Museo, Museo & Museo 🇵🇹

Lissabon

Heute liegt ein anstrengender Tag vor uns. Wir haben diese Lissabon Card und die müssen wir als echte Deutsche so richtig abmuseumieren. Vom Praça Luís de Camões geht es mit etlichen Rolltreppen Richtung Erdmittelpunkt.

Nun das erste Mal mit der Metro. Genau eine Station. Vom Cais do Sodré mit dem Vorortzug nach Belem. Hier wandelst du erst mal durch den Praça do Império, einen kleinen Park zum Mosteiro dos Jerónimos.

Der Bau ist schon von außen imposant. Eine lange Schlange mit Wartenden dörrt in der Sonne. Aufgrund GG‘s Geburtstag muss ich zugeben, habe ich ein wenig gemogelt und kürzte die Wartezeit um 4/5 ab. Ein wenig umständlich ist das schon mit der Karte. Immer musst du zur Kasse und dir einen Beleg holen. Das kostet unnötig Zeit. Ein schöner Innenhof und eine große Kirche erwarten den lange Wartenden. Es ist ein absolutes Muss und sieht ja echt nicht übel aus, aber so lange in der Sonne stehen – da kommen doch einige von deinen rudimentärsten Verknüpfungen im Kopfe in kritische Schwingungen.

Heinrich der Seefahrer

Gleich nebenan das Museu Nacional de Arqueologia. Ist ja nicht wirklich das, was ich nun jeden Tag sehen muss. Unseren italienischen Freunden zum Gedenken gehen wir rein. Überraschenderweise ist der dort ausgestellte Goldschatz durchaus den Eintritt wert.

Um die Ecke das Museu de Marinha. Viele nachgebaute Schiffe und auch noch ein paar kleinere in realer Größe. Spielende Kinder und ein Torpedo, ist so das, was ich aus dem Museum mitnehme.

Ja und nun endlich ist mein Wissen gefragt. Wir kommen zu dem Museu Coleção Berardo. Gleich vorneweg – die Anzahl der Ausstellungsstücke übersteigt mein Aufnahmevermögen. Ich möchte damit nicht sagen, am Ende meiner Tour wäre es uninteressant gewesen. Ich war einfach voll. Vielleicht auch zu viele Modellschiffe angeschaut?

Beeindruckend fand ich erst mal dieses rote Brett, was wohl ein Handwerker bei Einrichtung vergessen hatte. Natlos fügt es sich in die Ausstellung. Komisch, dass es bis heute keiner bemerkte.

Hier wusste der Künstler wohl nicht, wo er den Nagel reinschlagen sollte.

Manche Kunst erklärte sich nicht so einfach und bedarf einer genaueren Analyse.

Hier musste ich erst genau Tafel für Tafel durchgehen, um die Auffällige auszumachen. Kinder haben intuitiv ein besseres Gespür und kamen dem Rätsel schnell nahe. Zu viel Denken hilft bei Kunst offensichtlich nicht, sie zu verstehen.

Hier eine Gruppe Fragender oder Wissender. Ist für mich genauso schwer festzustellen wie die eigentliche Aussage des Kunstwerkes.

Dann gibt es wieder Exponate, die sind auf den ersten Blick selbsterklärend. Jeder Schritt deines Lebens ist eine Nadelprobe!

und hier – ihr versteht es doch auch sofort.

Hier die genaue Anleitung, wie du zu Picasso findest. Das finde ich sehr hilfreich und hatte ich nicht erwartet.

Da ist wohl einiges unvorhergesehenes im Leben dieser Beiden passiert?

Manche Künstler bilden einfach nur ab, wie sie denken, der Besucher wird darauf reagieren. Einfach wie genial.

GG war plötzlich unaufindbar.

Die, denen die ganze Kunst anvertraut, beschäftigen sich eher mit ihren Smartphones. Entweder ist das Gehirn outgesourced, das Handy ist smarter als sie selbst oder sie googeln, was das mag bedeuten.

Nach dem der Kopf ward voll, musst noch die Leere im Bauche werd behoben. Ein Teller Sushi ist genau das Richtige.

Der nächste Punkt fordert deinen Körper etwas heraus. Zum Torre de Belém läufst du an einer vierspurigen Straße entlang, in deren Mittelstreifen die Bahn fährt. Eine kleine Brücke über das Ganze und du könntest am Ufer entlangwandeln. Nicht nur das Verkehrsambiente ist deprimierend, auch die Sonne scheint unerbittlich. Am Turm wird vor dem anstrengenden Aufstieg gewarnt. 96 Stufen sind nur etwas für die ganz Harten. Zu unserer Wohnung sind es 107. Was ist nun hier so hart?

Nun wieder an des Highways Rand zum Padrão dos Descobrimentos. Erinnert mich irgendwie an die kommunistischen достопримеча́тельнос.

Nochmal die Straße weiter zum Bahnhof. Klasse, dass der Zug uns genau vor der Nase weg fährt.

Zurück in der Stadt besuchen wir noch ein sehr eigentümliches Bauwerk. Es ist ein Fahrstuhl, welcher weithin sichtbar ist. Die Aussichtsplatform bietet einen grandiosen Blick über die Stadt. Wir fahren runter in die Altstadt und schleppen uns die Treppen wieder hinauf, da hier eine lange Schlange die Rückfahrt vergällt.

Auf einem unserer Lieblingsplätze genießen wir Speisen frisch aus dem Meer und werden von einem Feuerkünstler unterhalten.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*