Kunsthalle Manheim 🇩🇪

Das nenne ich eines der ehrlichsten Kunstwerke die mir in meiner Zeit untergekommen sind. Auch wird die Putzfrau sich nicht genötigt fühlen nachfragen zu müssen, was sie selbstverständlich in ihrem Dasein bestärkt und zufriedener nach Hause gehen lässt. Ihr Mann*in profitiert von ihrer guten Laune und wird sich genötigt fühlen, ihr eine kleine Aufmerksamkeit entgegenzubringen. So setzt ein gelungenes Kunstwerk eine Spirale der Glückseligkeit in Gang, die da wird enden in dem totalen Weltfrieden. So war‘s sicher gedacht. Es gibt halt aber noch Andere. Ich persönlich wage es mir rauszunehmen einen kleinen Fehler bemängeln zu möchten. Physikalisch gesehen ist es ja nicht 1m Kunst sondern 1m².

Kaum in der Halle begegne ich einem alten Bekannten. Entwickle ich mich zu einem Kunstkenner oder Jemand der weiß was Kunst ist. Muss ja nicht immer dasselbe bedeuten. Also Max Ernst und sein Steinbock – klar in Kombination mit Materialien des Alltags.

Mannheim ist gerade so groß wie Charlottenburg. Allenthalben haben sie sich ein Museum von beachtlicher Größe gegönnt. Dieses wurde erst kürzlich markant erweitert. Nicht immer bin ich ein Freund moderner Architektur. Auch wenn du hier vor dem Wasserturm stehst; dahinter ein gar lieblich Springbrunnen; Blumen und Bäume welche ihre Kronen genüsslich in das morgendliche Blau recken; Paare schlendern sonnengebadet, eine liebevolle Aura mitführend – und nun dieses sehr geometrische Gebäude, Klotz, Kubus. Innen jedoch erscheint das Haus sehr großzügig. Lichtdurchflutet von allen Seiten. Aber deine Zeit läuft, obgleich du mit dem Entrichten des Eintritts den ganzen Tag hier rumlümmeln kannst.

Hier haben Menschen, welche in Regionen oder in einer anderen Zeit lebten nicht das gelbe Blühen der Sonnenblumen authentisch wahrnehmen können, sich daran gemacht, diesen Fehler zu korrigieren. Komisch, denke ich bei mir, ich habe nie versucht bunte transparente Folien auf die Mattscheibe zu kleben um mehr Farbe in mein Leben zu bekommen. Auch wenn ich in dem Teil aufwuchs wo grau eine der gräulich gebräuchlichsten Schattierungen war.

Das ist ja klar – oder. Auf jeden Fall unbestimmt schön.

In dem alten historischen Teil des Museums, ist eine Installation welche mich sehr faszinierte. Du kommst da in so einen Raum und denkst »Hm – da ist wohl irgendwas kaputt – kann ja mal vorkommen« Du gehst also weiter und plötzlich erscheinen deine Umrisse wie aus dem nichts. Ich bin natürlich angefixt.

So fertige ich ein Kunstwerk mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen. Auf jeden Fall verlierst du dabei eine Menge Kolorieren. Kunst ist gesund!

Also Rudi – da ist dem Baer doch wohl nicht etwa zu viel Wind um die Nase gefegt? Der Raum ist creme und das Bild ist größtenteils blau!

Jeder Maler versuchet so wenig von dem was hier mehr mehr oder besser gesagt nur dargestellt wird. Farbtropfen, Kleckser, unregelmäßig gestrichen. Der Maler wird gerüget werden, der Künstler gelobt. Wenn Malern jedoch eine Kunst wäre….

Eigentlich bräuchte es nun keine Erklärung dafür. Da hat irgendein Lüstling* doch der Figur die Kleidung geraubt. Nicht nur das die Figur nun bloßgestellt vor aller Welt Augen, nein auch noch die Klamotte unbedacht daneben.   Kein Wunder des traurigen Gesichts.

Was nun soll das sein. Senkrechtliegen für Raumfahrer? Warum zwei. Und wenn schon Zwei warum so weit auseinander.  Rot ist ja nicht schlecht – aber sonst? Ich habe da mehr Fragen als Antworten.

Wie schön wär‘s wenn‘s bequem und erlaubt.

Wo fange ich an? Schon mal diese Krankenhausbetten. Diese in einem Fall von oben herab. Klar bist du, wenn es dich mal verschlagen sollte ins Krankenhaus, nicht gerade auf dem Höhepunkt deines Lebens, solltest du nicht gerade der Welt ein Neues schenken. Aber der hier angedeutete Abgang, Wasserfall gleich, kann nur damit Enden womit alles endet für dich. Wer nun will so etwas in sein alltäglich Wohnzimmer aufstellen wollen? Hinzu kommen die Jammergeigen, welche zu dem an sich schon äußerst leidvollen Gedanken noch einen entsprechend heulenden unharmonischen Ton hervorbringen. Die Stahlnetze vor den Fenstern, von mir nur architektonisch betrachtet, machen immer mehr Sinn.

Interessant find ich das Gemixte. Alle Stielrichtungen, für jeden was.

Wenn du dich fragst, was der Künstler damit ausdrücken wollte, dann bist du hier am falschen Ort – du Banause! Das ist doch wohl klar. Hast du dich noch nie gefragt oder wurde an dich noch nie die Frage herangetreten? Auf der Suche nach der Antwort, kurz bevor du 42 erreichst, musst du hier vorbei.

Einer meiner Lieblingskünstler, das kann man nun fast schon sagen, hat mich mal wieder sehr bewegt. Das Kunstwerk an sich betrachtet, verdient freilich die Bezeichnung schön wie auch augenfällig. Nach dem ersten Eindruck möchte man näher erkunden, was es auf sich hat mit dem dargestellten Geschehen. Probiert es mal! Schaut und sagt was ihr seht.

Fertig?

Ich sehe also einen großen Fisch – könnte auch ein Wal sein. Ist es der, welcher nur durch seine blose Existenz einen Kapitän in den Wahnsinn trieb, weil ein Mann nun einmal tuen muss was ein Mann tuen muss, auch wenn er dadurch untergeht? Ist das kleine Bibbele in seiner Unschuld das Wesen, was den großen Fisch besänftigt? Ist das ein Blutmond? Jener der spiegelt die Greultaten derjenigen, welche denken im Recht zu sein, eines Jemandes roten Lebenssaft unbändig fließen zu lassen? Oder zeiget es nur die Farbe meines Gesichts, erwischt worden, eine schöne Maid zu lange betrachtet zu haben?….

Wir lesen : Mutter und Kind auf dem Erdball

Im Ernst, Max?

Ich mag das Bild genauso wie das vorherige. Auch hier die Diskrepanz zu dem was mich meine Mutter und Großmutter lehrte. Was bin ich denn nur für ein Troll, dass ich’s nicht erkenn? Möwenflug. Klar – das ist es!

Untertitelt mag dieses Werk sein mit „Ferne Mädchen“ Ich sinniere und weiß nicht, was damit gemeint. Sind es ferne Tage in denen Mädchen so zurechtgemacht den Corso bevölkerten? Sind es heute Frauen und wir erhaschen einen Blick in die gar so unwiederbringliche ferne Vergangenheit? Sind es Mädchen aus fernen Ländern? Doch obwohl – wie kann er’s wissen? Können sie nicht auch genau hier zu Hause sein nur des Künstlers Stereotyp hängt in einer fernen Zeit im fernen Land?

Das nenne ich großzügig. Großartige Kunst braucht halt ein großartiges Umfeld. Aber wer hat der hat und wenn er will, kann er auch.

Hier nun ein wirklich beachtlicher Raum. Darin ausgestellt die Essence. Sicher sehr beeindruckend aber die Essence hätt ich mir kompakter vorgestellt.

Interessant ist auch diese Art der Darstellung von Kunstwerken. Ich finds gut, nur vorweg. Sicher hätte ich das mehr in Räumlichkeiten erwartet die nicht so viel Raum bieten. Hier jedoch sind einige der Räume – Kuben minimal gefüllet mit Kunst und einige zum Bersten voll.

So sah es bei mir auch mal aus. Gut ohne die Frauen mit der Stange aber immerhin so schwarz. Auch bei mir wurde dieses von einem „Künstler“ seines Faches angelegt. Brauch ich echt nicht noch mal.

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