Miami (2) 🇺🇸

Wir fahren erst mal wieder runter nach Naples und stoppen einfach nicht. Kurz danach kommt noch eine Kreuzung, die sich Carnestown nennt. Von nun an nur noch Straße, Sumpf und wir. Kurz noch eine, na ja Behausung kann man es nicht nennen. Es ist ein kleines Häuschen, ca 3m²,  am Straßenrand. Daran ein Schild ∆ United States Postal Service ∆. Wer wirft denn hier seine Briefe ein? Sie berufen sich darauf, das Welt kleinste Postamt zu sein. Wetten möchte ich nicht darauf.

80 Meilen geht es durchs Niemandsland. OK – wirklich niemand ist es nicht. Der eine oder andere Alligator wird hier schon zu Hause sein. Ob wir auf seiner Speisekarte stehen, ist mir nicht hundertprozentig vertraut. So schaue ich mich vorsichtig um bei den wenigen Stopps. Die Straße verläuft fast linear auf einer Art Damm. Rechts und links sind Gräben, die den Fluss Everglades, ja es ist ein sehr breiter und sehr flacher Fluss, daran hindern, die Straße einzunehmen.

Wir kommen nach Miami Downtown. Viele Hochhäuser reihen sich.

Unser eigentliches Ziel ist allerdings Miami Beach. Wie jeder Besucher schlendern wir erst mal den Ocean Drive entlang. Das ist der • Place to be • für diejenigen, die zu viel Besitz ihr Eigen nennen. Unzählige Bars locken mit – ja Monster – Cocktails. Interessant, dass die hiesigen Ordnungshüter schon mal wegsehen, wenn du mit Alkoholika über die Straße läufst. Art Deco Häuser säumen die eine Straßenseite, welche befahren wird von allerlei gut gepflegtem Alteisen. Die alten Cadillacs sehen schon sehr ansprechend aus. Hier passen sie irgendwie in die Kulissen. Auch der Normverbrauch von 22l wird so Manche abschrecken, das Teil mehr als nötig zu bewegen.

Gleich vor diesem Ensemble liegt der South Beach. Ein breiter und scheint’s endloser Strand. Auch wenn der Ozean immer eine große Verlockung darstellt, sich in seinen Wellen wiegen zu lassen, kommt mir hier dieses Gefühl nicht auf. Zum einen liegt es sicherlich am Wetter. Zum Anderen ist hier irgendwie nicht die Welt, in der ich mich zu Hause fühle.

Wir wollen noch einen Blick in Miami riskieren, da werden wir von heftigen Regenschauern überrascht. So entern wir die automatische Hochbahn und lassen die Stadt von hier auf uns wirken. Einsam und nur mit zwei Leuten belegt, ziehen die Wagen ihre Runden. Öffentlicher Nahverkehr ist noch nicht so wirklich angekommen in diesem Teil des Kontinents. Wir brechen ab und machen uns auf den Heimweg.

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