Sachsenwald (1) 🇩🇪

Heute begeben wir uns in den Sachsenwald. Dieser ist der größte zusammenhängende Wald in Schleswig. Geprägt ist die Endmoräne durch Laubwald. Es existiert auch ein selten gewordener Rest an Eichen Hutewald. Komisch – ich habe mich sehr intensiv umgesehen und keiner der Bäume trug einen Hut.

Reißen wir kurz die Geschichte an, denn das wird erklären, was ich euch noch zeigen werde. Klar ist, dass solch ein Baumbestand schon früh Begehrlichkeiten weckte. Die von Sachsen-Lauenburg verloren 1420 bei einem Streit die Hälfte des Waldes an Lübeck und Hamburg. Irgendwie ging dann der Wald durch die Gasteiner Konvention an Preußen. Wilhelm schenkte diesen dann Bismarck für seine Hilfe bei der Reichsgründung. Noch heute nennen seine Nachfahren das größte Stück ihr Eigen. Viel mehr Geschichtliches möchte ich nicht erwähnen. Höchstens das die RAF hier mal ihr verstecktes Munitionsdepot hatte.

Wir dürfen mit unserm Bus in Dassendorf in einem Garten stehen.

Gleich dahinter beginnt der Wald. Wir baden ein wenig in diesem. Noch sind die Knospen nicht aufgebrochen. Auch wenn die Sonne scheint, ist es noch lausig kalt.

In 4 Kilometer ist der Kletterpark Schnurstracks. Die ganze Zeit im Homeoffice sucht mein Körper nach Herausforderungen. So ist es nicht verwunderlich, dass ich mich mir nichts, dir nichts in den Bäumen wiederfinde. Es kann nicht wirklich viel passieren. Das Sicherungssystem ist ausgefeilt. Am Anfang des Weges musst du dich in die Sicherungsleine einhängen. Da kommst du vor dem Ende auch nicht wieder los von.

Natürlich sollst du von diesem System keinen Gebrauch machen und dich nur auf deinen Gleichgewichtssinn und deine Fein-Motorik verlassen.

Auch wenn die Höhe nicht gerade niedrig, ist es für mich nicht unangenehm. Du kletterst über schwingende Balken, durch Netze oder balancierst auf Seilen. Wenn du jedoch von einer Plattform auf die nächste springen sollst, wird es schon unangenehmer. Ist wirklich nicht weit. 30cm über dem Boden würde jedes Kind das ungesichert machen. Doch hier oben…

Neben dem Kletterpark führt eine alte Straße den Hügel hinunter. Ich, natürlich wie immer neugierig wohin sie führen könnte, schaue nach. Als Erstes entdecke ich ein Denkmal gewidmet der kaiserlichen Marine. Hmm.. Hätte ich hier nicht vermutet. Das nächste Meer ist meilenweit weg. Alle die genannten Schiffe tragen den Namen Bismarck. Warum? Was ist das für ein Haus nebenan. Es ist das Bismarck Mausoleum.

Eine Treppe führet hinein. Doch heuer möchte Bismarck keinen Besuch empfangen. Was kann ihm denn noch passieren, frage ich mich.

Unten in Friedrichsruh scheint der Hund begraben. 🌎 Keine Seele auf der Straße. Nur die ICEs donnern durch. Der Bahnhof hatte seinen letzten Halt, schon lang her. Obgleich er einer der ältesten Bahnhöfe Schleswigs ist. Gut – seit Bismarck nicht mehr den Zug nach Berlin nimmt…. Heute zeigt die Fahrgastinformation lediglich die aktuelle Uhrzeit. Gleich davor ein Stein mit einer alten Inschrift. Was mag da stehen. Ich kann es nicht in Gänze entziffern.

Die Rück- oder auch die Vorderseite, wer mag das schon genau bestimmen können bei einem Stein, verrät ein wenig mehr. Danke dem dankbaren Deutschen.

Und noch ein Denkmal. Das Volk muss ja mächtig froh gewesen sein über all das Wildbret was Bismarck da so aus dem Walde holte. Ob es daran beteiligt? Ich meine an den Früchten, wage ich doch zu bezweifeln.

Wir fahren rüber nach Brunstorf. 🌎 Ist so ein Dorf, wie man es hier oben noch oft findet. Mitten drin die kleine Kirche neben dem Dorfweiher.

Der einzig Grund hier herzukommen, ist das Café Q, welches leckere Torten to go offeriert.

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