Rügen 🇩🇪 -> Bornholm (1) 🇩🇰

Ein Ereignis, was ich nicht so richtig klassifizieren kann oder eher nicht will, bedingt eine Reise nach Rügen. Es ist vornehmlich traurig und auch irgendwie endgültig. Für die Einen eine Erlösung, für die anderen ein Abschied oder Änderung der physischen Präsenz.

Ich und meine drei Bürden werden in Sagard übernächtigen. Der Kinder Quartier ist förmlich auf dem Kirchplatz und wir stehen mit dem Büs davor. Klar müssen wir erkunden, was in dem Orte sehenswert. Gleich hinterm Pfarrhaus geht es an dem Sagarder Bach entlang zur Eisenquelle. Diese wurde schon 1836 erwähnt unter den Kurarten und Heilmitteln. Heute ein wohl kaum beachtetes Wässerchen.

Noch einmal muss ich den Ort einer meiner härtesten Tage meines Lebens besuchen und die prägende Episode preisgeben. Der Kirchhof in Altenkircken öffnete mir die Augen oder mehr gesagt, verklickerte mir ein Realversuch die unsinnige Darstellung in Trikfilmen.

In Juliusruh schickten wir die Baumstämme ohne Asyl dorthin woher sie gekommen.

In Bobbin, oben auf dem Hügel, sehen wir der Sonne Schein langsam verschwinden.


Heute geht es jedenfalls aufs Schiff.

Noch ist im Sassnitzer Hafen nicht viel Betrieb. Die Plastik Körbe für den kommenden Fang, dörrend stinkend in der Morgensonne. Die Fischkutter sind noch nicht ausgelaufen und die Möwen warten umsonst. Wir, in guter Robe, entern das Schiff.

Nachdem wir an den Kreidefelsen entlangschrammten, eine Glocke ertönte und wir ein wenig unsere Blicke in die kreisende Ferne geschwenkt hatten, befand ich, es ist gut.

Zurück in der Stadt streiften wir ein wenig umher, versuchten die Essenz dieses Steinorakels zu verstehen, erkundeten die stählernen Überbleibsel aus menschlicher Kriegsschiffproduktion.

Mit untergehender Sonne treffen wir uns in dem Ort, welcher eine Marina beheimatet und Glowe heißt. Hier, Ende des längsten Strandes der Insel, gedenken wir bevor alle wieder in alle Himmelsrichtungen davon streben. Wir verbringen die Nacht in der Marina.


In welche Richtung sollen wir nun? Ob der noch freien Zeit nehmen wir die Fähre nach Bornholm.

Nun die Jungfernfahrt unseres Busses. Klar hab ich ihm beteuert, dass schon alles gut gehen werde.

 In der Mitte der Strecke ein riesiges Windmühlenfeld. Sicher ist der Strom von Nöten und auch ökologisch aber richtig begeistern kann es nicht.

Der Diesel brummt 3,45h monoton. Draußen sehen wir das Meer. Drinnen ist die Luft nicht Meeresluft. Das beschreibt schon prinzipiell eine Seefahrt. Du sitzt da rum und zählst die Wellen. Manch eine Böe bringt Dieselgeruch um dich. Sonst nichts und ich weiß echt nicht, was an so etwas berauschend sein kann. Klar, mit nem kleinen Segelboot bei Windstärke 8 – das hat was. Oder Welche die auszogen das Glück zu finden, nicht wissend, dass man dafür doch kein Boot brauch. Hier nur ist es gewissermaßen langweilig. Wir sitzen auf dem Oberdeck und suchen den Horizont nach Land ab. Die Sonne steht schon etwas niedrig, als wir in Rønne einlaufen.

Wir fahren gar nicht rein nach Rønne sondern gleich weiter an der Westküste nach Norden. Wirklich Hügelig schein es hier nicht zu sein und der Verkehr – tranquillo.

In Hammerhus kommen wir auch gleich noch an der Schlossruine und dem Opalsee vorbei. Sicher die meistbesuchten Sehenswürdigkeiten. Wussten wir aber da noch nicht.

Zur Ruhe kommen wir auf dem Campingplatz in Sandvig – was wohl soviel wie Sandweg heißt. Oder?

Ok – was die Insel bietet findet ihr auf dieser alten Ansichtskarte. Auf den ersten Blick scheint mir das relativ leicht erfassbar zu sein. Wir fangen morgen an.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*