Nordwest Madeira 🇵🇹

Wir möchten heute den äußersten Westen der Insel erkunden. Von hier unten geht die Tunneslschnellstraße noch ein Stück weiter. In Amparo ist dann Schluss. Auch wenn ich diese Tunnel nicht sehr reizvoll finde, kann ich verstehen, warum sie gebaut worden sind. Wir kommen in eine Gegend, die abgehängt erscheint. Kaum ein Tourist verläuft sich hier her. So werden sie hier nicht teilhaben an dem Geld, was diese auf die Insel spülen. Doch die Bauarbeiten sind im Gange. Bald wird es hier nicht mehr so ruhig sein. Zwar werden sie ein wenig am Tourismus partizipieren, aber ob sie dann glücklicher werden, wenn sich alles verändert?

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Die Wolken ziehen tief über das Land. Die alte windige Straße fordert ihren zeitlichen Tribut. Und doch ist es mystisch schön, wenn du Zeit hast.

Wieder mal sind wir am Ende. Wir stoppen an dem letzten Stück Land bis hin Amerika. Ponta do Pargo Lighthouse.

Schroff endet das Land. Hier hereingesprungen und strikt nach Westen geschwommen, würdest du nach etlichen tausend Meilen in Savannah an Land gehen. Auch wenn ich diese Stadt sehr mag, möchte ich es lieber nicht darauf ankommen lassen. So spazieren wir nur ein wenig auf der Steilküste entlang. 🚶‍♀️

Weiter geht es die windige Straße nach Achadas da Cruz. Vom eigentlichen Ort geht eine dünne Straße bis zu dem Teleférico das Achadas da Cruz. Eine Seilbahn könnte dich nach unten bringen. Ursprünglich war das nicht für Touristen gebaut. Der steile Pfad herunter nimmt 2 Stunden in Anspruch. 🚶‍♀️ Das ganze mit einem Sack Kartoffeln wieder hoch, würde doch etwas uneffektiv sein.

Wir beschließen abzusteigen und die Seilbahn hinauf zunehmen. Der Weg war durch die Nässe sehr aufgeweicht. Mehr schlitternd als laufend absolvierten wir die ersten Meter. So schien es uns etwas zu gefährlich und Knie belastend. Wir verzichteten großzügig auf den letzten Teil des Weges und machten kehrt.

Zurück auf der Straße folgen wir dieser bis Santa. Das passt ja schon mal. Zwar sollte er erst morgen kommen, ihn schon mal zu erwischen, scheint kein schlechter Plan. Leider ist von ihm nichts zu sehen. Auch von dem eigentlichen Ort nicht. Alles in den Wolken. Du fährst wie durch Zuckerwatte. Kurz bevor die Serpentinen runter nach Porto Moniz beginnen, erhaschen wir einen Blick hinunter.

So richtig altstädtisch erscheint mir hier nichts. Nur die Häuser an den Hängen. Mein erster Eindruck zu diesem Ort sollte sich sehr schnell ändern. Als Erstes finde ich sehr interessant, wie sie hier den Menschen, welche schwimmen möchten, dieses ermöglichen. Ein paar von den schroffen vulkanischen Felsen im Meer werden abgeteilt und so vor der Brandung geschützt. Dort rein zuspringen reizt mich total. Bedauerlicherweise habe ich nichts dabei, denn ich rechnete gar nicht damit. Glücklicherweise ist es heute gesperrt und auch nicht wirklich warm. So entschuldigt es ein wenig meine planerische Unzulänglichkeit.

Ein weiteres Areal, welches demselben Zweck dienen möchte, ist heuer auch nicht für Badewillige geöffnet. Ich stelle mir das durchaus angenehm vor, sollte die Sonne scheinen. Heute bringt Neptun seine Missgunst über das von ihm entwendete Reich zu Ausdruck und bescheret es mit starker Brandung. Auch wenn mir sommerliches Baden verlockend erscheint, finde ich dieses Schauspiel viel anregender.

Es fesselt mich in seinen Bann. Was für eine ungezügelte Kraft, so unnütz und doch so berauschend.

Richtung São Vicente ist die Straße wieder ausgebaut. Das heißt, viele Tunnel. Ab und zu sind noch ein paar Reste der alten Straße, welche an den Klippen verlief, zu sehen. Die Kraft des Meeres naget an ihrer Substanz von unten und von oben. In Seixal biegen wir von der Hauptstraße ab und fahren runter in den Ort. Dort sitzen wir beschaulich vor der Mole und genießen unser Mitgebrachtes. Schwarzer Sand lädt hier Besucher zu einem zwar kurzen, doch angenehmen Spaziergang.

Weiter Richtung São Vicente. Kurz davor verläuft die Straße unten am Ufer. Das erscheint uns für die Insel einmalig. Oft sind Straßen so geführt, hier jedoch eine Seltenheit. Der Ort an sich liegt in einem Tal. Unten am Meer ist nur ein kleiner Durchgang durch die Felsen, bis es sich dann erweitert. So liegt er relativ geschützt vor den Naturgewalten. Wir tingeln kurz durch den Ort, bevor wir dem Tal folgen, um auf der anderen Seite wieder zurückzufahren. Angekommen im Hotel haben wir nach dem ganzen Gegurke keine Lust, noch mal loszufahren. Glücklicherweise hat jemand fangfrische Dorade hier rauf gebracht und die Köchin ist Willens, diese für uns zuzubereiten.

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