Marseille mit Chor 🇫🇷

Marseille Residence La Canebiere Chorseminar

Es war schon eine witzige Idee. Wir können doch mal mit dem ganzen Chor nach Marseille fahren, angeregt durch ein Konzert der marseillesischen Gruppe Cor de la Plana, welche auf Occitan singt. Heut nun kann ich sagen – es ist vollbracht. Tatsächlich haben alle mündigen Mitglieder es geschafft, sich auf ein Datum zu einigen. Ich glaub, das war die größte Hürde.

Erstaunlicherweise war der Cor de la Plana auch bereit, uns zu unterrichten. Unglaublich. Die Kommunikation war zum Teil etwas verfahren. Letztendlich zählt doch nur, dass es zustande kam.

Hinflug

Ich war am Flughafen mit A-E verabredet. Sie wollte sich mit mir 35 Minuten vorher am Gate treffen. Ich beteuerte meinen Versuch und schränkte ihn sogleich dahingehend ein, es höchstwahrscheinlich nicht zu schaffen. Angekommen am Gate, suchte ich sie vergeblich. Gerade wird zum Borden gerufen. Ok – ich rufe sie an. Als Antwort bekam ich die Aussage, dass sie an der Schlange anstehe. Ich zweifele an meinem Augenlicht und schreite die Schlange ab. Nichts. Ich ins Telefon: »Ich kann dich nicht sehen!« Ja ich stehe ja auch noch draußen. Toll. Ich gehe ins Flugzeug und warte. In 5 Minuten soll es losgehen. Da rennt jemand mit dem Rollkoffer über die Rollbahn. (Kommt daher der Name?) Na klar. Wer sollte es sonst sein. Sie hatte meine Aussage so interpretiert, dass alles sehr relaxt sei und dabei aber die Kontrolle vergessen. So war sie 30 Minuten vor Abflug auf dem Flughafen. Sie erzählte dann noch, dass sie noch überlegt hätte mit den Öffentlichen zu fahren, dann aber das Taxi bevorzugte. Cela étant dit, es erinnert mich irgendwie an meine Reisen mit GG. Sprich alles paletti.

Das Seminar:

Des Französischen vollkommen untüchtig, war es für mich einfacher, Okzitanisch zu lesen. Da sind nur ab und zu ein paar Buchstaben beim Lesen wegzulassen. Keine drei Buchstaben, welche dann nur einen Laut ergeben. U bleibt ü und o ist eher u. Welch ein Segen. Ob das grade an der Tafel stehende irgendeinen höheren Sinn ergibt?

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Die rhythmische Betonung ist für uns auch etwas gewöhnungsbedürftig. Ich fand es sehr interessant, wenn auch anstrengend.

Elvis lebt!

Marseille Elvis Rue Vincent ScottoInteressant war auch ein Abend in einer kleinen Kneipe, welche gerade offene Bühne hatte. Was da vorgetragen wurde..  Es ist nicht professionell, aber auch nicht schlecht. Wiederum, der ausgesuchte Musikstil harmoniert nicht unablässig mit den eigenen Vorzügen. Egal. Es war total süß zu sehen, wie gestandene Kerle auf einmal anfingen Elvis zu rezitieren. Den Text mal schnell im Handy nachgeschaut und los. Ein junger Mann im Eichhörnchen Pulli wurde von allen als total süß eingestuft. Zwei Jungs versuchten mehr recht als schlecht, oder andersrum, je nach Gusto, den Saal zu rocken. Einzig der hohe Preis für eines Glases Gerstensaftfüllung, ließ das Wohlbefinden nicht ausarten.

Zurück

Auf dem Flug zurück dann wieder mal etwas Neues. Wir waren etwas spät dran. Der Mittelgang war noch voller Leute als die Durchsage kam: »Wir müssen los! Unser Startfenster ist in 2 Minuten zu. Setzen Sie sich irgendwo hin und tun Sie das Gepäck zwischen die Beine. Wir sortieren, wenn wir in der Luft sind.« Kaum verstummten die Lautsprecher, setzte sich die Maschine in Bewegung. Die Besatzung sortierte eilig die im Gang schwankende Restmenge. Erschwert wurde es dadurch, dass der Flieger restlos ausgebucht war und einige Erkorene diese Situation wohl nicht verstanden. Ist das Startfenster zu, muss man auf ein Neues warten. Das heißt die ganze Flugroute rausnehmen und neu beantragen. Das kann dauern. Auf dem Weg zur Landebahn haben letztendlich alle einen Sitzplatz ergattert. Schnell noch durchrennen, ob alle angeschnallt sind. Einer macht die Sicherheitsinstruktionen, gerade noch rechtzeitig bevor wir starten. Hey, wir haben es geschafft! Ich habe das Gefühl, dass wir uns sehr beeilen müssen. Kaum dass wir fliegen, dreht er ab und schießt über das nahe Gebirge gen Himmel. Die Maschine schüttelt es gewaltig durch. Langsam lässt das Gerüttel nach. Wir kommen über die Wolken. Noch immer fliegen wir mit Vollgas. 5Minuten später scheint sich die Situation zu entspannen. Das Tempo wird merklich gedrosselt. Offensichtlich sind wir jetzt auf Kurs und in der Zeit. Der Kapitän hat es echt drauf. So ein Manöver mit diesen vielen Unbekannten. Hochachtung.

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