Kulturelle Landpartie 🇩🇪

Wendland

So was ist nun die Kulturelle Landpartie? Da werden selbst die abweglichsten kulturellen Geschmäcker bedient. Musik – jeglichen Couleurs – Mitmachworkshops in – Sprechen mit Blumen – Ja, da wollt ich gerne mitmachen. So sitze ich testweise vor diesem Löwenzahn und rede darauf los. Meint ihr er zeigte irgendwelches Interesse. Ts Ts. Eingebildeter Löwenzahn, aber warte mal bis die Kuh kommt. Yoga mit dem Sonnenaufgang – mit zunehmender Mitte des Jahreszyklus gehet die Sonne immer früher auf. Das wirkt etwas kontraproduktiv. Im Winter so gegen 10:25, nach dem Kaffee – OK. Nicht jedoch so kurz nach 4. Holzbearbeitung, Ton formen, Spinnen, Tanzen, Hofführungen, Filzen, Theater, Geschichten erzählen

Das nun verteilt auf einer großen Fläche und in einem großen Zeitrahmen.

Damals in Rudolstadt sangen wir in einem normalen öffentlichen Bus. Diese machte einige der Organisatoren der Kulturellen Landpartie auf uns aufmerksam. Sie luden uns ein, etwas zu dieser beizusteuern. Eine so große Gruppe zu dieser Zeit unterzubringen ist gar nicht so einfach. Auch die Zeltplätze waren schon reichlich gefüllt. Ich fand noch ein Gästehaus in dem Jagtschloss Görde, welches Platz für alle bot.Angekommen im Orte Görde waren wir schneller hindurch, als wir uns es erträumen ließen. Kaum im Wendland mussten wir wenden. Erscheint mir durchaus logisch wie konsequent.

Wohin damalig der König Georg seine Jagdgäste verfrachtete, damit sie ihm nicht in den näheren Wäldern ein Artensterben bescheren, sitzen wir heute und genießen leiblich Labsal.

Natürlich fast Vegan und voraus denkend – Weihnachten kommt ja auch bald wieder.

Hitzacker liegt auf einer kleinen Insel im Strome der Elbe. Ganz genau gesagt ist es an einem Ufer und ein Rinnsal fließt drum herum, die Insel bildend.

 

Fachwerkhäuser mal in schwarz weiß oder in Klinkeroptik. Oft auch mit einem Spruch verziehret, der wohl die vermeidliche Weisheit der Bewohner kund tun sollte. Ganz abwegig ist der Inhalt nicht.

 

Wir starten in der Vielharmonie. Ein total verwinkeltes Haus mit Balustrade und halben Bäumen als tragende Elemente, einschließend einen Hof, wo auf einer Harfe gespielt Kinderlieder zu Erbssuppe, Kaffee und Kuchen geboten werden. Oben eine Künstlerin, welche ahn Haufen Nackerte in Ton geformt ausstellet. Künstlerischer Schwinkroam halt. Zwischen den Bäumen kannst du dich dann selbst versuchen. Dir bleibt es überlassen ob du dich gleichwohl an das modellieren schöner Brüste wagest oder einfach nur einen Hammer in Lehm nachbildest.

Die Veranstaltungsorte sind sehr verstreut. Du musst dir echt überlegen was dich wann am meisten reizen könnte um dann zu entscheiden ob du wirklich gewillt bist, da hin zu fahren. Ein paar von uns entscheiden sich für Neu Tramm. Da sollen ein paar Russen Crazy Rumba spielen mit humoristischen Einlagen. Am Eintritt steht 7-10€. Na ja – du sollt selbst entscheiden wie gut es dir geht und dahingehend einen Betrag wählen. Angekommen steht da erst mal eine riesen Schüssel mit Feuer drin. Dahinter die Bühne und rechts davon noch eine Gorleben, Atomkraft nein danke, keine Straßen, alles Bio, wir sind eigentlich gegen Alles Ausstellung. Totaly interessant.

Die Musik war nicht schlecht aber die Varianz nicht so gewaltig, dass ich sagen könnte, ich wäre überwältigt. Die humorvollen Einlagen möchte ich der Leserschaft auch nicht vorenthalten. In den Liederpausen sagte er des Öffteren „Drinken, Wunderbaaar, danzen, Asserbeischan, Pakistan.“ Ja, genau. Das wars.

Wir proben da wo einst der Jäger Schar blies ins Horn um die Jagt zu starten. Wenn wir auch starten mit der letzten ultimativen Probe hoffe ich doch das die Treib an uns vorbeigeht, wie das Wasser an der Wüste.

Das Konzert in der Kirche war toll, wenn auch die Schar der Besucher etwas geringer als gedacht. Es ist halt eine undankbare Zeit. 13:30 Uhr bei strahlender Sonne an einem freien Tage – wen zieht es da in eine Kirche. Allenthalben ernteten wir großen Beifall und sangen noch ein wenig auf dem Marktplatz.

Den Rest des Nachmittags dann an den Stränden der Elbe. Einige badeten, einige faulenzten einige fuhren mit dem Boot.

Abends ging ich zu den Wendlandhippys. Man sieht schon deutlich in welchem Jahrhundert diese Bewegung stattfand. Sie spielten in Neu Darchau auf einer Elbwiese während am Horizont die Sonne unterging.  Du haust dich da einfach in das hüfthohe Gras und lauscht den Gesängen. Wirklich ein toller Platz um zu entspannen,

und natürlich eines der Biere zu genießen.

So ging auch das Wochenende zu Ende. Am nächsten Tag der etwas mühselige Start nach Hause zu kommen. Erst fuhr man von einer Umleitung in eine Andere und dann war die Autobahnvorhersage sehr schlecht. Wir hatten schon schnell die Lust verloren. So wandelten wir den Plan dahingehend – nur noch die kleinsten Nebenstraßen bis nach Berlin. Es dauerte nur marginal länger und wir sahen viele Orte, welche wir sonst missen würden.

Abschließend zu sagen bleibt nur noch eines:

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*