kommt, stellt sich vor, mit Bismark. Ich grinse. Die anderen drei Teilnehmer in unserem Jeep sind auch Deutsche.

Kurz hinter der Stadt ist der cementerio de trenes. Alte Dampfloks wurden hier nach Nichtgebrauch einfach stehen gelassen. Heute stehen sie da, rosten vor sich hin und bilden eine skurrile Kulisse.

Weiter geht es zu dem großen Salzsee. Vorerst fahren wir zu einem Museum des Salzabbaus. Ehrlich gesagt, viel ist darüber nicht zu berichten. Das Salz wird an den Stellen aus der Fläche gehackt, wo etwas Wasser darunter verborgen. Das sei am leichtesten. Folgend gereinigt, getrocknet, gemahlen und verpackt.

Es geht hinaus auf den Salzsee. Der ist riesig. Mitten drin im Nichts halten wir an.

Natürlich muss man hier einige Bilder schießen.

Auf dem Bild das Gefährt, in dem wir die nächsten Tage verbringen werden. Das Gepäck wird in eine Folie eingewickelt und auf dem Dach verzurrt. Nen bissel eng ist es auch. Dein Tagesgepäck immer auf dem Schoß. Doch die Gruppe ist lustig.

Weiter gehts zur Isla Incahuasi. Eine Insel mitten in dieser Salzfläche, bevölkert von unendlichen Kakteen. Diese wachsen etwa 1 cm pro Jahr. Man kann sich leicht vorstellen, wie alt sie sind. Sie haben auch so eine Art Holz in sich. Früher wurden sie auch als Baumaterial verwendet. Wir klettern ein wenig herum und bestaunen diese Oase.

Weiter geht es im Eiltempo über die Salzfläche. Plötzlich wird gehalten. Wir steigen aus im Nichts. Eine Flasche Wein wird aufgekorkt und zugesehen, wie die Sonne untergeht.

Irgendwann hat GG genug.

Als es richtig finster ist, setzen wir unsere Fahrt fort. Ich weiß nicht, woher die wissen, wohin sie fahren sollen. Rundherum nur eine endlose Fläche, nun im Dunkeln. Wie auch immer. Nach etlichem heizen treffen wir auf Land und fahren nach Santiago de Agencha. Stellt euch das nicht als einen Ort vor. Hier stehen ein paar Häuser herum. Eines wird unser heutiges Nachtlager sein.

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