Humboldt Forum 🇩🇪

Das Humboldt-Forum lockt mit freiem Eintritt.  Das Wörtchen frei im Satze ist sicherlich für die Meisten schon mal ein Grund genauer hinzuschauen. Man ist ja so mental schon mal dabei, oder? Also was gibt es so frei? Für alle, die mit dem Worte Humboldt-Forum nichts anfangen können – es ist die Hütte, welche an dem Orte des ehemaligen Berliner Stadtschlosses und des ehemaligen Palastes der Republik gebaut wurde. Die eine Seite, welche zum Flusse hin, neumodisch mit klaren Kanten, der Rest der Fassaden angelehnt an die des ehemaligen Stadtschlosses. Sicher in der heutigen Weise gebaut. Also nicht mehr Stein um Stein, sondern schön in Beton gegossen, den Stuck außen angeklebt. Dieser wurde übrigens nicht mit öffentlichen Geldern – ach schon bei dem Begriff stutze ich, denn wenn sie so öffentlich könnt jeder zugreifen, was ja auch gemacht wird, nur nicht von mir – bezahlt, sondern von einer Stiftung, die das übernahm.

Der ganze Bau hat, wie jeder Bau in Berlin, erstens länger gedauert als geplant und zweitens war es auch teurer. Berlin versucht sich in Superlativen.  Bloß die Kategorien, welche dafür ausgesucht, scheinen nicht so ganz glücklich gewählt. Einige der Berliner Native sähen das Geld in anderen Projekten weitaus besser investiert. So wird dieses Schmankerl des freien Eintritts auch dazu gedacht sein, sie etwas zu besänftigen.

In Berlin wird sich ja immer gegen jedwede Veränderung gewehrt. Wenn es dann aber so gerichtet, kommt dieses Verhalten dem auch zugute. Jetzt isset so dann lassest ooch so. Zu unserem Unwissen sind die Sammlungen auch noch nicht vollständig zugänglich. Wir bekamen zwei Zeitfenster für das ⁞ Ethnologisches Museum und Museum für Asiatische Kunst ⁞ und für die Ausstellung » Schrecklich schön Ξ Elefant – Mensch – Elfenbein «

Rein kam man erst einmal völlig problemlos. Kein Nachweis von irgendeinem Corona-Status.

Beim Scannen unser Zeitfenster wurde uns gesagt »Das Schiff ist hier gleich rechts« Ich schaue sicher ein wenig verwirrt und freue mich um meine Maske. Schiff? Biete GG meinen Arm und wir ziehen Richtung Schiff. OK – ist wirklich toll. Ein profunder Kenner der Sammlung hätte sicher etwas mit anfangen können.

Wir ziehen weiter – zu Fuß! Wie schon hier bei den ersten Ausstellungstücken zu ersehen, ist die Ausstellung an sich nicht unumstritten. Sehet in diese Gesichter! Erstaunen und Zorn. Ja, wir waren alle nicht so ganz nett zu der endemischen Bevölkerung unserer Kolonien. Schon die Arroganz irgendwo hinzusegeln und das erste gesichtete Stücken Land als seins zu bezeichnen….

Die ungleiche Einstellung zum Leben, Besitz und den Mitmenschen, sowie die unterschiedliche Anzahl wie auch Effizienz der Waffen führte letztendlich zur Bekräftigung dieser aufgestellten Behauptung.

Dem Land beraubt wurden ihnen auch noch die Kleider genommen,

die Stühle und Tische…

So streifen wir heute durch das, was wir ihnen nahmen. Das ist wohl nicht ganz aufgearbeitet worden und sicher besteht auch nicht der reale Wunsch dieses zu tun. Ich wüsste es auch nicht so ganz. Gibt man es zurück? – Wie ist es erworben worden? Wie kann man auf einen Missstand hinweisen, wenn das Museum wäre leer. Keiner würde kommen, um sich diese Nachricht anzusehen.

Ich würd mal aus meiner Sicht behaupten wollen, eine Differenz in den Schönheitsidealen feststellen zu können, abgesehen von der Fertigkeit der Künstler.

Zu welchem Zweck dieses bleibt mir verborgen. Ehrlich gesagt, ich habe nur kurz Zeit, die Beschilderung ist nicht immer ganz klar und ich wollte auch nur einen ersten Eindruck sammeln. Zu dem Künstler: – ist toll!

Weder Huhn noch Fisch…?

Kaum merklich verlassen wir Afrika und begeben uns in die Region


da wo Unserdeutsch gesprochen wurde.

Da fühl ich mich gleich zu Hause. Ich meine – das kenn ich – das habe ich schon mal gesehen.

Kaum eine Kunst fand ich so positiv zu allem wie diese.

Woran erinnert Euch das? Ja, es war auch ein Letztes, bloß nicht das.

Wir verlassen diesen Teil der Ausstellung. Klar kann ich nicht die ganze Geschichte hier aufarbeiten. Meins ist eher die Kunst und die Fertigkeiten zu bestaunen. Doch sollte man auch heute nicht vergessen, wie wir mit Menschen anderen Colors umgehen. Als wir dort einfielen, waren nicht sie die Primitiven, sondern wir.

Wir kommen mehr in den asiatischen Raum.

Bodhisattva – gefertigt in Pakistan

Die 8 Wunder. (Indien 10Jh) Überlegt ihr jetzt welche die 8 Wunder. Ich wollte es natürlich auch rausbekommen. Es geht um das Leben Buddha. Da summiert sich die Geburt – Erleuchtung – erste Predigt – Bekehrung – Zähmung des Elefanten – Herabstieg von der Himmelsleiter – Honigspende des Affen – Tod.

Simhanada Lokeshvara

Das ist so was wie eine Landkarte der Pilgerstätte in Shatrunjava. Wisst Ihr wo’s langgeht?

Ein kleinen sehr beschränkten Einblick hatten wir nun. Wir verlassen die Gegend und finden uns in Japan wieder.

Und schon sind wir wieder raus aus Asien. Die restlichen Regionen sind noch nicht eröffnet. Das, was wir sahen, ist weniger als ein Drittel.

Wir sind ein wenig in Zeitdruck. Ich versuche rauszufinden, wie viel wir davon noch haben. Ja, es ist wie immer eine Frage der Perspektive.

Wir gehen nun in die Ausstellung

schrecklich schön. Elefant – Mensch – Elfenbein

Gespannt bin ich darauf, was nun hier wird gezeigt. Doch in mir regt sich etwas Bedrückendes. Froh und unbekümmert, wie einst die Elefanten durch die Landen streiften, kann ich nicht da rein. Es ist schon klar, womit wir hier konfrontiert werden. Habt ihr jemals einen Elefanten in freie Wildbahn gesehen. Majestätisch, Rüssel schlenkernd, freundlich.

Doch endend in so etwas. Nach dem Tod – OK. Die Handwerkskunst auch toll – nur wurden die Tiere nur dafür qualvoll gekillt.

Eine wunderschöne Arbeit. Die muss doch nicht aus diesem Material gemacht werden.

Noch muss man das verherrlichen. Was bedeutet es schon ein Tier mit überlegenen Waffen und auch zahlenmäßig überlegen anzugreifen? Sicher hat man früher gedacht die Anzahl ist endlos. Welch ein Irrglaube. Doch heute sollte das zu allen vorgedrungen sein. Ist es aber nicht!

Würde es gemacht sein aus Stein würde es das Kunstwerk nicht mindern.

Zum Schluss die Kommunikationsformen des Elefanten. Seht ihr Grundgemeinsamkeiten? Versuchen wir uns daran. Klar kann ich ein paar Leut an der Stimme erkennen. 70 Töne? Müsste ich zählen. Schätze schon. Klar kann ich mit meinem Rüssel auch Töne fabrizieren. Klar! Ob die so wohlgefällig mag dahingestellt. Auch mit meinen Füßen kann ich laute Musik hören. Muss allerdings sehr laut sein. Beim Körperkontakt auch mehr Gemeinsamkeiten als Unterschieden. Gut – der Rüssel spielt eine etwas wenigere Rolle bei mir. Gleiches bei der Körpersprache. Ich komm zu der Erkenntnis – wir sind gar nicht so verschieden. Uns reißt man allerdings nicht die Zähne raus. OK hatten wir auch mal beim Bader auf dem Marktplatz. Der Unterschied ist der, es geschah auf unser eigen Begehr.

 

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