Helsinki (1) 🇫🇮

Helsinki – ich überlege gerade, was mir dazu einfällt. Klar war ich mal auf dem Flughafen. Nur auf der Durchreise. Dort haben mir dann zwei Wikinger mein Wasser abgenommen. OK – mit dem freundlichen Hinweis, dass nach drei Metern ein Wasserhahn zum Auffüllen ist. Was noch? Jetzig ist es das einzige finnische Wort, was ich kenne. Also Sonnenuntergang. ☀⤵︎ Ja und aktuell bezogen fuhr gerade der letzte Zug von Russland in die EU genau hier. Ja wer nun aus Russland in die EU möchte, kann nur noch laufen. Hoffentlich nimmt er nicht die Route über die Ukraine. Alternativ durch Weißrussland – ich könnt mich nicht entscheiden.

(🇬🇧 Translate article)

Nach BER braucht man etwas länger als vormals nach TXL. Wenn du dir überlegst, dass du erst einmal eine Stunde in Öffentliche gedrängt um dann zwei Stunden – ja wir sind echt vorsichtig geworden – auf den Abflug eines 1.35-stündigen Flugs wartest, kommt da ein Verhältnis von 0,3 raus. Das scheint kein guter Schnitt. Ja und die allgemein gültige Regel bewahrheitet sich auch heute wieder. Hast du viel Zeit, geht alles wie am Schnürchen – bist du in Eile geht alles schief. Du musst dich entscheiden – Verlust der Lebenszeit versus Nervenzusammenbruch. EasyJet ist ganz am Ende. Wir haben ja Zeit. Dort angekommen genießen wir die Amflughafenwarteatmosphäre. Die Crew ist auch größtenteils relaxt. Mit Einem diskutieren sie ob der Größe seines mitgeführten Koffers. Schon bald sehen sie ein, es ist nicht wirklich wichtig und ändert nichts. Danach geht es mit einem kurzen Hinweis an alle Folgenden und mit wegschauen. Macht es für alle angenehmer.

Wir hatten keine zusammenhängenden Plätze. Sie offerierten uns die Reihe 7. Da bin ich sofort dabei. Diese Vorne-Extra-Bezahl-Sitze waren nur zur Hälfte gefüllt. Hinten alles randvoll. Meine beiden Nachbarn hinten waren sicher sehr froh über den gewonnenen Platzgewinn. Also, im Großen und Ganzen ein entspannter Anfang des Trips.

Im Flugzeug offerieren sie ein total neues Angebot im Shop. Alles günstig – klaro! Egal, wir schauen in die Karte. Das Einzige, was wirklich Sinn macht, ist Alkohol. Heut Abend noch ein Weinchen? Günstig ist anders, doch was soll’s.

Beim Landen sehen wir noch kurz die Sonne über eisiger Landschaft. Also zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Zu unserer Unterkunft müssen wir nicht lange fahren. Es stellt sich als ein Apartmenthaus für – wahrscheinlich – Wanderarbeiter heraus.

Sieht alles nicht so super einladend aus. Im Fahrstuhl lesen wir dann die Bestätigung. Doch das Apartment ist zwar simpel, doch mit dem Nötigsten eingerichtet und eigentlich gar nicht so schlecht.

Die Gegend scheint sehr verlassen. Kaum ein Auto schlängelt sich die Straße entlang. Einzig ein Laden hat noch offen. Wieder mal ein anderer Umgang mit Alkohol. Dass dieser teuer sein wird, war uns vorher bewusst. Doch verkauft werden darf dieser nur von 9 bis 21 Uhr. Das ergibt für mich nicht wirklich Sinn. Wer es braucht, wird sich schon damit eindecken.


Am nächsten Morgen scheint die Sonne. Ob der prekären Parkmöglichkeiten fahren wir mit dem Zug. Gleich hinter unserem Haus ist die Station Norra Haaga. 🌍 Es sind nur vier Stationen zum Zentrum.

Im Zug überall plakatiert – sollte jedem eigentlich selbstverständlich sein, doch aus Erfahrung in Berlin…

Draußen sieht es nicht wie eine große Stadt aus.

Die alte Bahnhofshalle. 🌍 Ja man findet noch den Charme vergangener Jahre, muss aber ganz schön suchen. Immerhin eines ist toll. Der Raum ist beheizt. Auch wenn es so schön sonnig aussieht ist es bitterkalt.

Von draußen betrachtet –  schon ziemlich nordisch, oder?

Wir ziehen ein wenig los. Die schattigen Straßen versuchen wir zu vermeiden. Leider ist hier kein warmes Schmiedefeuer.

Wir gehen im Prinzip gerade vom Bahnhof aus Richtung Süden.Angekommen am Kompassipuisto Oy zeig sich uns ein zugefrorenes Hafenbecken. 🌍

Ich mache mich auf den Weg über die Inseln Södra Ugnsholmen. Granit im eisigen Wasser. Ein paar Vögel und wenige Menschen. Es ist so entspannend. Wenn es nicht so kalt wäre.

Ich gehe bis zum Segelboothafen Liuskaluoto. Viel weiter kommt man auch nicht.

Zurück an Land folge ich der Küstenlinie mit Blicken auf Harakka

und Suomenlinna.

bis ich dann im Hafen ankomme. 🌍Gleich nebenan ist die Uspenskin katedraali auf einem kleinen Felsen. Sie ist Finnisch-Orthodox doch viel wichtiger für mich – beheizt. 🌍

Weiter komme ich auf den Senaatintori. Nicht nur ich wärme mich auf den Treppen. In dem Dom ist alles sehr schlicht. Groß doch minimalistisch eingerichtet. 🌍

Wir gehen essen in einem Lokal gegenüber über dem Café Engel. Vernünftige Preise und sehr nette Bedienung.

Zurück zum Bahnhof die Esplanadi entlang.

In Norra Haaga schneit’s. So wärmen wir uns in der Sauna, welche zum Apartment zugehörig.


Am letzten Tag war noch ein wenig Zeit übrig. So steige ich noch einmal in den Zug und fahre in die Stadt. Matschige Flocken fallen vom Himmel. Ein leichter Wind fegt sie durch die Gassen und in jede Spalte deiner Kleidung, solltest du sie nicht gut verschlossen. Da hab ich doch lieber die sonnige Kälte.

Ein jeder geschützter Ort ist mir recht. Ich schaue mal bei der Helsingin keskustakirjasto Oodi vorbei.

Da wird gerade ein Schachturnier abgehalten, so interpretiere ich das jedenfalls.

Vor dem Musiikkitalo steht dieses. Sollte wohl etwas mit Musik darstellen.

Ich schlage mich weiter durch das Wetter am Armour vorbei und den angrenzenden Wiesen.

Ziemlich durchgekühlt erreiche ich das Sibelius-monumentti. Es wurde dem wohl berühmtesten finnischen Komponisten gewidmet, welcher wie kein anderer die Natur in seinen Werken sprechen lassen konnte. Bei mir musizieren nur meine Gebeine, welche hier klappernd in der Landschaft stehen.

So mache ich mich langsam auf zum Flughafen.

Nur noch ein kleiner Blick auf Amos Rex. Dem Innenleben zu frönen bleibt leider nicht genug Zeit.

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