Morgens erst mal frühstücken. Roch irgendwie nach verbranntem Tost. Nun zum Kamelreiten. 3h für 1200R. Die Kamele hatten irgendwie keine wirkliche Lust sich auf die Knie zu begeben, damit wir aufsteigen können.(🇬🇧 translate article)
Wir sind los und im Prinzip einmal um den Berg und See.
Der Führer, ein 18-jähriges Bürschchen, ist auch nur kurz gelaufen, dann bei mir mit geritten.
Das Kamel schaukelt schon ein wenig. Besonders bei bergab Touren. GGs Sattel hat sich dabei gelöst und ich weiß nicht, welches Klagen grausiger geklungen hat, das von dem Kamel, auf dessen Hals GG nun saß oder das von GG, die doch ein etwas verdutztes Gesicht machte. Wir sind in die Wüste. Unter Wüste verstehe ich allerdings etwas anders. Rundherum lag sehr viel Müll. Dann noch etliche Hundekadaver und einer, der kurzfristig zu einem werden würde. Im Endeffekt kann man sagen, dass drei Stunden Kamelritt für einen unerfahrenen Reiter wie auch dessen unerfahrenen Hintern eine ausreichend große Herausforderung darstellen. Blöd ist nur, dass wir diese Zeit erst erreichten durch hartes Handeln. Am Stadtrand sprang unser Führer ab und ich übernahm das Ruder über mein Wüstenschiff.Hey, so schwer ist es nicht und ich habe uns wohlbehalten zurückgelenkt, ohne größere Schäden anzurichten. GG´s Kamel folgte einfach.
Unser Fahrer hatte uns gestern noch davor gewarnt, den ༅ Scheinheiligen ༅ auf den Leim zu gehen. Sie wollen dich mit dem Wasser des Sees weihen und haben dabei mitnichten dein geistig Wohl im Sinn, sondern eher das nicht unerhebliche Bakschisch, was du nach dieser Zeremonie an sie abzutreten hast. Ganz zu schweigen von der Idee, dass die Ausführenden irgendeine Befähigung oder Berechtigung haben. Als Zeichen bekommst du dann ein buntes Bänzel um den Arm. Gewusst um dieses zeigte ich nur auf meinen bedeckten Arm, wenn mich jemand ansprach und ließ verlauten: »Nicht jeden Tag«
Im Hotel zurück, bestellten wir einen Bananen-Lasse, den wir trinken wollten, bis unser Fahrer kommt. Als dieser dann kam haben wir erfahren, dass die Angestellten erst mal zum Markt gefahren sind, weil sie keine Bananen hatten. Wir wollten nicht warten. Da erscheint der Boy mit dem bestellten Schmuck. Ich habe es ja kaum glauben können. Wir begutachteten die Kette auf der Straße, was GG nicht so gefiel. Der Lasse ist fertig! – welch Wunder. Nun ist GG zur Massage. (800R) Sie dauerte eine Stunde. GG war enttäuscht. Das wurde vollzogen in einem kalten Raum und die Inderin hatte auch arschkalte Hände. Wir sind in ein Lokal mit Büfett (100R). Haben auch noch Pommes und Nachtisch bekommen. Die wollten wir erst auch nicht mehr haben. Letztendlich – Super für Indien.
Die nächste Etappe war nach Jodhpur. Ca. 4 ½h. Dorthin führt keine Hauptstraße. Wir sind durch Ortschaften gekommen, wo die Hauptstraße nur ein Sandweg ist.
Dieser war meistens nur ausreichend breit für zwei Autos oder einen LKW. Dann versperrten zusammengebrochene Fahrzeuge, Kühe oder irgendwelcher Krempel, der Müll ist oder zum Verkauf offeriert wurde, einen nicht unerheblichen Teil der dürftigen Verkehrsfläche. Es war ein einziges Gehupe und eine einzige Staubwolke. Ab und zu tauchten aus dieser Wolke Gesichter von alten Herren mit Turban auf, die da am Straßenrand saßen und sich unterhielten. Mir ist nicht ganz klar, ob sie mitbekommen haben mit wem. Es sei denn, sie sitzen den ganzen Tag da und es lichtete sich mal die Wolke.
In Jodhpur kommen wir gegen 19:00 an. 🌍
Unser Fahrer hat das Experiment gewagt, mich Bier holen zu lassen. 110R für zwei. Ist ein guter Preis. Ich denke, mir wurde angesehen, dass ich nicht mehr bezahle. Im Hotel wurden wir gleich gefragt, ob wir noch was zu essen wünschen. Wir waren im Moment nicht hungrig und wollten lieber später. Sie wollten aber, dass wir gleich bestellen. Ich hab dann bestellt, aber es kam dann doch erst um 21:00. Wir haben uns noch mit einem Schweizer, einem Hamburger und deren Fahrern unterhalten. Wir haben viel gelacht. Der Schweizer hat alles Mögliche geraucht. Kam gerade aus Kaschmir. Dort hat er ein Boot gemietet und jeden Tag lag da was zum Rauchen auf dem Tisch. Er meint, es sei ein super Schnäppchen. Der Stoff ist dreimal so viel wert wie das, was er für die Boot-Miete bezahlt. Also andersrum. Billiges Zeug und als gratis Beilage ein Ort zum Schlafen. Glücklicherweise trinkt unser Fahrer nur Milch & Tee. So sind wir ziemlich sicher, hier lebend raus zu kommen.
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