Neapel 🇮🇹

Was kann man über Neapel schreiben? Die Meisten, mit denen ich darüber sprach, konnten nur eines sagen. »Entweder du liebst es oder du hasst es« Ich find es toll. Hier ist nichts perfekt und das macht es ehrlich und liebenswert. Jeder versucht zu leben und andere leben zu lassen.In den dünnen Gassen, umrahmt mit hohen alten Häusern, verkaufen sie allerlei Leckeres. Da wird jede Tomate, jeder Fisch erst einmal begutachtet. Dann wird palavert, wie lecker es ist, wie viel Sonne dieses Jahr zum Reifen beigetragen hat, wie lange Guiseppe an der Angel stand, um dies Prachtstück zu fangen…

Wir möchten eine Pizza essen in einem Laden, wo auch die Einheimischen essen. Die Pizza, auch ein Gericht, was eher der Armut geschuldet entstanden ist, passt hervorragend in diese Stadt. Wir gehen also durch die Gassen und sehen eine Traube vor einer Pizzeria stehen. Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Touristen sind kaum darunter. Es wird immer besser. Jetzt wissen wir, dass hier das Essen lecker sein wird, denn ein Italiener wird nicht da essen gehen, wo dies nicht der Fall. Wie funktioniert es nun? Ab und zu kommt jemand raus und ruft einen Namen. Diesem nennst du nun deinen und zu wie vielt. Jetzt heißt es warten. Wird dein Name aufgerufen, folgst du und bekommst einen Tisch zugewiesen. Jetzt muss es aber relativ schnell gehen. Ich wähle Pizza Rakete – was eigentlich bedeutet, mit Rucola überdeckt und nur falsch übersetzt ist. Lange kannst du dich nicht aufhalten, wenn du fertig bist. Das ist hier eine normale Mittagsspeisung für alle, welche rundherum arbeiten und nicht Zeit haben, zu Hause zu kochen. Ungeachtet dessen war es sehr lecker.

Wir schlendern am spanischen Viertel entlang. Hohe Häuser. Kaum ein Sonnenstrahl streift den Boden. Im Reiseführer steht – Hier sollte man sich abends nicht aufhalten. Ich war schon einmal hier und wusste nicht darum. So ging ich wohlgemut hinein. Nach Sonnenuntergang sind alle auf der Straße. Im Erdgeschoss stehen die Türen offen. Wenn du dich nicht zu doof anstellst, kannst du hinein und La Mama zusehen wie sie Leckereien zubereitet. Erfreust du dich dann auch noch sichtlich an den Gerüchen und den Speisen, kann ich dir versichern, du wirst nicht Hungers sterben. Ich mag es. Da geht’s nicht mehr um Geld, Religion oder Politik. Da zählt nur noch das schöne Leben. Leider ist mein Italienisch nicht so toll, sonst hätte ich da viel mehr eintauchen können.

Um einen tollen Überblick über die Stadt und die sie umschließenden Berge zu haben, gibt es einen schönen Ort. Wir gehen zum Belvedere di San Martino. Viele Treppen führen dich hinauf. Alternativ kannst du das Funicolare nehmen. Oben sitzen Jugendliche und flirten im sich nahenden Sonnenuntergang. Wir gehen noch zum Piazza Medaglie d’Oro und gönnen uns ein Eis.

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