Rudolstadt Festival 2018 🇩🇪

Jedes Jahr findet in diesem beschaulichen Örtchen ein Festival statt. Ich hatte davon schon gehört. Selbst besucht hatte ich es allerdings nicht. Mit gemischten Gefühlen verabredete ich mich mit ein paar Leuten aus meinem Chor dort hinzufahren, um ein wenig zu singen, wie auch besungen zu werden.

Aus dem überfüllten Shuttle fielen wir auf den Bahnhofsvorplatz. Dort gab gerade Teresa Bergman ihre Künste dar. Ich lege mich erst mal auf die Wiese und genieße. Ein sehr gelungener Einstieg.

Estland war dieses Jahr Pate und so ist es auch nicht verwunderlich, dass so einiges von da aufgeführt wurde. Besonders angetan hat es mir diese Band. Sie spielen Musik auf ein paar Brettern, welche sie einer alten Fischkutterkajüttür entrissen und mit ein paar Schnürsenkeln versahen. Na ja, das war so meine Interpretation von dem Ding, was ich da sah. Ein wenig Elektronik drumherum, welche die Töne nach einem nicht vorhergesehenen Muster wiederholt. Außerdem sind die beiden Musiker einfach Saucool. Meine heimliche Hymne für dieses Wochenende wurde »Süüta mu lumi«.

Polen-Rock wurde uns nicht so empfohlen. Ich wollte doch schon mal sehen, was da so abgeht. Ich schau in den Hof und wusste sofort – hier bin ich richtig. Die Bühne war von der Band aufgegeben worden, um Platz zum Tanzen zu machen. Die Musiker selbst streunerten mitten mag herum und heizten die Menge an.

Beim Nennen von afrikanischen Ländern kommt einem immer sofort der Gedanke an die Musik, die man von diesem Kontinent erwartet. Ein unglaublich fantastisches Konzert von OMAR SOSA & SECKOU KEITA was ich so nicht vermutete. Allenthalben machte es nicht nur Spaß zuzuhören, sondern auch zuzusehen. Gleich mir hatten sie unglaubliche Freude an ihrem Tun.

Am Abend dann wollte unsere kleine Expertenteilgruppe zu einem Konzert auf der Hauptbühne. Unser Gruppenführer führte uns und wir waren froh, dass wir noch Pflaster-Plätze kurz vor der Bühne ergattern konnten. Uns verwunderte schon, welche Art von Leuten sich die erwartete Musik anhören wollte. Auch, das das Konzert seid einer Stunde noch nicht angefangen hatte und auf der Bühne lauter klassische Instrumente aufgebaut wurden, stimmte uns nicht nachdenklich. Erst als das Konzert begann, war klar – wir sind auf der falschen Bühne. Wir mussten so lachen und haben dafür natürlich den Hader der Umherstehenden über uns ergehen lassen müssen. Eine Legende ward geboren. Die Curly Expertengruppe. (Curly war die Sängerin, die hier auftrat.) Folgend wurde jeder noch so kleine strategische Fehler mit Curlypoints belohnt. Und ich kann Euch sagen – es gab viele davon. Wir drängelten also wieder weg von der Bühne, begleitet von wohl gemeinten Lebensweisheiten wie: »Erscht goanz nach vorne drängeln und nû zurügrammeln.«

Zu finden auf unserer neuen LP »Flaschenbier«


sono le otto e tutto va bene

Erst mal Kaffee besorgen für alle.

Im Bus singen wir uns warm und finden aufmerksame Zuhörer.Die Sonne brennt unerbittlich und mir blieb nichts anders übrig, als meinen Kopf mit einem Kissenbezug zu schützen. Urteilt nicht eilfertig! Sieht eventuell etwas befremdlich aus, hat aber viel Spaß bereitet und dafür gesorgt, dass ein paar Synapsen in Reihe bleiben, auch wenn es nicht so aussieht. Auf der Bühne tanzt eine östliche Gruppe von sehr vielen Mädels die Weisen ihrer Großmütter. Ok – das sieht gar nicht so schwer aus. Ich schnappe mir Eine aus unserer Gruppe und wir versuchen das auf dem Platze nachzubilden. Interessant, dass wir sofort von Leuten umringt werden, welche uns Beifall zollten. So professionell hat es sicher nicht ausgesehen. Spaß hatten wir auf jeden Fall.

Rudolstadt listening lumi, lumi lumi

Ich bin jetzt auf alles gefasst bzw. für alles bereit. Bewaffnet mit den hier obligatorischen Rudolstadbechern, welche darauf absinnen, den Konsum von Trinkbarem aller Couleur zu inkrementieren.

Rudolstadt 2ersitz

In Hinterhöfen spielt eine kleine Band zum Thema Geld, welches nicht wichtig sei, bloß hoffentlich viel!

Ein kleiner Guerilla Auftritt in den thüringischen Häusern. Im Hintergrund ein DIXI Klo. Dort hämmerten Wartende an die Tür, um Einlass bittend, ihre Notdurft in diesem schmucken Kästchen verrichten zu dürfen. Ein Mann kam mit seiner Tochter heraus und fragte in die Runde, was den dieses Gehämmer soll. Die anderen echauffierten sich über lange Wartezeiten. Er »Was soll man denn nur machen, wenn das Kind kacken muss?« Bevor das Ganze bipolar in größere Dimension schlittert, komponierte ich kurzerhand dieses Zitat in einen Gassenhauer hinein. Dadurch vom Kern des Pudels abgelenkt, glätteten sich die Wogen. Ich hatte meinen Spaß – so oder so.

Rudolstadt DINGOES ATE MY BABY
Rudolstadt GRAHAM NASH

Natürlich tanzte ich mein choreografisch kulturübergreifendes Schwanensee in der Turnhalle und einen Ausdruckstanz der besonderen Art neben dem Chinesen hinter dem Dixi Klo….

 

(wird fortgesetzt wenn ich wieder Zeit hab, vieleicht? – ich stürz mich jetzt erst mal ins Vergnügen)

 

 

 

 

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