Lateinamerika 🇦🇷 (35)

Argentinien [Salta]

La Garganta Del Diablo

Joe: Salta und die umgebenden Orte sind nun so, dass man sich nicht mehr wie zu Hause fühlt. Es ist sehr der koloniale spanische Akzent zu spüren. Auch die Lebensweise und das Temperament ist ein anderes. Eventuell liegt dieses auch an der durchschnittlichen Temperatur. Es kommt jedenfalls mehr in die Richtung dessen, was man sich unter Südamerika vorstellt.
Heute wollen wir nach Cafayate fahren. Aus der Stadt kommen wir sehr langsam. Dann noch einige Vororte. Die Zeit geht vorüber, ohne das wir wirklich Kilometer gewonnen haben. In der Nacht hatte es ja geregnet. Jetzt kommt dieses Wasser aus den Bergen hier an.

Salta

Viele Straßen gleichen Bächen, und du kannst nur durch die Schneise in den Bäumen erkennen, dass du noch auf der Straße bist. Die Mietwagenfirma hatte uns angedroht, dass sie 100 Pesos kassieren, wenn das Auto sehr dreckig ist. Schon sind sie weg. Egal.
Die Abstände zwischen den Ortschaften werden immer größer. () Bald ist kaum noch ein Ort zu sehen oder als solchen auszumachen.

Alemania
Alemania

Es wird bergiger und wir kommen in das durch den Fluss Río de las Conchas gegrabene Tal. Ab hier wird dann unsere Durchschnittsgeschwindigkeit noch langsamer. Die Berge haben sehr viele Farben und Formen. Überall wieder neue Ausblicke. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

 

20150308 106 Salta-Cafayate(Ar)

Los Castillos
Los Castillos

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20150308 185 Cafayate-Cachi(Ar)

20150308 108 Salta-Cafayate(Ar)

Gegen 14:00 haben wir dann endlich Cafayate erreicht. Es ist ein Weinanbaugebiet. Sehr lokal soll das hier produzierte Wein-Eis sein. Vorher noch eine kleine Stärkung und dann zum Eisladen. Der hat zu. Am nächsten eine Schlange. Uns läuft die Zeit davon. Wir müssen ja auch noch zurück. Es sind auf der Straße, die wir gekommen sind, nur 180 km. Wir wollen aber eine andere Straße nehmen. 280 km. Ist nicht wirklich viel, aber in Argentinien musst du mal einfach mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 35 km/h rechnen. Diese Erkenntnis sollte uns bald kommen. Wir verzichten auf das Eis und machen uns auf den Weg. GG. »Die ersten Kilometer kannst du ein wenig schneller fahren. Da ist nix«. Ok dann mal los. Ein paar Kilometer weiter stand dann ein Schild – Ende des Asphalts – weiter ging es dann auf einem Sandweg. Das ist nicht weiter problematisch. Dreckig war das Auto eh. Solange der Track eben und gerade ist, kann man darüber auch ganz schön heizen. Das ging auch die ersten 5 Kilometer gut und wir machten uns keine weiteren Gedanken. Es sind nur noch 240 km. Die Strecke wird immer kurviger und reizvoller in den Panoramen. Also wir müssen schon mal ab und zu anhalten, um es zu betrachten und zu genießen.

20150308 191 Cafayate-Cachi(Ar)

Es ist sehr abwechslungsreich. Das Fahren kann man mittlerweile nur noch Driften nennen. Der Weg ist ein einziges ´Wellblech´ was bewirkt, dass der Wagen nur noch ca. 30 % Bodenkontakt hat. Die Staubwolke hängt hinter uns meilenweit in der Luft. Die Formen der Felsen sind sehr bizarr.

Wohnen – nein danke. Es gibt vereinzelt so etwas wie Ansammlungen von Häusern. Die meisten dieser Häuser sind genauso bevölkert, wie hier vermutlich Regen fällt. Gar nicht! Wenn es hier mal regnet, kannst du sicher alle Regentropfen mit einem leeren Marmeladenglas einfangen im Bereich von 100sqm, wenn du ein wenig hin und her läufst.

Schön waren allerdings die Paprikatrocknungsflächen. Die Teile werden hier einfach in der Gegend verteilt und die erbarmungslose Sonne tut den Rest.

So kam es, dass der Tag vorüberging, die Straße aber nicht. Wir hatten noch 180 km zu schaffen. Mehrere Aspekte sprachen dagegen, weiterzufahren.

Erstens ist es nicht so einfach, in der Nacht solch eine unbefestigte Straße zu fahren, wo du nicht weißt, was hinter der nächsten Kurve kommt.

Zweitens verliert man viele tolle Ausblicke.

Drittens kommt das schwerste Stück der Straße noch.

Viertens wurde uns gesagt, das wir dafür noch mal 5 Stunden brauchen werden.

Lehre Nummer eins: Argentinien zieht sich ganz schön!

Wir stoppen in der einzigen Gemeinde an des Weges Rand, die eine solche Bezeichnung überhaupt verdient. Cachi. Der Entrance in die Stadt versprach nichts Gutes. Wir wurden aber eines Besseren belehrt. Es ist eine wirklich nette, ruhige Stadt. Wir bekamen ein tolles billiges Zimmer mit Terrassenblick auf die Kirche und die Sechstausender.
Ein kleiner Spaziergang durch die Stadt ist noch drin. Die Kirchenglocken riefen die ganzen Schäfchen. Toll ist, dass da ein junger Mann auf das Kirchendach klettert und dann gegen die Glocke haut. Es ist Sonntag und so ist sicher eine etwas üppigere Zeremonie. Es wurden Tabletts mit Kuchen in die Kirche getragen. Ich hatte das Gefühl, alle waren da. Einige, die keinen Platz im Inneren fanden, erlebten die Predigt vom Platze aus. Wir haben den Ort sehr genossen.

Cachi(Ar)
Cachi(Ar)

Circuito Valles Calchaquíes

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