Intercultural Learning and Global Engagement (4) 🇮🇩

Bandung, Indonesia

Heute gehe ich mit zu der Konferenz. Ich bin gespannt und eigentlich weiß ich nicht, was ich da soll. Jedenfalls ist der organisierenden Veranstalterin schon klar, dass ich nicht wirklich dazu gehöre. Wenn ich nun da den Vorträgen zuhöre, weiß ich manchmal nicht, um was es geht oder vielmehr, warum werden so viele Worte verloren. Es geht um intercultural Learning und das wir alle ein Teil von Allem sind. Welch eine Erkenntnis. Irgendwie kam dann auch die Idee auf, die Angestellten einer international tätigen Universität für das Internationale zu begeistern. Wer schon jemals irgendwo arbeitete, wird zwangsläufig Kontakt mit den Angestellten gehabt haben und wird auch eventuell festgestellt haben, dass nichts gegen ihren ausdrücklichen Willen geschieht. Schon gar nicht irgendwelche Änderungen des laufenden Geschehens, welches sich über viele Jahre zwar nicht bewährt, aber als eine Art es zu tun, kristallisiert hat. Ja und dann ist auch nicht neu für Euch, dass du gewisse Veränderungen im normalen Leben haben wirst, wenn du deine Homezone verlässt. Früher wurden die Lehrlinge mit einem Stock und einem Tuch versehen, in welchem höchstwahrscheinlich ein Brot und ein Ersatzschlippa eingewickelt waren, in die Welt hinaus geschickt um ihr Glück zu suchen. Die Welt war damals eher Europa, aber erschien sie wesentlich kleiner? Die Weite beschreibt doch nur die Zeit, sie zu erreichen. Neu ist auch nicht, dass wenn du nach Rom gehst, es tun musst wie die Römer es tun. Dann wirst du die wenigsten Probleme haben. Irgendwie erscheint mir immer noch nicht richtig die Essens aus dem ganzen Thema rausgeköchelt zu sein. Klar wollen einige mehr Globalisation und einige eben etwas weniger. Manche mögen es nicht und sollen es akzeptieren oder sich damit arrangieren. Manche wissen offensichtlich nicht wer sie sind und wo sie sich befinden noch davon zu reden, wer die Anderen sind und wo und Manche wissen offensichtlich nicht was sie fühlen. Also ich meine sie selbst ganz davon abgesehen zu versuchen zu fühlen, was die Andern fühlen könnten, wenn du oder sie in der oder der andern Position wären.

So wird in Studien mit den Studenten, im weiteren Verlauf Kaninchen genannt, experimentiert. Das heißt, sie werden alle aufeinander losgelassen und dann wird bis ins Kleinste zerkaut, was denn nun für Zwischenfälle passiert sind und warum sie passieren konnten. Wie Jeder, also wirklich alle, seine Perspektive ändern muss, damit wir alle eine große Hippie Familie werden. Wir lernen nun alle international, ändern uns alle und so werden wir wieder, wie am Anfang, sehr unterschiedliche sein, bloß halt auf der anderen Seite. Ich möchte mir nicht rausnehmen irgendeine Idee zu habe, wie wir es gestallten miteinander umzugehen, wenn wir in unterschiedlichen Wahrheiten geboren. Ein klein wenig Respekt und die Idee nicht der Nabel der Welt zu sein  – scheint hilfreich.

Am meisten vermisse ich, keine Perspektiven oder Ideen vom Gastgeber dargeboten zu bekommen. Mich hätte wirklich interessiert, wie sie an Probleme herangehen. So scheint es mir so zu sein. Die westlichen Länder präsentieren ihre Strategien. Das versucht das Problem einseitig zu lösen aber wenn du eine Ansicht vom Problem unberücksichtigt lässt, wie soll es für beide Seiten akzeptabel funktionieren?

Nehmt es aber nicht als Wertung des Ganzen. Ist nur mein unmaßgeblicher Eindruck.

Am Ende des Tages wurde an den verschiedenen Tischen versucht zu besprechen, was aus unterschiedlichen Perspektiven gesehen, angegangen werden kann um Internationalität zu vereinfachen. Hier waren die Indonesier, für asiatische Verhältnisse, sehr offen und so für mich interessant. Sie scheuten sich auch nicht zu kritisieren. Zwar hauptsächlich sich selbst, aber immerhin. So trägt es Früchte. Das größte aller Probleme für die Universitäten hier scheint die mangelnde finanzielle Unterstützung seitens des Staates zu sein. Zwar wird mehr Internationalität gefordert um Indonesien mehr in den Internationalen Focus zu bringen. Geld dafür ist aber nur marginal vorhanden. So ist es für Indonesische Studenten* fast unmöglich an europäischen Universitäten zu studieren, wie es auch führ die Dozenten ungeheure Probleme bereitet zu Tagungen außerhalb Indonesiens zu fahren. Ich verstehe es als versteckten Appell an die besser Betuchten ins Auge zu fassen, solche Zusammenkünfte zu unterstützen, wie auch die Zahl der Stipendien zu überdenken.

Das zweitmächtigste Problem ist die Sprache. In Indonesien allein haben sie etliche Sprachen und durch ein Konstrukt ist es möglich, sich untereinander zu verständigen. Englisch wäre somit nicht die Zweite zu lernende Sprache. Da können wir ihnen leider nicht wirklich eine Lösung für anbieten – international ist Englisch erforderlich. Um die Hürde oder Scheu ein wenig zu lindern, schlug Jemand vor, nicht ständig zu korrigieren und auf ein perfektes Englisch zu bestehen, um die Hemmschwelle zu senken. Es ist schon schwer in der eigenen Sprache Probleme sensitiv anzupacken. In einer Unbekannten, erfordert es von beiden Seiten sehr viel mehr Toleranz.

Folgend werden wir noch in ein Shopping center gefahren. Ich unterhalte mich mit dem Vorzeigeauslandsstudent aus Sierra Leone. Wir haben viel gelacht und im Prinzip mussten wir feststellen, so unterschiedlich wie wir im äußeren auch erscheinen mögen, sind wir es eigentlich nicht.

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