Paul do Mar (10) 🇵🇹

Madeira

Den Vormittag verregnets vollkommen. Auch mal gut, nicht raus zu müssen. Doch eigentlich möchte ich schon.  Noch so viele Wege sind von uns unbeschritten.

Wir machen uns auf nach Paul do Mar. Kurz nach Estrito da Calheta ist die Straße gesperrt. Wir fahren die steile Straße hinauf nach Prazeres. Von Lombada dos Cedros, die nicht endend wollende Straße wieder den Berg runter.
Paul do Mar war ja schon immer, also mindestens seit meinem letzten Aufenthalt, einer meiner Lieblingsorte. Zum einem liegt es an dem nahen Meer. Die Wellen schlagen hier immer zu. Sicher ist es nicht leicht, hier ein Haus am Ufer in gutem Zustand zu halten.

Zum Anderen ist es hier sehr ruhig. Mal abgesehen von des Meeres Tosen. Ich meine so Touristentechnisch. Leicht findest du einen Parkplatz an des Hafens Nähe und kannst sofort eintauchen in die Dorfkultur. Die alten Männer sitzen wie eh und je an den Tischen, schwatzen worüber auch immer und trinken irgendwas. Außerdem hat sich hier jemand bemüßigt gefühlt, alle Wege mit einem Muster zu versehen.

Wir gehen ein Stück den alten Weg nach Prazeres hinauf. Ich stell mir vor, wie es damals gewesen sein muss, als noch alles, was du zum täglich Leben brauchst, diesen Weg nahm. Den Einkaufszettel solltest du geflissentlich ausfüllen und auch nicht vergessen.

Der Weg kreuzt den Wasserfall speisenden Fluss.

Hier biege ich ab und folge diesem Pfad ein wenig. Es geht durch urwüchsige Natur. Man sieht noch Spuren eines ehemals vorhandenen Weges, doch in den Karten ist er nicht mehr verzeichnet.

Bei einer Anhäufung von Gumpen verläuft er auf einer glitschigen Wandung der Levada. Kurz danach verlor er sich im Grün oder aus meinen Augen. Kletterpartien möchte ich heute nicht machen. So beschließe ich meinen Abstecher hier enden zu lassen.

Zurück auf dem eigentlichen Weg, steigt dieser weiterhin steil an. Unzählige frisch abgestürzte Felsbrocken machen ihn immer unpassierbarer.

Die Wolken ziehen sich zu und es fängt an zu regnen. Wir gehen zurück in den Ort.

Um die Beine noch ein wenig zu vertreten, schreiten wir den kompletten Ort ab. Wellen versuchen immer wieder, uns zu erwischen.

Neu entdecken wir diese Bar kurz vor dem Ende der Straße Richtung in Ribeira das Galinhas. Wäre nicht Corona, wäre das ein Platz zum Verweilen.

Wir essen noch ein paar Muscheln am Hafen und schon sagen die Zeiger der Uhr, dass wir aufbrechen müssen. Etwas scheut uns der lange Umweg über Prazeres. Doch von einem Einheimischen bekommen wir den Hinweis, dass das Durchfahren durch die Baustelle ab um 6 möglich sei. So erleben wir, wie jeder Bauarbeiter seine Schippe in die Ecke donnert und sich aufmacht. Die Straße am Hang ist nicht in einem guten Zustand. Immer wieder sind Stellen, wo der Fels ist abgebrochen. So haben sie sich für den neuen Tunnel entschieden und wieder mal wird eine Route historic entstehen.

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