Sellin (Rügen) 🇩🇪

Sellin

Wir planen, das Osterwochenende mit der Familie zu verbringen. Ein Teil davon wohnt auf Rügen. Warum nicht mal wieder dorthin fahren?

Um dem Hauptstrom der Autofahrer zu entgehen, fahren wir schon am Tage vorher los. In Stralsund befinden wir, dass es des Fahrens genug sei und suchen uns eine Übernachtungsmöglichkeit. Unter kommen wir auf einem Stellplatz nahe der neuen Rügenbrücke. Unkompliziert ist das einchecken. Man zieht, wie auf einem normalen Parkplatz, ein Ticket. Mit diesem kannst du dann Wasser tanken, waschen, die Toiletten aufsuchen… Bezahlt wird am Ende. Klar ist der Ort nicht von berauschender Lieblichkeit geprägt, doch wir finden dieses unkomplizierte gut.

Für die Anzahl von Leuten eine bezahlbare Unterkunft auf dieser Insel zu finden, ist gar nicht so einfach. Wir mieten uns in ein Ferienhaus in Sellin, direkt am Selliner See, ein.

Für Verpflegung im Falle eines Falles wäre auch gesorgt. Ein Kutter verkauft hier Fisch. Ob dieser allerdings den heimischen Gewässern entnommen, wagen wir ein wenig zu bezweifeln.

Ein noch größerer Genuss für mich ist der, dass hinter unserem Haus der rasende Roland fährt. Zwar habe ich dieses bei der Buchung keinesfalls bedacht, doch umso mehr erfreute es mich.

Fußläufig gelangt man in die Prachtstraße von Sellin. Altehrwürdige Villen und Neubauten, welche diesen nachempfunden. Am Ende der Straße steht man auf der Steilküste und schaut hinunter auf den Strand und die Seebrücke.

Geht man ein wenig den Strand entlang, wird es schnell einsamer.

Natürlich müssen wir den wichtigen Tätigkeiten nachkommen, welche hier zu machen sind. Nicht immer gelingt es auf Anhieb.

Zurück an unserem Quartier gehen wir jede Stunde hinters Haus.

Oder am See entlang,

vorbei am Seefahrerhaus Sellin.

Hin zu den Schwänen, welche im Schilf brüten.

Bis dann die Sonne an des Tages End den Himmel so gestaltet, wie sie halt möcht.


 

Einen kleinen Ausflug machen wir nach Gager, einem noch etwas verschlafenen Ort. Der Tourismus hat auch hier, wie wohl in jedem Ort auf der Insel, Einzug gehalten, bloß noch nicht in dieser Fülle.

Ein kleiner Spaziergang über den Bakenberg hin nach Groß Zicker. Eigentlich wollten wir uns hier mit frischem Fisch eindecken, doch die langsame Abarbeitung der Schlange ließ uns aufgeben.


 

Ostern wird hier zelebriert, mit Marshmallow rösten

und einem großen Lagerfeuer am Strand. Die Jugendfeuerwehr war auch zugegen. Uns dünkt, dass sie nicht so richtig erfreut waren über das Feuer, oder ihre Anwesenheit hier.

Natürlich müssen wir auch mit dem Dampfzug fahren. Wir wählen die relativ kurze Strecke nach Gören. Leider enthält die Kurkarte keinerlei Vergünstigung dafür. So ist es für die Anzahl der Leute ein nicht unerheblicher Preis.

Die Sonne gibt ihr Bestes zu dieser frühen Zeit im Jahr und so kann man auch mal mit nackten Füßen probieren wie warm denn das Wasser sei. Mollig ist anders!

Zurück am Bahnhof können wir zu meiner Freude zusehen wir die Asche aus der Lok befördert wird.

Natürlich lasse ich mir das Davorspannen dieser auch nicht entgehen, bis sie mich dann von den Gleisen scheuchen.

Unser letzter Ausflug geht nach Neudorf. Hier hat der Herbststurm zugeschlagen und ein Stück Land von der Insel geraubt. Folgend noch ein Spaziergang durch Putbus – natürlich auch am Bahnhof vorbei.

Über Nacht wollten wir eigentlich in Binz stehen. Doch die Parkplätze sind nicht schön und teuer. Auch der anhaltende Regen bewegt uns dazu, den Heimweg anzutreten. Wieder landen wir in Stralsund auf dem Camperplatz.

Rügen ist schon schön, doch der Tourismus fordert auch sein Opfer. Ein Parkplatz ohne Bezahlung ist nicht zu finden. Auch ist es schwer, überhaupt einen zu finden, auf welchem man einen Camper abstellen dürfte. Bei jedem Besuch eines Ortes muss eine Kurkarte gelöst werden. Diese beinhaltet zum Teil die Benutzung des öffentlichen Verkehrs, was ich durchaus toll finde, doch dann sollte man auch auf der ganzen Insel fahren können und nicht nur in bestimmten örtlich abgegrenzten Bereichen. Das würde den Verkehr vermutlich reduzieren. Mir kommt es so vor, das hier immer, bei was du auch machst, die Hand aufgehalten wird.

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