Melborn (16) 🇩🇪

Thüringen

Nun sind wir wieder in Deutschland. Es steht nur noch die Reise nach Berlin an. So richtig eilig haben wir es nicht damit. Doch heute muss es nun sein. Die Wettervorhersage spricht von Schneefällen überall. Zum Fahren eigentlich nicht sehr geeignet, doch ich freu mich drauf. Die Hoffnung, weniger LKW-Verkehr aufgrund des Feiertages zu haben, erweist sich als Trugschluss. So folgen wir der Leitplanke für hunderte Kilometer. Die bekannten schneesicheren Gebiete am Wegesrand steuern wir erst gar nicht an. Da herrscht grad Corona Lock down Koller Wuseligkeit. In Thüringen liegt der Schnee sichtbar an den Hängen. Wir müssen mal eine kleine Pause machen um unsere Fahrtüchtigkeit zu erhalten.

So fahren wir bei Großenlupnitz von der Autobahn. So richtig wissen wir nicht wo hin und versuchen einfach Richtung weißer Berg zu fahren. In Wenigenlupnitz kommen wir auch nicht wirklich an den Berg. Nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge erlaubt! Wir schauen uns beim Vorbeifahren das Schloss Neuscharfenberg an.

Das hat wohl dem Hermann von Lupnitz gehört, welcher dem Dienstadel des Klosters Fulda angehörte. Da macht der Name dieses Ortes auch irgendwie mehr Sinn. Und auch wieder nicht. Es nennt sich ja Wenigenlupnitz! Waren wenige dieser Lupnitze hier und wo waren die Anderen? In Großenlupnitz? Ich werds wohl nicht auflösen können und auch das Lupnitzer Geschlecht nicht, denn nach dem letzten Zweig 1440 wuchs da nichts mehr am Stammbaum. So wird der Name des Ortes eher von der ehemaligen Beschreibung des Flüsschens und seines umgebenen Morastes kommen. Hat dann der Edelmann den Namen vom Platze angenommen?

Wir ziehen unverrichteter Dinge weiter und freuen uns auf Melborn. 🌍 Wem kommen da nicht sofort Assoziationen? Ja – da ganz weit unten könnte ich jetzt auch sein. Doch schauen wir uns erst einmal hier um. Der Ortsname hat nichts mit dem Orte da ganz unten zu tun, sondern kommt vermutlich von Sand-Quelle, mit ein paar Lautverschiebungen…

Wir wollen immer noch in den Schnee. Doch auch hier sind die zwar gut ausgebauten Wege gesperrt. Wir stellen uns an den Straßenrand. Gleich die Erste – im Nachhinein die Einzige – Vorbeikommende belehrt uns, dass es etwas ungünstig sei, wie wir hier stehen. Ich entschuldige mich und sage, dass ich mir nur die Füße im Walde vertreten wollte und keinen Ärgern. Schon war der trübe Schein aus ihrem Gesicht verschwunden. Wir sollen da mal ruhig lang fahren, da gibt es besser Plätze wo man halten kann. Das Schild – na ja – so genau nehmen wir’s hier nicht. Ich würd mal sagen, nur bei denen die Lächeln. Also fahren wir noch ein kleines Stück und parken an der Klingborn Quelle.

Erst einmal gehen wir in Richtung Huhrodt. Gleich am Wegesrand eine Überraschung. Steht da doch ein fertig geschmückter Weihnachtsbaum. Also nächstes Jahr nur hier vorbei…

Wir halten uns nun mehr in Richtung Burbacher Pass. Hier sind freie Flächen neben dem Weg. Der Weg an sich ist wie ein Weg so bei der Schneeschmelze ist. Moderig und glitschig. Der Schuhe Geputzheit nicht allzu zuträglich.

Wir folgen dem Weg eine Weile, doch wenn auch die Sonne ist nicht zu sehen, unbeschwert wandern können wir nicht. Schon früh wird es dunkel. So kehren wir und verlassen diesen beschaulichen Ort.

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