Les Rencontres de la photographie d’Arles (3) 🇫🇷

Die Fotoausstellung in Arles hat es uns schon seit langem angetan. So beschließen wir sie auch dieses Jahr zu besuchen.  Dierekt hinfahren wollen wir allenthalben nicht. So biegen wir  ab  nach Port-Saint-Louis-du-Rhone.

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Erst einmal geht es durch unzählige Industrieanlagen, welche der Landschaft Lieblichkeit nicht unbedingt zuträglich, bis man dann langsam ans ende des Landes kommt.

Wir landen an der Plage Napoleon und gehen bis zur Mündung. Ein scharfer Wind fegt hier übers Land.

Nach diesem ausschweifendem Spaziergang die kleine Straße parrallel zur Rhone Richtung Arles. Wir kommen an dieser Brücke vorbei, welche schon van Gogh inspirierte. (Pont de Langlois)


Beginnen wir nun den Besuch der Ausstellung. Ich habe alles etwas verkürzt und zusammengefasst und es ist natürlich nur ein Bruchteil dargestellt.

Die Rencontres d’Arles 2024 präsentiert neue Perspektiven durch Erschütterungen, Geister, Spuren und parallele Lesungen. Fotografen, Künstler und Kuratoren bieten vielfältige Visionen und Geschichten, die unser Menschsein reflektieren und immer wieder neu definieren. Diese Erzählungen, ob am Rand oder im Zentrum, eröffnen unterschiedliche Wege, die sich überschneiden und verflechten, ausgehend von den Verwerfungen einer porösen Oberfläche. Dieses komplexe Zusammenspiel eröffnet spannende neue Möglichkeiten. So die diesjährige Idee.


1-ALLES IM NAMEN DES NAMENS

DIE EMPFINDLICHEN OBERFLÄCHEN VON GRAFFITI

Graffiti ist eine komplexe Form der Kunst, die sich an der Grenze zwischen Realität und Ausdruck bewegt. Es ist mehr als nur ein visuelles Medium; es verkörpert eine Verbindung zu Vergangenheit und Gemeinschaft, manifestiert sich als Protest und Identität. Graffiti nutzt städtische Räume und vergessene Oberflächen, um Geschichten und Emotionen auszudrücken. Die Ausstellung „All in the Name of the Name“ versammelt rund vierzig internationale Künstler, die durch verschiedene fotografische Ansätze die verborgenen Aspekte und die Dynamik von Graffiti erkunden und damit das Chaos des urbanen Lebens dokumentieren.

 

 


3-VASANTHA YOGANANTHAN

ZEITRAHMEN

Seit 2020 erkundet Vasantha Yogananthan die Provence und ihre Charaktere im Rahmen seines Langzeitprojekts „Images Imaginaires“. Im ersten Kapitel „Time Frames“ begegnet der Betrachter einer Frau mit Mimosen, die in einer winterlichen, farbenfrohen Umgebung umhergeht. Die Szenen zeigen eine Mischung aus Alltag und Erinnerung, mit Bildern von Bücherregalen und lebendigen Farben, die eine Atmosphäre von Vertrautheit und Nostalgie schaffen. Die Erzählung spielt mit der Zeit und der Stille, während die Frau, möglicherweise F., aus dem Fenster schaut und ihre Geschichte entfaltet.

 


3-MUSTAPHA AZEROUAL UND MARJOLAINE LÉVY

DER GRÃœNE STRAHL

„The Green Ray“ ist ein Projekt von Mustapha Azeroual und der Kuratorin Marjolaine Lévy, das die Grenzen der fotografischen Praxis erweitert, indem es abstrakte Bilder produziert, die Licht und Farbe verkörpern. Präsentiert bei den Rencontres d’Arles, basiert das Projekt auf der Erfassung der Farben des Himmels bei Sonnenauf- und -untergängen in verschiedenen Ozeanen, mithilfe von Seeleuten, die ein festgelegtes Aufnahmeprotokoll befolgen. Azeroual wählt aus diesen Aufnahmen die relevantesten Farben aus, um Abstraktionen zu schaffen, die auf subtile Weise die Ãœberaktivität des Menschen kritisieren und die Verbindung zwischen Mensch und Natur thematisieren. Die Bilder bieten eine sensible, poetische Perspektive auf die Umweltproblematik und ermutigen zu einer neuen Art der Abstraktion, die gesellschaftliche Themen reflektiert.

 

Eigentlich sollte es ja selbstverständlich sein diese junge Dame nicht einfach anzufassen.


4-REFLEXION – 03.11.11

JAPANISCHE FOTOGRAFEN STELLEN SICH DER KATAKLYSMUS

Am 11. März 2011 erschütterte ein starkes Erdbeben der Stärke 9 die Nordostküste Japans und löste einen verheerenden Tsunami aus, der massive Zerstörungen anrichtete und zu einem Atomunfall im Fukushima-Kraftwerk führte. Die Folgen waren katastrophal: 19.765 Todesopfer, 2.553 Vermisste und 20.000 Obdachlose. In Reaktion auf die Katastrophe mobilisierten japanische Künstler, insbesondere Fotografen, um die anhaltenden Auswirkungen und den Wiederaufbau zu dokumentieren. Ihre Arbeiten beleuchten sowohl die sozialen Ungleichheiten als auch die historischen Kontexte der Region. Die Gruppenausstellung „Reflection – 11/03/11“, die erstmals in Arles präsentiert wird, zielt darauf ab, die europäische Perspektive auf diese Tragödie und ihre sozialen und ökologischen Konsequenzen zu schärfen.

Zum Schutz vor zukünftigen Tsunamis wird direkt an der Küste eine hohe Mauer gezogen. Man lebt dann dort quasi nicht mehr am Meer. Ich bezweifle, dass die trügerische Sicherheit den Verlust aufwiegt.


4-MARY ELLEN MARK

BEGEGNUNGEN

Mary Ellen Mark (1940–2015) war eine amerikanische Dokumentarfotografin, die sich von humanistischen Idealen leiten ließ und Menschen aus verschiedenen Lebensrealitäten porträtierte, insbesondere diejenigen, die oft übersehen werden. Ihre Arbeit zeichnete sich durch Wärme, Empathie und eine langfristige Bindung zu ihren Protagonisten aus, die sie häufig über Jahre hinweg begleitete. Mark arbeitete für renommierte Magazine, doch viele ihrer Projekte entwickelten sich zu persönlichen Arbeiten. Sie strebte danach, universelle Emotionen in ihren Fotografien festzuhalten. Die Ausstellung „Encounters“ präsentiert fünf ihrer bedeutendsten Projekte, die sich mit Themen wie Frauen im Oregon State Hospital, Straßenkindern in Seattle und Sexarbeiterinnen in Mumbai befassen. Ergänzt werden diese durch seltene Archivmaterialien, die Einblicke in den Entstehungsprozess ihrer Langzeitserien bieten.

 

Das schgon echt hart, dass Mütter gezwungen sind, ihre 12 jährigen Töchter an ein Bordell zu verkaufen um etwas essen auf dem Tisch zu haben.

Das waren wirklich sehr toll gemachte Bilder, welche die Stimmung sehr gut rüber brachten. Nur leider ist das ja kaum emotional unbeschadet zu überstehen. Wenn ich mir gerade die politische Lage in der Welt ansehe, was da neuerdings gewählt wird, was neuerdings gesagt werden kann, erschreckt es mich schon sehr. Zumal in Deutschland. Wo wir sicherlich keine Sorge hätten jemanden auf der Welt zu finden welcher sein Leben gegen unser Leben tauscht.


7-SOPHIE CALLE

WEDER VERSCHENKEN NOCH WEGWERFEN

Kurz vor der Eröffnung meiner Ausstellung „À toi de faire, ma mignonne“ im Musée Picasso in Paris wurde eine meiner Serien, „The Blind“, durch einen Sturm beschädigt, was zu einem Schimmelbefall führte. Um Kontaminationsrisiken zu vermeiden, entschieden die Restauratoren, die Werke zu zerstören. Um ihre Abwesenheit zu inszenieren, plante ich eine Zeremonie, die den Prozess der Zersetzung thematisierte. Inspiriert von Roland Topor entschied ich, die beschädigten Werke im Kryptoportikus in Arles zu begraben, einem Ort, der ironischerweise ebenfalls unter Feuchtigkeit gelitten hatte. Ich fügte auch persönliche Gegenstände hinzu, die mit Verlust und Tod verbunden waren. Diese Zeremonie sollte den verbleibenden Worten der Werke eine letzte Bedeutung verleihen, indem sie in die Stadt integriert wurden.


Lisa Kahane


8-ISHIUCHI MIYAKO

BESITZ

Der Text reflektiert über den unvermeidlichen Verfall und den Tod, insbesondere im Kontext des Verlusts der eigenen Mutter. Nach ihrem Tod fühlte sich der Autor mit den zurückgelassenen Gegenständen seiner Mutter verbunden und begann, sie zu fotografieren. Durch diesen Prozess verringerte sich die emotionale Distanz zwischen ihnen, und er erkannte den Körper seiner Mutter in den Dingen, die sie berührte. Die Fotografie wurde für ihn ein Mittel, unsichtbare Emotionen sichtbar zu machen. Obwohl der Tod seiner Mutter vor 24 Jahren geschah, beleben die Fotos der Serie „Mother’s“ jedes Mal, wenn sie gezeigt werden, die Erinnerung und Verbindung zu ihr neu. In Arles werden diese Werke nun in einem neuen Kontext präsentiert und erhalten eine aktuelle Bedeutung.


9-FONDATION MANUEL RIVERA-ORTIZ

Schon der Besuch des Hauses an sich ist lohnenswert.

Hommage – Camille LEPAGE

How was your dream ? – Thaddé COMAR

Echoes of the Everyday

Körperperformance – Soli KIANI


10-MARINE LANIER

HANNIBALS GARTEN

Der Lautaret-Garten, auf 2100 m Höhe gelegen, ist der höchstgelegene Garten Europas und ein einzigartiges Konservatorium für alpine Pflanzen aus verschiedenen Kontinenten. Hier leben Forscher und Botanikern zusammen und diskutieren unter anderem die epische Geschichte von Hannibal, der die Alpen überquerte. Der Garten wird als eine Art Widerstandsbastion im Kontext des Klimawandels betrachtet. Seit dem 19. Jahrhundert widmen sich Wissenschaftler der Erhaltung der Artenvielfalt und dem Samenaustausch, um das lebendige Gedächtnis unserer Pflanzenwelt zu bewahren. Ein besonderes Experiment namens „Fliegende Almen“ wird durchgeführt, bei dem Almen per Hubschrauber verpflanzt werden, um die Auswirkungen klimatischer Veränderungen zu untersuchen. Das Experiment soll 2025 abgeschlossen sein und wird wichtige Einblicke in die zukünftige Landschaft der Alpen und darüber hinaus geben.


11-MICHEL MEDINGER

HERR DER DINGE

Michel Medinger, ein ehemaliger Olympia-Athlet und heute einer der bedeutendsten Fotografen Luxemburgs, ist ein Autodidakt, der sich von der niederländischen Malerei sowie den Surrealisten und Dadaisten inspirieren lässt. In den letzten vier Jahrzehnten hat er eine Leidenschaft für das Stillleben entwickelt und experimentiert mit verschiedenen fotografischen Techniken, die er in seinem eigenen Labor umsetzt.

Seine Fotografien entstehen aus sorgfältig inszenierten Kompositionen einer vielfältigen Sammlung von Objekten, die er über die Jahre angehäuft hat. Diese Sammlung umfasst alte Werkzeuge, Vogelskelette, verwelkte Blumen und andere skurrile Gegenstände, die in seinen Arbeiten eine symbolische Bedeutung erhalten.

Medingers Bilder, die oft ungewöhnliche Assoziationen zwischen den Objekten schaffen, thematisieren Fantasie, Erotik und den Tod. Sie laden zur Auseinandersetzung mit den großen Fragen des menschlichen Daseins ein und feiern die Zerbrechlichkeit und Schönheit der Existenz. Eine bevorstehende Ausstellung wird etwa fünfzig seiner Fotografien, darunter auch unveröffentlichte Werke, sowie Objekte aus seiner Sammlung präsentieren, zusammengestellt in einem monumentalen Kuriositätenkabinett.

 

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass beschreibt unseren Umgang mit dem Planeten. Da helfen auch keine Schnüre mehr. Was hin ist ist hin.

Das sollte Maria wirklich einmal machen, mit den, so scheint’s vehement über christlichen Kindlein, welche die Worte des Herrn in ihrem Sinne auslegen und dann auch noch behaupten, die einzig richtige Auslegung gefunden zu haben.


12-NICOLAS FLOC’H

FLÃœSSE, OZEANE, DIE LANDSCHAFT DES MISSISSIPPI IN SEINEN FARBEN

Nicolas Floc’h beschreibt in seiner neuen Serie „Rivers Ocean“ die Vielfalt und Bedeutung der Wasserfarben, die er fotografisch dokumentiert. Durch seine Arbeiten verbindet er monochrome und Landschaftsmalerei, wobei die Farben und Lichtverhältnisse unter Wasser zentrale Elemente sind.

Floc’h verfolgt den Wasserlauf in verschiedenen Einzugsgebieten, von Mississippi bis Rhône, und dokumentiert die Wasserfarbe an 224 Standorten in 31 Bundesstaaten. Jede „Wassersäule“ besteht aus Panorama-Unterwasserfotos, die vertikal nach Tiefe angeordnet sind. Zusätzlich entstehen Schwarz-Weiß-Fotografien des umliegenden Landes.

Die Ausstellung auf den Rencontres d’Arles zeigt eine Auswahl dieser Fotos und bietet einen Einblick in den amerikanischen Wasserkreislauf und die Farblandschaften.

Das ist nun was genau nach meinem Geschmack. Wer ist nicht schon mal in einen Farbenladen gegangen und hat das solche Farbtäfelchen vorgelegt bekommen? Klar dachte da jeder an die Farben des Mississippi.

 


14-MUSÉE RÉATTU

Jean-Claude Gautrand – Abriss von les Halles

Das ist auch interessant. Hier werden nackte Frauenkörper mit Kunstwerken vermischt.

Das Original –

und die hinein drapierte nackte Dame. (Lucien Clergue)

Natürlich gibt es auch klassische Bilder. Interessant fand ich, dass die beiden großen Bilder Ausschnitte des Kleinen beinhalten. (Jacques Réattu)

 

Naissance des nus – was wohl eher die Geburt des Nackten als die Nacktgeburt bedeuten soll.

 

Alfred Latour – Regard sur la forme

 

Als krönender Abschluss in diesem Haus, dieses Bild, welches Les Saintes Maries de la Mer darstellt. Treffender, eher reduzierender, hätte ich es auch nicht zeichnen können. Ihr habt’s gleich erkannt, oder?

OK- nen Picasso geht auch noch.

Zusätzlich zu den vielen Besuchern der Ausstellungen sind hier auch etliche Gruppen von, ich würde mal sagen, Student*innen unterwegs, welche über die Ausstellungsstücke debattieren oder Formen versuchen nachzuzeichnen.


15-Transcendence

Die Ausstellung *Transcendence* zeigt die Werke von sechs japanischen Fotografinnen – Hosokura Mayumi, Iwane Ai, Okabe Momo, Suzuki Mayumi, Tonomura Hideka und Yoshida Tamaki. Sie nutzen Fotografie als Mittel der Selbstbehauptung und Widerstandsfähigkeit und drücken durch intime Porträts, Landschaften und poetische Experimente persönliche und kollektive Erfahrungen aus. Die Ausstellung, inspiriert von *10/10 Celebrating Contemporary Japanese Women Photographers* (2022), würdigt die Kraft der Verletzlichkeit, die Vielfalt und den unerschütterlichen Geist von Frauen in der zeitgenössischen japanischen Gesellschaft.

Das scheint mir wie kommen und vergehen, wie auch

in diesen beiden Bildern.


16-RAJESH VORA

ALLTAGSBAROCK (2014-2019)

Rajesh Vora begann 2014, sich für die volkstümlichen Skulpturen auf den Dächern von Häusern im ländlichen Punjab zu interessieren. Diese dekorativen Objekte wurden in den späten 1970er Jahren von den NRI (Non-resident Indians) populär, die in ihren Dörfern Häuser bauten. Die Skulpturen, darunter Flugzeuge, Panzer und Tiere, spiegeln den Wohlstand und die Geschichten der Besitzer wider, auch wenn die Häuser oft unbewohnt sind. Vora reiste über 6.000 km, um diese einzigartige Ästhetik zu dokumentieren, die die Architektur der Region prägt und humorvolle, feierliche und erinnerungsreiche Geschichten erzählt.


16-RANDA MIRZA

BEIRUTOPIA

„BEIRUTOPIA“ ist ein visueller Essay, der aus biografischer Perspektive die tiefgreifende Krise im Libanon thematisiert. Die Ausstellung umfasst sieben Werke aus den Jahren 2000 bis 2022 und reflektiert die brutale Transformation Beiruts nach dem Krieg. Durch verschiedene Serien wie *The Sniper* und *Abandoned Rooms* setzt sich der Künstler kritisch mit den Auswirkungen der Gewalt und der Zerstörung auseinander. Die Serie *Beirutopia* beleuchtet die problematische Wiederaufbaupolitik und den Verlust der städtischen Identität. Werke wie *#crisisbillboard* thematisieren den wirtschaftlichen Zusammenbruch, während die permanente Gewalt eine poetische Vision der Resilienz überlagert.

 


17-NHU XUAN HUA UND VIMALA PONS

HIMMEL UND HÖLLE

Wie dient das Zuhause als erster Kosmos der menschlichen Vorstellungskraft, ein Ort des Schutzes und der Selbstentfaltung? Die Ausstellung *Heaven and Hell* besteht aus Fragmenten realer und imaginärer Häuser, die Geschichten veränderter Realitäten erzählen. Identität wird als fortwährender Prozess verstanden, der durch Vorbilder geprägt wird. Die fotografischen Figuren sind von Heldinnen aus verschiedenen Bereichen inspiriert und verkörpern Selbstkonstruktion. Künstler wie Nhu Xuan Hua und Vimala Pons erkunden die Beziehung zwischen Körper und Handlung und betonen die Selbstbestimmung der Frau als Subjekt. Die Ausstellung schafft mehrere Erzählebenen, die Realität und Fantasie in Bewegung halten.


18-STEPHEN DOCK

ECHOS

Der Fotograf Stephen Dock hinterfragt in seiner Ausstellung *Echoes* die Darstellung von Kriegen in einer bildgetriebenen Gesellschaft. 2011 begann Dock, den Krieg in Syrien ohne Auftrag zu dokumentieren. Er fotografierte Widerstandskämpfer, zerstörte Städte und das Leid der Zivilbevölkerung und verfolgte die daraus resultierende humanitäre Krise bis nach Jordanien, den Irak und Europa. Jahre später distanziert er sich von der reinen Dokumentation und interpretiert seine Bilder neu. Durch Manipulationen wie Strecken und Zuschneiden versucht Dock, die traditionelle Kriegsdarstellung zu dekonstruieren und ein neues, zeitgemäßes Bild des Krieges zu schaffen, das nicht mehr den gängigen visuellen Mythen folgt.


18-WAGON-BAR

A SHORT HISTORY OF RAILWAY DINING

Die Geschichte der Verpflegung in Zügen begann in den 1860er Jahren in den USA und breitete sich weltweit aus, wobei die Compagnie Internationale des Wagons-Lits (CIWL) in Europa eine Vorreiterrolle spielte. Speisewagen wurden ein Symbol für den Luxus des Reisens, insbesondere in der Zwischenkriegszeit. In den 1950er Jahren führten neue Verpflegungskonzepte wie Buffetwagen und mobile Angebote zu Innovationen. In den 1970er Jahren wurde die Küche aus den Zügen verbannt, inspiriert durch die Luftfahrt. Die gezeigten Fotografien in der Ausstellung stammen aus Archiven und dokumentieren nicht nur technische Neuerungen, sondern auch kulturelle und ästhetische Entwicklungen der jeweiligen Zeit.

 

Das hätte ich auch gerne mal so serviert bekommen


18-BRUCE EESLY

NEW FARMER

Die Fotos in Broschüren von Agrarkonzernen suggerierten, dass die Grüne Revolution ein voller Erfolg war: ertragreiche Pflanzen, zufriedene Landwirte und moderne Maschinen prägten das Bild. Das Projekt „New Farmer“ hinterfragt diese Darstellung, indem es vermeintliche Dokumentarfotos aus den 1960er Jahren zeigt, die jedoch KI-generiert und unrealistisch sind. Mit Humor und Absurdität stellt es die vorherrschende Erzählung der Grünen Revolution infrage. Statt Monokulturen zeigt es übergroßes Gemüse und regt dazu an, kritisch über die menschliche Beziehung zur Natur und die Folgen unseres Handelns nachzudenken.

 


20-LEE FRIEDLANDER FRAMED BY JOEL COEN

Die Ausstellung *LUMA Arles präsentiert Lee Friedlander Framed by Joel Coen* zeigt 70 Fotografien und einen Film und beleuchtet die 60-jährige Karriere des Fotografen Lee Friedlander. In Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Joel Coen wird eine Verbindung zwischen beiden Künstlern erkennbar, die die Macht der Bilder untersuchen. Sie teilen eine Faszination für zersplitterte Rahmen, trügerische Kompositionen und Spiegeleffekte. Die Ausstellung präsentiert Friedlanders Werke wie individuelle, seltsame Geschichten und schafft eine filmische Atmosphäre.

Kommen wir erst einmal zu dem Gebäude, was diese Ausstellung beherbergt:

 

Auch ohne eine Ausstellung lohnt sich der Besuch.

Folgend nun ein paar Ausstellungsstücke.

Ich habe auch schon etliche solche Bilder gemacht. Immer wenn man aus dem fahrenden Auto heraus fotografiert, ist in dem Moment ein Laternenpfahl oder ein Busch oder… Ich habe diese Bilder allerdings gelöscht. Das war eventuell ein Fehler.


21-LA MÉCANIQUE GÉNÉRALE

 

Martha Rosler. Photo-Op, photomontage, House Beautiful: Bringing the War Home series

Hans-Peter Feldmann – »100 Jahre«

A hint of red in the scene



Das war die Ausstellung. Natürlich schauen wir uns auch nebenbei die Stadt an,

die Leute die hier musizieren,

die alten Gebäude,

ein paar Galerien,

ein paar ausgestellte Fotos in Schaufenstern,

erschöpfte Besucher.

Ist das nun ein Ausstellungsstück oder real, fragte ich GG nach machen dieses Fotos.

Natürlich wollten wir auch nach Alberon in unser Lieblingslokal. Das hatte allerdings geschlossen. So bretterten wir nach Saintes-Maries-de-la-Mer um dort anzukommen, als die Sonne gerade im Meer versunken war.

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