Queimadas – Caldeirão Verde – Caldeirão do Inferno (6) 🇵🇹

Madeira


Heute haben wir uns eine etwas länger Wanderung vorgenommen. Sie führt in die Caldeirão do Inferno.  Wie hört sich das für Euch an?  Ich war jedenfalls sofort dabei. Inferno – das muss ja wirklich etwas Großes sein.

Eine dünne gewundene, steil bergauf gehende Straße führt nach Queimadas. 🌎 Dort endet sie abrupt. Ein Parkplatz und ein paar Häuser. Doch der Ort ist sehr idyllisch. Interessant ist, dass hier immerhin ein paar Autos parken. Bei den wenigen Touristen auf der Insel. Doch was jetzt kommt, soll eine der schönsten Wanderungen sein. Viel schreiben kann man ja dazu nicht. So möchte ich größtenteils die Bilder sprechen lassen. Dass sich mit jedem Meter die Sohlen meiner Schuhe verdünnen, lass’ ich einmal unerwähnt.

Der Weg beginnt im tiefen Wald mit vielen wirklich dicken Bäumen. Doch schon an der nächsten Kurve nähert er sich dem Tal. Wir waren etwas unschlüssig, ob wir die Wanderung nicht lieber verschieben sollten. Außerhalb des Waldes ist die Sicht nicht weit. Dicke Wolken umhüllen alles hier oben.

Doch was stören Wolken mitten im Inferno? Also erst einmal weiter. Immer mal wieder schlängelt sich der Weg in eines der unzähligen Seitentäler. Wie soll es auch anders sein. Die Levada neben uns muss dem Felsen folgen und weil wir der Levada folgen….  Oft sind an diesen Kehren Wasserfälle.

Neben dem Weg ein sattes Grün, sicherlich genährt durch die vielen Wolken.

Es kommt vor, dass wir nicht direkt an der Levada laufen können. Zugegebenermaßen passiert das nicht wirklich oft, da meistens neben der Levada nicht viel Platz ist. Doch hier ist es möglich wie auch notwendig, wenn du keine Dusche möchtest.

Der Vorteil dieser Wanderung ist, dass sehr oft ein Geländer dich in Sicherheit wiegt.

Nun ein Tunnel. Das ist ja mal eine freudige Überraschung.

Um ehrlich zu sein, legt sich diese Freude im Laufe der Wanderung. Es werden 12 Tunnel werden und somit musst du 24 Mal durch einen solchen. Wie ist es nun da drinnen? Erst einmal zappen duster. Auf einer Seite läuft die Levada. Da solltest du gefälligst nicht rein tapsen. Daneben ist ein huggeliger, mit Pfützen übersäter Trail. Ohne Licht – nicht ratsam. So opferst du den schon sehr kostbaren Vorrat von Elektronen in deines Handys Akku für die Taschenlampe. Den Weg mehr recht als schlecht beleuchtend, merkst du nicht, wie sich die Decke senkt, bis du mit deinem Kopf dagegen donnerst. Manchmal hat es nur noch eine Höhe von 1.40 Meter. Auch der Rucksack, gefüllt mit all den Dingen, die dich solch eine Wanderung überleben lassen, ist eher hinderlich.

 

Nach etwas mehr als 6 Kilometern erreichen wir die Caldeirão Verde. Die Meisten der Wanderer nutzen dieses Tal für ein Picknick oder als Endpunkt ihrer Wanderung.

Falls ihr jetzt Gelüste bekommt hier zu baden, so muss ich euch leider verkünden, dass dieses nicht erwünscht wie auch nicht erlaubt. Klar wäre es toll, doch es ist auch nicht die Karibik. Das Wasser ist keineswegs als warm zu bezeichnen.

Am Ende, oder vielleicht auch am Anfang der Levada do Caldeirão Verde führen etliche Treppen hinauf zu der Levada do Caldeirão do Inferno.

Hier liegen noch ein paar Gleise der Grubenbahn, vermute ich. Etliche Schilder warnen. Ich bin verwirrt. So viele Schilder habe ich auf dieser Insel noch nie auf einen Haufen gesehen. Meistens grassiert hier die darwinsche Theorie. Wenn du den Weg nicht schaffen solltest… Es bleiben halt die Harten übrig. Ferner ist hier ein Abzweig der Levada do Caldeirão Verde Sub, welche an den Rim der Caldeirão Verde führt. Die Levada do Pico Ruivo führt durch einen wirklich langen Tunnel, welchen du aber nicht folgen darfst.

Ab hier beginnt der wirklich tunnelige Teil des Weges.

In einem langen Tunnel wird ein Geräusch immer lauter. Ich vermute uns bald im Inferno. Ein Loch in der Tunnelwand lässt dich in eine Schlucht schauen.

Kaum aus dem Tunnel findest du dich in dieser Schlucht wieder. Wasser strömt von allen Seiten herab. Nur eine kleine Brücke und schon kommt der nächste Tunnel. Wir sind noch nicht am Ziel.

Nun sind wir am Endpunkt dieser Wanderung in der Caldeirão do Inferno. Mal ehrlich, das Inferno habe ich mir anders vorgestellt. Gut, zu der Zeit als hier flüssige Lava aus den Tiefen der Erde gen Himmel stob… Doch heuer beschaulich – irgendwie auch etwas enttäuschend. Ich möchte nicht undankbar erscheinen. Der Weg ist toll. Machen wir uns auf den Rückweg. Der Weg ist lang und der Tunnel viel.

Als Dank schickt die Sonne ein paar Strahlen hindurch und lässt alles in einem anderen licht erscheinen. Ein tolles Echo gegenüber einer steil abfallenden Wand antwortet auf alle deine Rufe. Deine Fragen ans Universum wirst du aber woanders stellen müssen.

Wenn ihr es noch nicht aus den Bildern habt ablesen können. Neben dem schmalen Pfad geht es die meiste Zeit steil herunter. Das Geländer gibt dir Sicherheit und die an der steilen Wand wachsenden Büsche ebenfalls. Ohne diese mentale Hilfe wäre es echt hart hier zu laufen. Ich hab mal den Pfad markiert. ½ Meter breit mitten in der steilen Wand.

Das Wasser der unzähligen Wasserfälle formt den Fels, bildet Gumpen bevor es in die Tiefe stürzt.

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