São Lourenço Madeira 🇵🇹

Madeira

Am frühen Morgen wieder das gleiche Bild. Die Wolken streifen in Nasenhöhe um unser Haus.Wasser verfängt sich in den Blüten. Auch wenn es sehr schön anzusehen ist, haben wir uns mit unserer Reisezielwahl etwas anderes erhofft. Wir fragen in der Rezeption, ob das Wetter auf der Insel homogen verteilt ist. Uns wird geraten in den Osten zu fahren. Dort sei es besser. So springen wir in unseren Wagen und machen uns auf den Weg. Etwas tricky ist es schon dem Navi zu folgen. Irgendwie kommt es mit den verschiedenen Straßenniveaus nicht zurecht. So sollst du  plötzlich rechts abbiegen in den Tunnel der 300 Meter unter dir durch den Fels führt. Auch wenn ich so einiges bewerkstelligen kann, scheitere ich am bloßen Versuch zu überlegen, wie ich es könnt anstellen. So folge ich einfach meinem Instinkt und natürlich dem Straßenverlauf. Aus den vom Navi berechneten 1,5 Stunden werden so nur 40 Minuten reale Fahrt.

Wir stoppen an der Quinta do Lorde Resort Hotel Marina. Nicht wegen dem Resort, sondern wegen der bunten Erde, welche hier die Landschaft prägt. Kurz darauf mache ich näheren Kontakt mit dem Untergrund, natürlich unerwünscht. Auch wenn es so aussieht, dass man sicheren Fußes diese Landschaft queren könnt, ist es mitnichten so. Die obere Bröselschicht verschiebt sich unter deinem Tritte und macht es etwas komplizierter.

Wir kommen an des Straßen End. Nun geht es nur noch zu Fuß weiter auf diesem Zipfel, welcher tief ins Meer raget. 🚶‍♀️ Kaum von dem Parkplatz aufgebrochen überrascht uns eine Farbenpracht.

Der Weg führt wieder hinauf und wir schauen in dieses Ensemble. Vor etlichen Jahren, es können so einige Tausend sein, durchstoß ein kleiner Lava gefüllter Kegel habfesten Gesteins die sonst so jungfräuliche Oberfläche des Ozeans. Hier ist wirklich weit und breit nichts. Als nichts Heißes mehr von unten kam begann der Ozean sich dieses mühevoll errungene Stück Land zurück zu holen. Heute hat er den halben Krater geholt.

Auch wenn die Insel traurig darüber mag sein, bietet es für uns die Möglichkeit einen Querschnitt deren Entstehung zu sehen.

Noch haben wir ein ganzes Stück Weges vor uns.

Manchmal ist der Weg an beiden Seiten von einem Abgrund flankiert. Absolut nicht empfehlenswert riskante Selfis machen zu wollen. Die zwar sehr schön anzusehende Brandung, würde dich in Sekundenschnelle zermalmen.

Wir kommen zu der Casa do Sardinha. Einer Oase gleich liegt sie hier mitten in der schönen wie auch kargen Landschaft. Auch wenn der Name vermuten lässt, dass hier ein zuträgliches Geschäft mit Sardinen als Vor-, Haupt- sowie Nachspeise zu erwarten wäre, bekommen wir einen lecker Apfel-Nusskuchen.

Wie es immer ist, möchte ich nichts Halbes bei einer Wanderung. Noch ein kleines aber sehr anstrengendes Stück geht es weiter. Ich kann jetzt nicht abbrechen ohne dieses Stück Weg abzuschreiten. Egal was ich da sehen werde, würde es mich bewegen, hätte ich es nicht getan. So biete ich GG an hier zu verweilen. Sie lehnt ab. So krakseln wir den steilen Pfad bergan.

Nun geht es nicht mehr weiter. Na ja- man könnte schon aber es ist nicht erlaubt.

Gegenüber sitzen auf einer Kuppe zwei Möwen. Immer wenn Jemand Neues auf dem Pfade erscheint, schauen sie sich fragend an und lästern. Sicher werden sie nicht wissen, was  das eigentlich soll. Die Menschen kommen hier herauf, schauen in der Gegend rum und machen dann kehrt. Es erscheint mir auch nicht wirklich logisch und doch zieht es mich genau wie die Anderen hier her, um genau das zu machen. Immerhin habe ich es gemacht. Das befriedigt doch irgendwie. Ich rufe hinüber „Ihr habt gut Reden!“ Sie fühlen sich ertappt und machen sich von dannen.

Wir machen uns auf den Rückweg. Immer die bunten Klippen im Blick.

Vermutlich mal das Zentrum eines Vulkans steht es heute in viel kälterer Flüssigkeit und wird von dieser malträtiert.

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