Mannheims Umgebung 🇩🇪

Warum wir nun nach Mannheim fahren müssen ist dem großen Getriebe des Lebens zu danken, welches für uns bestimmte, einen Teil unseres Lebensmittelpunktes in diese Stadt verlegen zu müssen.  Das Wetter war Hundekalt, hielt uns aber auch nicht ab, wenigstens kleine Ausflüge in die Umgebung zu machen. Ich war noch niemals in Speyer. Klar habe ich davon gehört, dass unser römischer Oberfeldherr maßgebend für die Gründung dieser Stadt verantwortlich sei und noch einiges von seinem Tross dort überdauerte. Sonst aber hat Speyer meine Kindheit nur marginal tangiert, was auch damit zu begründen ist, dass ich nicht angehörig dem Stamme der Nemeter ( ist daraus dann Niemiecki geworden? ) bin, soweit ich weiß.

Erst einmal kam es mir überhaupt nicht römisch vor, als ich in die Stadt einritt. Eher eine ganz normale Stadt mit einer Kirche. Allenthalben parke ich meine Karosse.

Kaum im Inneren bin ich begeistert von den bunten Fenstern.

In einer Kirche alle Religionen, oder – ich sage mal, sehr grob gegliederte Volksgruppen mit ihren aus dieser Kirche gesehenem Blickwinkel  überlebten Glauben darzustellen, finde ich schon sehr bemerkenswert. Na ja der Luther – versucht doch immer etwas zu reformieren.

Wir hielten uns länger in der Kirche auf als notwendig. Eventuell aber auch nicht. Es kommt ja sehr auf den an, in dessen Maßeinheiten du es misst. Unser Grund hier zu verweilen war das kalte Pflaster außerhalb des Hauses. Ja – der Herr hat ein Auge auf seine Schäfchen und wie er es auch immer tut ihnen beiseite zu stehen – mir war‘s heut recht.

Gegenüber wartet schon die nächste Kirche. Hier besangen wir vergebens die bittere Kälte und erhielten kein Einlas.

Jetzt kommen wir zum Altpörtel.  Ich schau so um mich und versuch zu ergründen, ob nur ich den Fehler bemerk. Beruhigender Weise, sinnieren alle Zugereisten, welche heuer gar wenig vertreten, auch über diese absonderlich aneinandergereihten Buchstaben.

Ab hier nun fängt es an eher so zu erscheinen wie du dachtest, wenn du mal die ganzen Edelbutiken ausblendest.

Ganz am Ende dieser Gasse nun der Anfang des Ganzen. Der Dom.


Der Pfälzer Wald mit seinen Hütten.

Ich konnt erst mal nichts so richtig damit anfangen. Wir fahren echt nicht weit aus Landau raus. An des Hanges Fuß beginnet der Naturlehrpfad.

Ich steh so vor dem Baume und überlege, was ich hier draus lernen könnt. Der Karten Schrift ist kaum noch zu erkennen. Was war die Aufgabe? Was die Lösung?

Ich denk der Baum hatte keinen Bock mehr auf Memory!

Sonst gibt es verschiedene Wege hinauf zur Hütten. Lang ist davon keiner – richtig alpin auch nicht. Bäume stehen auf dem Sand und dazwischen ein paar Felsen – wie anderswo auch.

Hier nun verwunderts mich gar nicht mehr. Wenn die Kinder schon über zehn zählen lernen sollen auf diesem Pfad – dann doch bitte schön richtig.

Oben an der Hütt’n ang’kommen scheinet die Sonnen zu einem kalten Wind. Der Blick ist frei über das Rheintal.

Die Speisekarte beeindruckt mich. Nicht nur die Gerichte, sondern besonders die Preise. Die ganze Küche hier funktioniert ehrenamtlich. Erstaunlich das es so etwas noch gibt. So ist der tiefere Sinn, auf die Hütte zu wandern, nicht das kurze Wandern an sich, sondern vielmehr der Erhalt der Hüttenkultur, beinhaltend das Labsal.

Hier vorgestellt »Handkäse mit Musik«

Und das ist zwei Mal Erbsensuppe mit Brot und eine getrocknete Bratwurst. Das traut man sich selbst in Berlin nicht. Eine getrocknete Bratwurst zu verkaufen. Wie viele Winter wird sie schon hier liegen?

Lang war die Wanderung bisher nicht und so beschließen wir zum Auto zurück den kürzesten aller Wege zu nehmen.


Ob nun Maulbronn noch wirklich zu Mannheims Umgebung gehöret, ist sicherlich umstritten. Wir müssen zurück zum Flughafen und so lieget es auf dieser Reise genau an der Strecke. Auch befreiet uns diese Straße übers Land, von den möglichen Staus auf der Autobahn.

Das Zisterzienser-Kloster ist größer als angenommen. Na evtl. gehört auch nicht die ganze Anlage zum eigentlichen Kloster. Drum herum war mal eine geschlossene Mauer, welche die Franzosen abhalten sollte, alles Wertvolle zu entwenden. Der angrenzende Wein-Hang ward nicht geschützt. So scheint mir des Winzers Tochter Jungfräulichkeit, nicht von sonderlichem Wert, in den Augen der Mönche.

Umgeben von der Mauer Schutz stehen seither ein paar Fachwerkhäuser. Manches erlag dem Feuer.

Das eigentlich innere des Klosters wird heute geöffnet für Denjenigen, der bereit wird sein, ein gewisses Entgelt dafür aufzubringen – ganz im Gegensatz zu den mittelalterlichen Regeln, die nur die wirklich Gläubigen befreiten von dem Zwange draußen zu bleiben. OK – kann sein, dass ich es aus der falschen Perspektive betrachte – kann sein – wohlgemerkt.

Geschuldet der späten Stunde verzichten wir großzügig darauf diesen Obolus zu zollen. Wir verfolgen der Sonne Spiel mit den Kontouren des Hauses.

Wie auch das Spiel der Architekten damaliger Zeit mit den Möglichkeiten, Bedürfnissen und Materialien

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