
Ostern ist mal wieder aktuell und damit auch ein paar freie Tage. Diese wollen wir nutzen, um in den Süden zu fahren. Unser Ziel war Südtirol. Wir bekommen von Bekannten den Hinweis, dass in den südlichen Alpen das Wetter sehr schlecht sei. Was nun tun? Erst einmal sämtliche Wetterapps nach dem Wetter für die nächste Woche befragt. Schön scheint es im Berchtesgadener Land zu sein. So biegen wir in München einfach links ab.
Klar ist, dass wir nicht die Einzigen sind, welche sich auf den Weg machten. Wir ergattern ein Stellplatz für eine Nacht in Unterau, mit Schwimmbad, Sauna und einem Blick auf schneebedeckte Berge. 🌍
Am Morgen fahren wir runter zum Königssee. Am Ende der Straße ein riesen Parkplatz. Von da geht es durch die Meile, welche jedem Gast ein paar Goldstücke aus der Tasche lotsen möchte.
Ich wollte ja schon immer mal den Königssee sehen. Wie ein kleiner Zipfel am südliche Ende Deutschlands schlängelt er sich in das Tal umgeben von Bergen. Die Bilder haben mich beeindruckt. Auch etliche Sagen und Erzählungen haben einen Teil dazu beigetragen. In Schönau allerdings, sieht man nicht viel von der Pracht. So muss es wohl doch die obligatorische Bootsfahrt werden.
Langsam verlässt das elektrisch betriebene alte Boot den Hafen und jeden Moment hoffe ich, in das Tal sehen zu können. Erst einmal ist rechts der Wasserfall vom Königsbach zu sehen. Die Gumpen oberhalb des Falls haben doch so einige Instagrammer gelockt und auch einig haben, mithilfe von Gravitation die darwinsche Theorie bestätigen können. Deshalb nun die Nationalparkverwaltung dem entgegenwirken musste, mit einem Betretungsverbot.
Noch ein kleiner Aspekt zu dem Namen. Vermutlich hieß der See gar nicht Königssee, sondern hat sich irgendwie etabliert. Eventuell stammt der Name Kuno bzw. Chuno von Horburg und aus Chonosee wurde über die Jahre und evtl. auch durch die etwas gewöhnungsbedürftige Aussprache in der Gegend, Königssee.
Oft im Gebirge ist da jemand, der deine Worte einfach wiederholt. Nennen wir ihn Echo. So ist auch auf diesem See eine Stelle, wo es vortrefflich funktioniert. Derjenige, welcher den Gästen sicher an Bord hilft und sie dann mit allerlei Anekdoten überschüttet, spielt dazu auf, nicht minder vorher erwähnend, dass sein Spiel nicht von Professionalität geprägt sein wird. Nachfolgend bittend um ein paar Heller für seine hungrige Kinderschar und die wartende Holde in seinem bescheidenen Heim. Sei’s drum.
Kurz danach kann man endlich die Schlucht entlang schauen und wir sehen unser Ziel, St. Battholomae. Das Wetter ist uns hold. Sonnenschein, kaum Wind und Wellen. Das Sehnsuchtsbild aller, welche hier herkommen. 🌍
Wir gehen ein wenig hin und her und schauen zurück. Irgendwie lockt mich eine kleine Wanderung. Nur wohin?
Wir folgen dem Pfad Richtung Süden und kommen zu einem Strand. Das Wasser lockt schon nicht wenig. Doch sobald du deine unbeschuhten Füße in das Nass führest wird dir die Temperatur hoffentlich raten, nicht weiter hineinzugehen.
Ein wirklich kleiner unbeschwerter Aufstieg führt uns letztendlich zum Schrainbachfall. Wilde Wasser streben dem See entgegen. Der Weg würde noch weiter führen, doch wir wissen nicht, wohin. So machen wir uns auf den Rückweg. 🌍
Wir möchten heute hoch in die Berge.
Der Weg zum Gipfel des 1800m hohen Jenner ist noch gesperrt, da der Schnee nicht geräumt. Ehrlich gesagt, hatte ich auch nicht vor, da hochzusteigen. Runter allerdings schon. So fahren wir mit der Jennerbahn hinauf. 🌍
Oben dann ein herrlicher Blick. Dieses Jahr etwas unterversorgt mit Kaiserschmarren, welche hier oben angeboten werden – ja wo denn sonst? – können wir nicht widerstehen. Die Portionen sind allerdings sehr reichlich.
Wir fahren auf die Mittelstation zurück und springen dort aus der Gondel. Von hier aus wird gelaufen. Irgendwie müssen ja auch die Kaiserschmarren verarbeitet werden. Der Weg führt erst in Richtung Königsbachalm, biegt jedoch vorher ab und folgt erst dem Bach und dann dem Seeufer.
Wir schaffen den Weg heil runter.
Zum Sonnenuntergang machen wir noch einen kleinen Spaziergang zum Malerwinkel. Wir müssen nichts anmalen. Das passiert von ganz alleine. Über die Nacht stellen wir uns auf den Wohnmobilparkplatz an der Königsseer Ache in Schönau.
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