Kuala – Lumpur (10) 🇲🇾

Für unserer Verhältnisse stehen wir früh auf. Ich bin noch nicht wirklich in der Zeitzone angekommen. Nicht das ich nun jeden Tag Probleme hätt die Zeit zu meistern. Wenn aber nichts auf dem Plan steht, könnt ich mich irgendwo einfach hinlegen und schlafen.

Hier unten an der Hauptstraße ist ein ursprüngliches Frühstückslokal. Ich, dessen Geschmack am Morgen am ehesten mit dem Französischen Gebäck korreliert, der andersherum durchaus sehr neugierig ist, war mir nicht so ganz sicher. Normalerweise essen sie hier alles, was auch zum Mittag gegessen wird. Wer mag sich schon am frühen Morgen scharfen indischen Curry-Reis mit Hühnchenfetzen reinziehen?

Wir ordern einen flachen weiß schimmernden Teller mit hochgebogenem Rand und dickerem Center. Dieses mit Löffel und Gabel (Messer gibts bei den Asiaten nicht – wohl zu gefährlich) zerrissen und in Kokosmilch eigetaucht gegessen, ist akzeptabel. Das Andere war so ne art Omelett aber auch nicht. Das war eigentlich auch akzeptabel, wenn du es nicht wie gefordert in den super scharfen Chili tauchst. 

Nun gehts runter Down-Town. Wenn du in KL mit dem Auto fährst, siehst du fast nur Straßen, welche irgendwie höher liegen als der Rest. Ich saß wirklich da und fragte mich, gibt es da noch ein Unten? Kann man da zu Fuß flanieren? Wirklich voran kommt man auch nicht. Endlich haben wir es geschafft und kreiseln uns von der Autobahn herunter auf den Grund. Hier sieht es nun ganz anders aus. Insgesamt ist KL schon sehr divers. Mal hast du das Gefühl nur noch von glänzenden Hochhäusern umgeben zu sein, mal sind es kleine ärmliche Häuser.

Wir sind in China Town und besuchen das Haus von einem chinesischen Klanoberhaupt welches heute eine Art Museum ist. 

Als nächstes einen Tempel. Die sind hier ziemlich offen. Unsere Kirchen sind es ja auch, wenn sie es sind aber nicht so. Hier kannst du überall herumstiefeln, alles anfassen, nur halt mal mit mal ohne Schuhe. Am Rande sitzen sie und basteln die Zeremonieutensilien. Einmal kam sogar ein Jugendlicher mit einem Mofa hereingefahren um etwas abzugeben. Einerseits ist es ein heiliger Ort, andererseits so absolut täglich. Das verwirrt mich ein wenig und treibt für mich den Spirret etwas heraus

GG hat eine Frage, welche sie gerne beantwortet haben möchte, Dazu nimmst du dir die Dose mit den Stöckchen, kniest nieder und schüttelst sie. Die flachen Stöckchen rotieren, schlagen aneinander und eines – wenn die Götter geneigt sind, dir zu antworten – schiebt sich immer weiter nach oben. Auf diesem auserwählten Stick, ist nun eine Nummer. Ein kleines Schränkchen mit 100 kleinen Schubladen, beinhaltet kleine Zettel, auf welchen steht, was dir helfen könnte, solltest du die Botschaft verstehen. So kannst du nicht fragen ob dir das rote Kleid besser steht als das grüne. Ja oder Nein – wirst du auf keinem Zettel finden.

Wir sind noch etwas zu früh für die vielen Händler, welche schon bald zu einem sehr geschäftigen Treiben aufbrechen.

Ein paar Kilometer weiter fahren wir in einen Tunnel, welcher in einem schier endlosen Parkhaus endet. Hier die Orientierung zu verlieren, scheint eins der leichtesten Übungen. Die Rolltreppen zwei Decks nach oben, stehst du in einem sehr westlich angehauchten Einkaufszentrum. Alle „wichtigen“ Marken sind hier vertreten. Es liegt genau zwischen den beiden bekannten Türmen. Hinauf können wir leider nicht, da wir nicht reserviert hatten.

Nun geht es an den Stadtrand. Bantu Caves ist eine Höhle, welche mehrere hinduistische Tempel beherbergt und von Murugans eindrucksvoll bewacht wird.

Erst einmal musst du 272 Stufen hinauf, bei dieser Hitze, Wenn du da keinen Affen bekommst…

Die Haupthöhle ist wirklich sehr groß.

Überall werden Zeremonien ausgeführt und angeboten. Mir erscheint es mehr und mehr kommerziell.

Die Frage die ich mir stellte »wer hat hier einen Vogel?« wurde von keinem beantwortet.

Was es genau soll bedeuten und noch ärger die Frage im mir schwebet was es wird bewirken, son Fleck auf der Stirn zu haben.

Jetzt wieder stundenlanges stehen in Stau um zu einer komplett anderen Facette der Stadt zu gelangen. Wir gehen zum Krabben essen.Fatty Crab Restaurant🌏

Die possierlichen Tierchen, welche gerade noch ihre Beinchen in des indischen Ocean Sandes steckten, werden in kochendem Wasser gebadet, dass ihnen Hören und Sehen vergeht. Mich dünkt, dass sie Diejenigen sind, welche am teuersten für unser Vergnügen bezahlen. Dagegen ist meine finanzielle Entschädigung gering und wahrscheinlich geht sie an die falsche Adresse.

Anfangs versuche ich ja das Tischtuch nicht zu besudeln – genau genommen ist das Mahl nicht erfolgreich, wenn du kein Schlachtfeld auf dem Tische hinterlassen hast. So wird die harte Schale mit Hämmern und Nussknackern malträtiert, bis dann der schmackhafte Teil erreichbar wird.

Es war sehr toll und natürlich lecker. 

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